Donnerstag, 21. Mai 2009

Formel 1 News

"Es tut nicht mehr weh"

Es tut nicht mehr weh
Mit Rückschlägen hat Adrian Sutil längst zu leben gelernt, doch das Monaco-Trauma von 2008 hat der Formel-1-Pilot auch ein Jahr danach nicht verdrängt. "Ich denke da noch oft dran, aber es tut nicht mehr weh", verriet der Force-Inida-Pilot in einem Interview vor der Rückkehr an den Ort seiner bislang bittersten Stunde in der Königsklasse. In einem chaotischen Rennen war Sutil im unterlegen Force India auf Rang vier vorgefahren, ehe Kimi Räikkönen ihn neun Runden vor Schluss mit seinem Ferrari von der Strecke rammte.

"Es ist abgehakt. Es hat aber lange gedauert", bekannte Sutil vor dem Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL). Die Tränen von damals sind inzwischen getrocknet, der Frust über verpasste Chancen aber verfolgt den 26-Jährigen auch in dieser Saison. Nach einem schwierigen Premierenjahr hoffte das Team des indischen Milliardärs Vijay Mallya mit dem neuen Motorenpartner Mercedes endlich auf Punkteränge, doch noch immer fahren Sutil und Teamkollege Giancarlo Fisichella hinterher.

Sutil: Werde niemals aufgeben

Als Sutil im Regen von Shanghai zum zweiten Mal das Punktedebüt für seinen Rennstall dicht vor Augen hatte, flog er wie einst in Monaco spektakulär von der Piste. "Es tut wirklich sehr weh und man glaubt, man träumt das alles nur; zweimal so eine Situation, jeweils kurz vor Schluss, das ist bitter", sagte Sutil. Fehlende Nehmerqualitäten will sich der Ausfallkönig der Vorsaison jedoch nicht vorwerfen lassen. "Das einzige, das bei mir nie passieren wird, ist, dass ich aufgeben würde", bekräftigte Sutil.

Es tut nicht mehr weh
Zu groß ist trotz aller Enttäuschungen sein Spaß an der Königsklasse. "Ich würde die Formel 1 niemals gegen eine andere Serie eintauschen, auch wenn ich dort gewinnen könnte", erklärte er. Dennoch wächst seine Ungeduld und sein Hunger nach Erfolg. "So schnell wie möglich" will er sein zweifellos vorhandenes Talent in einem Spitzenauto zeigen. "Mit Force India wird es sicher schwer, um die WM zu fahren", meinte Sutil.

Sutil muss wieder um seine Zukunft bangen

Auch wenn die Musik derzeit zumeist ohne die Branchengrößen in Rot und Silber spielt, drängt es den hochtalentierten Pianisten zu den wankenden Riesen. "Die Teams wie Ferrari oder McLaren-Mercedes bleiben immer die Aushängeschilder in der Formel 1. Da will man hin", sagte Sutil. Allerdings muss der Sohn eines Uruguayers, der seinen einzigen WM-Punkt in der Formel 1 in seiner Premierensaison 2007 beim Spyker-Team ergatterte, zunächst einmal das eigene Cockpit sichern.

Teamchef Mallya zeigte sich jüngst zwar "sehr stolz" auf den China-Pechvogel, hat aber wohl Restzweifel an den Fähigkeiten Sutils immer noch nicht abgelegt. Möglichst bald will der Multi-Unternehmer angeblich einen indischen Fahrer engagieren. Sutil aber kann mit Gegenwind leben: "Ich halte durch."

Im Fürstentum ist Button fällig

Im Fürstentum ist Button fällig
Sebastian Vettel hat keine Angst vor großen Namen und ist ein Freund der klaren Worte. Für den Red-Bull-Piloten ist der Große Preis von Monaco kein Grand Prix wie jeder andere. “Monaco ist etwas ganz Besonderes. Es wäre ein Traum, dort zu gewinnen“, sagte der 21-Jährige, dessen Traum bald wahr werden könnte. Denn zum ersten Mal in dieser Saison geht nicht der WM-Spitzenreiter Jenson Button als Favorit ins Rennen, sondern Vettel. “Wir haben ein sehr starkes Auto, unabhängig vom Streckentyp“, ist der ’Jung-Bulle’ im RTL-Interview optimistisch. “Ich denke, dass es auch in Monaco passt“, so Vettel selbstbewusst.

Das weiß auch Buttons Teamchef Ross Brawn: “Red Bull sieht sehr stark aus. Sie sind für uns langfristig die größte Herausforderung“, warnte der ’Kopf’ von Brawn GP. Für Red Bull spricht, dass das Team im Fürstentum erstmals mit einem Doppel-Diffusor antreten wird. Und natürlich der Fahrer. Im Vorjahr belegte Vettel im unterlegenen Toro Rosso einen sensationell guten 5. Platz. Buttons Bilanz in Monte Carlo ist dagegen mehr als mäßig. In den vergangenen drei Jahren schaffte es der Brawn-GP-Pilot – damals noch im Honda - nur auf den 11. Platz.

Button muss den Fahrstil ändern

Im Fürstentum ist Button fällig Button muss den Fahrstil ändern
Zwar sollte es für den Engländer in diesem Jahr besser laufen, weil er ein deutlich schnelleres Auto hat. Dennoch sieht Button, der vier von fünf Rennen in dieser Saison gewonnen hat, sich nicht als Favorit. “Es werden an diesem Wochenende viele Autos vorne mitkämpfen", dämpfte Button, der in Monte Carlo lebt, die Erwartungen für sein ’Heimrennen’. "Red Bull hat das beste Auto von allen. Andere Teams werden mal erstarken und dann wieder abfallen. Red Bull sieht für die Rolle des langfristigen Verfolgers sehr stark aus. Und Vettel hätte in Bahrain und Barcelona besser abgeschnitten, wenn er nicht festgesteckt hätte", lobte Button seinen Herausforderer.

Um vorne mitfahren zu können, wird Button sogar seinen Fahrstil ändern. “Normalerweise habe ich einen sehr weichen Fahrstil. Den werde ich für dieses Wochenende etwas anpassen müssen. Man muss in Monaco etwas aggressiver zu Werke gehen, darf sich von den Leitplanken nicht abschrecken lassen“, sagte der 29-Jährige.

Viel wird davon abhängen, wer im Qualifying die beste Runde hinbekommt. Denn wegen der eingeschränkten Überholmöglichkeiten auf dem engen Stadtkurs ist die Pole Position in Monaco so wichtig wie auf kaum einem anderen Kurs und schon die halbe Miete. Auch in dieser Disziplin spricht viel für Vettel.

Null-Bock-Alonso denkt an F1-Ausstieg

Null-Bock-Alonso denkt an F1-Ausstieg
Als erster Fahrer hat der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso wegen des Machtkampfs um eine Budgetobergrenze öffentlich seinen Abschied aus der Formel 1 angedroht. "Wenn die großen Hersteller die Formel 1 verlassen, dann möchte ich nicht mit diesen kleinen Teams fahren. Dann ist das keine Formel 1 mehr. Es gibt ja auch viele andere Rennserien", sagte der Spanier dem Fachmagazin 'Autosport': "Ich bin 27 Jahre alt, war zweimal Weltmeister und will gern noch in anderen Serien und Kategorien siegen."

Der Renault-Pilot versicherte, er vertrete die Position vieler anderer Piloten. Der Streit zwischen dem Automobil-Weltverband FIA und zahlreichen Teams mit Ferrari an der Spitze verderbe ihm den Spaß an der Formel 1. "Ich habe versucht, etwas abzuschalten und mich eher auf meinen Job zu konzentrieren", sagte Alonso mit Blick auf das Rennen am Wochenende in Monte Carlo: "Aber unter der Woche konnte ich nicht zur Ruhe kommen, weil es nicht sicher ist, ob es vielleicht mein letzter Monaco-Auftritt werden könnte."

Alonsos Arbeitgeber Renault gehört zu den Teams, die mit dem Ausstieg gedroht hatten. "Niemand erkennt, wie sehr wir das Image unseres Sports gerade zerstören", meinte Alonso: "In den vergangenen zwei Monaten ist das Image stark beschädigt worden. Drei oder vier neue Teams zu bekommen und gleichzeitig sieben große Hersteller zu verdrängen, das verstehe ich einfach nicht. Man verliert nicht nur die Werke, sondern auch die zehn weltbesten Piloten. Die Formel 1 würde nicht mehr interessant sein."

Vettel-Chef: Vom WM-Titel reden wir noch nicht

Vettel-Chef: Vom WM-Titel reden wir noch nicht
Vom großen Triumph will Sebastian Vettels Chef noch nicht sprechen, für den Formel-1-Klassiker in Monaco rechnet Dietrich Mateschitz aber mit einer weiteren Top-Platzierung seines Vorzeigepiloten. "Wenn nichts Unvorhersehbares passiert, sollte Sebastian vor allem auch in Monaco in der ersten Startreihe stehen und aufs Podium kommen", sagte Mateschitz vor dem Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr live bei RTL und RTL.de).

Weiter voraus will der österreichische Milliardär aber momentan nicht blicken. "Vom WM-Titel bzw. vom Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft reden wir derzeit noch nicht", sagte er. Ziel sei es vielmehr, das jeweils nächste Rennen optimal vorzubereiten und zu bestreiten. "Und am Ende wird man sehen, wo wir gelandet sind", so Mateschitz, der von den Auftritten Vettels vor allem in dieser Saison mit dem Sieg in China, Rang zwei in Bahrain und Platz vier zuletzt in Spanien keineswegs überrascht ist.

Vettel-Chef: Vom WM-Titel reden wir noch nicht
"Wenn wir einen Rennfahrer über zehn Jahre begleiten, wie wir das mit Sebastian Vettel getan haben, glauben wir an ihn und wissen um sein Potenzial", sagte der Red-Bull-Besitzer. So gesehen seien die hervorragenden Ergebnisse nicht überraschend, umso mehr als man auch seit dem Roll-out des neuen Autos im Januar wisse, dass Designer Adrian Newey "diesmal ein sehr schnelles Auto mit großem Entwicklungspotenzial geglückt ist". So schnell, dass auch Vettels Teamkollege Mark Webber mit Platz zwei in Shanghai und Rang drei in Barcelona auftrumpfte.

"Es war seit dem Kauf des Teams vor drei Jahren unser Ziel, zu den Topteams aufzuschließen", betonte Mateschitz, dem neben Red Bull auch Toro Rosso gehört. "Daran haben wir hart gearbeitet und das Ziel auch erreicht. Wir glauben, dass wir das Team auch in Zukunft unter den Top Vier etablieren werden können."


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