Samstag, 31. Oktober 2009

Die Formel-1-Welt ist schwer beeindruckt

Die Formel-1-Welt ist schwer beeindruckt

Die Formel-1-Welt ist schwer beeindruckt
Die Königsklasse kommt aus dem Staunen nicht heraus. "Die Strecke übertrifft wirklich alles, was bisher da war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch mal getoppt werden kann", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. "Abu Dhabi hat einen neuen Standard in der Formel 1 gesetzt. Es ist absolut unglaublich", betonte Brawn-GP-Teamchef Ross Brawn. Und selbst Formel-1- Geschäftsführer Bernie Ecclestone konnte das "Wunder", das auf Yas Island Wirklichkeit wurde, kaum fassen. "Ich hätte nie gedacht, dass es so würde wie jetzt", sagte der 79 Jahre alte Brite.

Die Wüste ist im PS-Wahn. Ein 800 PS starker Formel-1-Bolide als Polizeiwagen - kein Problem. Eine Rennstrecke durch ein Fünf-Sterne- Hotel - kein Problem. Ein Tunnel als Boxenausfahrt - auch kein Problem. Abu Dhabi macht es möglich. "Beeindruckend", ist wohl eines der meistgebrauchten Worte der Fahrer, wenn sie auf die neue Strecke, entworfen vom deutschen Formel-1-Architekten Hermann Tilke, angesprochen werden. Entstanden ist sie auf Yas Island. Die Insel soll für angeblich insgesamt 27 Milliarden Euro in einen gigantischen Freizeitpark verwandelt werden.

Boxenausfahrt durch den Tunnel

Was die Scheichs auf Sand haben bauen lassen, sprengt alles bisher Dagewesene. 5,55 Kilometer lang ist der Kurs, passenderweise muss er im Rennen an diesem Sonntag (14.00 Uhr live bei RTL und sport.de) 55 Mal umrundet werden. 1,173 Kilometer lang ist die Gerade. Vom einen Ende sehen die Piloten nicht mal das andere. Weltmeister Jenson Button und die Kollegen-Karawane werden ihre rasenden Kisten dort auf bis zu 320 km/h beschleunigen. "Auf der Geraden muss ich mir eine Zeitung mitnehmen", scherzte schon Williams-Pilot Nico Rosberg. Es ist der längste Geradeaus-Abschnitt im Formel-1- Kalender.

Kurz danach rasen die Fahrer unter einer Brücke durch, die die beiden Teile der spektakulären Fünf-Sterne-Nobelherberge Yas Hotel verbindet. Ein Prunkbau zwischen Münchner Allianz-Arena und gläsernem Wal, der abends blau und violett leuchtet. Ebenfalls ein Novum: Die Boxenausfahrt führt durch einen Tunnel. Nach Tanken und Reifenwechsel geht es leicht bergab, dann gibt es in der Zone mit Geschwindigkeitsbegrenzung einen scharfen Linksknick, ab durch den Tunnel, dann leicht nach rechts und einen ordentlichen Anstieg hoch zurück auf die Piste. Sebastian Vettel, der im Red Bull den zweiten Platz in der Fahrerweltmeisterschaft beim Finale in der Wüste klarmachen will, hält die Boxenausfahrt für die wahrscheinlich "schwierigste Kurve".

Was den Piloten unterm Strich mehr zu schaffen machen könnte als der Kurs, ist allerdings die Startzeit. Wenn um 17.00 Uhr Ortszeit die roten Ampeln erlöschen, geht die Sonne schon langsam unter. Spätestens eine halbe bis dreiviertel Stunde danach wird es dunkel sein - die Strecke jedoch im gleißenden Licht der Scheinwerfer strahlen. Zuvor könnte die Sonne die Piloten noch blenden. "Es wird sicher nicht ohne sein", meinte Rosberg.

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