Montag, 14. September 2009

Keine Stallregie bei Brawn GP

Brawn: "Es gibt keine Stallregie"

Brawn: Es gibt keine Stallregie
Eigentlich könnte sich Sebastian Vettels großer Gegenspieler, 'Superhirn' Ross Brawn, entspannt zurücklehnen. Nach dem Doppelsieg in Italien durch Rubens Barrichello und Jenson Button ist das Titelrennen aller Voraussicht nach nur noch ein Fall für Zwei. Doch der alte Fuchs Ross Brawn, dessen Ein-Stopp-Strategie Gold wert war, warnt: "Red Bull hat noch Chancen, aber sie sind ein ganzes Stück kleiner geworden." Eine Vorentscheidung sei Monza noch nicht gewesen. Noch größer ist der Vorsprung in der Teamwertung, da liegt Brawn 40,5 Punkte vor dem Rest der Formel-1-Welt. "Wenn wir diesen Titel in der Tasche haben, wird vieles leichter", sagt Geschäftsführer Nick Fry: "Dann können wir uns in Ruhe das Duell Rubens gegen Jenson anschauen."

Und da holt Urgestein Barrichello mächtig auf. Der Mann mit der Erfahrung von 281 Formel-1-Rennen erlebt derzeit seinen dritten oder vierten Frühling. Im Gegensatz zu seinen Ferrari-Zeiten, wo er immer nur den 'Wasserträger' für Michael Schumacher spielen musste, hat der 37-Jährige jetzt freie Fahrt. "Es gibt keineStallregie", sagt Brawn: "Solange die WM mathematisch offen ist, greifen wir nicht ein. Beide Fahrer dürfen Weltmeister werden."

Barrichello blüht auf seine alten Tage richtig auf. "Ich glaube an meine Chance. Jetzt kriege ich die Belohnung für 16 Jahre in der Formel 1", sagt der Brasilianer, den sein Teamchef trotz des Rückstandes im Vorteil sieht: "Rubens hat es von der Psychologie her leichter. Er hat nichts mehr zu verlieren."

Button lässt sich von derartigen Aussagen nicht nervös machen. "Ich muss eigentlich nur immer nah an Rubens dranbleiben", sagt der Brite. Sechs Rennen hat Button in dieser Saison gewonnen, mehr als jeder andere Fahrer. Dennoch will er sich nicht auf seinem Polster ausruhen: "Es wäre falsch, immer nur mit Platz zwei zufrieden zu sein."

Auch wenn viel auf dem Spiel steht, schätzt Barrichello seinen Teamkollegen als Freund. Intrigen oder Psycho-Tricks werde es bei Brawn nicht geben. Mit einem erfrischenden Lächeln sagt "Rubinho": "Wenn einer von uns beiden Weltmeister wird, dann gilt endlich der alte Spruch nicht mehr, dass nette Jungs in der Formel 1 nicht gewinnen können. Jenson und ich sind nette Jungs."

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