Montag, 14. September 2009

Ergebnis des Rennens in Monza

Sutil verpasst Podiumsplatz in Monza

Sutil verpasst Podiumsplatz in Monza
Podium knapp verpasst, aber trotzdem überglücklich. Adrian Sutil hat mit Platz 4 beim Großen Preis von Italien sein bislang bestes Ergebnis in der Königsklasse eingefahren. Dagegen wurde Sebastian Vettel, im Vorjahr in Monza noch Sensationssieger, am Ort seines bisher größten Triumphes aus seinen Titelträumen gerissen. Nur weil Weltmeister Lewis Hamilton an dritter Stelle liegend in der letzten Runden mit seinem McLaren-Mercedes spektakulär von der Strecke flog, erbte der Red-Bull-Pilot als Achter noch einen WM-Punkt.

Doch das war an diesem Tag viel zu wenig, da die dominierenden Brawn-Piloten Rubens Barrichello und Jenson Button einen Doppelsieg einfuhren. "Das war ein Tritt in den Hintern für uns", sagte ein sichtlich frustierter Vettel und klagte über ein unruhige Auto, das er während des gesamten Rennens nie unter Kontrolle bekommen hatte. "Ich hatte unheimlich Probleme mit dem Auto. Der Speed war das ganze Wochenende nicht gut", analysierte der 22-Jährge, der zwar mit 54 Zählern den dritten Platz in der WM-Wertung behauptete, doch sein Rückstand auf Spitzenreiter Button ist nun auf 26 Punkte angewachsen.

Hamilton: Hochgeschwindigkeits-Crash in der letzten Runde

Platz drei sicherte sich zur Freude der mehr als 100.000 Zuschauer Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der ebenfalls vom unglücklichen Abflug Hamiltons in der letzten Runden profitierte. Auf der Verfolgung von Button verlor der Titelverteidiger Ausgangs der zweiten Lesmo-Kurve die Kontrolle über seinen Silberpfeil, und krachte mit fast 200 km/h in die Streckenbegrenzung. Durch den Crash verspielte Hamilton nicht nur den sicheren dritten Rang, sondern auch die letzte theoretische Chance, seinen Titel zu verteidigen.
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Dabei hatte das Rennen für den Briten gut begonnen: Am Start behauptete Hamilton als Pole-Mann souverän seine Führung. Sutil dagegen verlor schon vor der ersten Schikane seinen zweiten Platz an Räikkönen, der sich mit den Zusatz-PS seines Engerierückgewinnungssystems KERS an dem Force-India-Fahrer vorbei katapultierte. Vettel kämpfte von Beginn an auf verlorenem Posten: Zwar schnappte er sich in Runde 1 zunächst den vor ihm gestarteten Fernando Alonso und verbessert sich damit von Startplatz 9 auf Position 8. Doch dem Konter des ebenfalls mit KERS ausgestatteten Renault-Piloten im folgenden Umlauf hatte Vettel nichts entgegenzusetzen.

Heidfeld rettet BMW-Ehre

Wenige Meter später schlüpfte auch noch Robert Kubica vorbei. Der BMW-Mann hatte in Runde 1 Vettels Teamkollege Mark Webber von der Strecke gerammt und damit nicht nur das Rennen des Australiers frühzeitig beendet, sondern auch seinen Frontspoilers beschädigt. Die Rennleitung erkannte in einer lose am Frontspoiler hängenden Endplatte eine Gefährdung und forderte Kubica auf, den Schaden beheben zu lassen. In Runde 10 kam der Pole der Aufforderung nach und Vettel rückte wieder auf Platz 9 nach vorne. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits viel Zeit auf die Spitze eingebüßt. Sieben Runde später war der Italien-GP auch für Kubica vorbei, er musste seinen BMW an der Box abstellen.

Teamkollege Nick Heidfeld fuhr von Startplatz 15 auf Position 7 nach vorne und rettete damit 2 WM-Zähler für sein Team. "Ich gehe glücklich nach Hause", sagte Heidfeld. "Das war mehr, als man erwarten konnte." Die anderen beiden deutschen Piloten gingen leer aus. Timo Glock wurde im Toyota Elfter, Williams-Pilot Nico Rosberg erlebte auf Position 16 einen Tag zum Vergessen. Für Heidfeld zahlte sich die Ein-Stopp-Strategie ebenso aus wie für die beiden Brawnies.

Strategie von 'Superhirn' Brawn geht auf

Mit Benzin für knapp 30 Runden am Bord landeten Barrichello und Button im Qualfiying am Samstag zwar nur auf den Plätzen 5 und 6, aber das reichte am Ende für den Sieg. Denn die Konkurrenten auf den Startplätzen 1 bis 4 mussten jeweils zwei Mal zum Nachtanken und Reifenwechseln. Spitzenreiter Hamilton bog als erster aus dem Fahrerfeld breits in Runde 16 in die Boxengasse ab. Im Abstand von jeweils zwei Runden folgten Sutil und Räikkönen. So übernahmen Barrichello und Button in Umaluf 20 erstmals die Spitze, die sie bei ihren ersten und einzigen Stopps in den Runden 30 und 31 aber noch einmal abgeben mussten.

Doch als zunächst Hamilton in Runde 35 und drei Umläufe später auch noch Räikkönen und Sutil zum zweiten Mal die Box ansteuerten, zogen Barrichello und Button wieder vorbei. 'Superhirn' Ross Brawn hatte wieder einmal alles richtig gemacht. Während sich seine beiden Piloten den Doppeltriumph nicht mehr nehmen ließen, verpasste es Sutil beim gemeinsamen zweiten Stopp mir Räikkönen aus dem verpatzten Service des Ferrari-Fahrers Kapital zu schlagen. Der 26-Jährige schoss nämlich bei der Anfahrt der Box über die Markierung hinaus und verlor dadurch ebenfalls Zeit. So fuhr Sutil wieder hinter dem Finnen zurück auf die Strecke.

Sutil fährt die schnellste Runde des Rennens

Zwar machte er in den letzten Runden noch einmal mächtig Druck auf Räikkönen, doch für einen Angriff auf den Ex-Weltmeister reichte es nicht mehr. Trotzdem war Sutil am Ende mit Platz 4 zufrieden. "Ein Super-Ergebnis, das ich gebraucht habe. Es macht richtig Spaß, wieder da zu sein und vorn mitzufahren", freute sich der 26-Jährige, der nach Platz 2 im Qualifying auch noch die schnellste Rennrunde fuhr.

An der Spitze ließen sich Barrichello und Button den Triumph nicht mehr nehmen. Nach 53 Runden und 1:16,21,706 Stunden überquerte Barrichello zum dritten Mal in seiner Karriere als erster die Ziellinie in Monza. Durch seinen zweiten Saisonerfolg verkürzte der Brasilianer in der WM-Wertung den Rückstand auf seinen Stallgefährten und WM-Führenden Button auf 14 Punkte. Der Titelkampf 2009 wird somit zu einem teaminternen Brawn-Duell, denn Vettel benötigt bei nur noch 4 ausstehenden Rennen schon ein Wunder, um seinen Rückstand von 26 Punkten noch wettzumachen.

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