Samstag, 26. September 2009

BMW-Nachfolger hofft auf Startplatz

BMW-Nachfolger hofft auf Startplatz

BMW-Nachfolger hofft auf Startplatz
Die endgültige Starterlaubnis steht noch aus, doch nach dem Verkauf an die in der Schweiz ansässige Stiftung Qadbak hofft das BMW-Team auf einen sauberen Neuanfang in der Formel-1-Saison 2010. Zwar wissen bislang nur der einstige Teamgründer Peter Sauber und eine Handvoll Leute bei BMW, wer hinter Qadbak steht, doch BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen ist von den hohen Ambitionen der neuen Besitzer überzeugt.

"Ihre Vorstellungen sind klar, aber noch nicht sehr detailliert - aber schon so, dass ich sagen kann: Der neue Eigentümer will das Team nicht als Mitläufer fahren, sondern wirklich als starkes Team. Sie sind bereit, solche Ressourcen einzusetzen", sagte Theissen in Singapur. Offiziell gab auch BMW über Qadbak nur bekannt, dass die Stiftung "die Interessen von im Mittleren Osten und in Europa ansässigen Familien vertritt". "Bisher hat Qadbak seinen Hintergrund noch nicht ans Team kommuniziert. Sie wollen das vertraulich halten", sagte Theissen: "Bestimmte Informationen sind einzelnen Leuten bei BMW bekannt. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

Rätselraten um Theissen-Zukunft

Im Vorfeld des Verkufs hatten die Verhandlungsführer bei BMW entsprechende Erkundigungen eingezogen. "Es sind Leute, die nicht in den Vordergrund treten wollen", sagte auch Sauber: "Aber ich habe Vertrauen in die Gruppierung. Es ist alles handfest." Scheinbar reichen die Verbindungen bis in die Königsfamilie von Katar. Zu Qadbak gehört zudem das arabische Investoren-Konsortium Munto Finance um Milliardär Abdullah bin Saeed Al Thani. Diese Gruppierung hatte im Juni den englischen Fußball-Viertligisten Notts County übernommen. Mit dem Geld soll der Schwede Sven-Göran Eriksson, der in seiner langen Karriere unter anderem schon Nationaltrainer in England und Mexiko war, den ältesten Profi-Klub der Welt mittelfristig zurück in die Premier League führen.

So weit ist der Weg in die Spitze beim BMW-Sauber-Team bei weitem nicht. Die Fabrik in Hinwil ist auf dem neuesten Stand, das Team wieder neu motiviert. Die Arbeiten am Auto für 2010 waren nie unterbrochen und sind weit fortgeschritten. Die künftigen Motoren werden wohl von Ferrari kommen. "Wir haben Gespräche mit Ferrari und sehr positive Antworten", sagte Theissen, fügte jedoch hinzu: "Unser erstes Ziel ist aber, einen Platz im Starterfeld zu bekommen.

Bislang ist der BMW-Nachfolger vom Automobil-Weltverband FIA für 2010 lediglich als erster Nachrücker vorgesehen oder dürfte antreten, wenn alle anderen Teams einen 14. Rennstall akzeptieren würden. "Wir sind da in der Hand der FIA und arbeiten daran im Hintergrund", sagte Theissen. Den 13. und letzten regulären Platz hatte die FIA wenige Stunden vor Abschluss der BMW-Verhandlungen mit Qadbak an das aus Malaysia finanzierte Lotus-Team vergeben.

Über seine eigene Zukunft will Theissen sich noch nicht äußern. "Das ist offen, und ich werde das nicht vor Ende der Saison entscheiden. In der Phase der Verkaufsverhandlungen wäre es kontraproduktiv gewesen, das mit meiner eigenen Zukunft zu vermischen", sagte er. Allerdings verlautete auch schon aus BMW-Kreisen, dass der 57 Jahre alte promovierte Diplom-Ingenieur, der seit 32 Jahren in Diensten der Münchner steht, möglicherweise mehr Interesse an einem Verbleib in der Königsklasse haben könnte als am BMW-Engagement in der Tourenwagen-WM und der Nachwuchsserie Formel BMW.

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