Samstag, 4. April 2009

Ergebnis des Qualifyings in Malaysia

Glock und Rosberg in Reihe zwei

Im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia hat das Überraschungs-Team Brawn GP erneut den arrivierten Rennställen die Show gestohlen. Wie schon beim Auftakt in Australien schnappte sich der Engländer Jenson Button die Pole Position. Mit einem Rückstand von knapp einer Hundertstelsekunde raste Jarno Trulli im Toyota auf den 2. Spartplatz. Überraschend auf den 3. Rang fuhr Sebastian Vettel. Der Red-Bull-Pilot muss in Kuala Lumpur allerdings von Platz 13 starten, weil er wegen seines Unfalls beim Australien-GP um zehn Startplätze strafversetzt wird.

Timo Glock wurde im Toyota Fünfter, gefolgt von Nico Rosberg im Williams. Da jedoch auch Brawn-GP-Fahrer Rubens Barrichello, der Vierter wurde, wegen eines Getriebewechsels fünf Startplätze verliert, rutschen Glock und Rosberg jeweils zwei Startplätze nach vorne. Für Glock ist der 3. Platz die beste Startposition seiner Karriere. Neben ihm steht Rosberg in einem ebenfalls Toyota-motorisierten Williams.


Nick Heidfeld hatte wie schon vor einer Woche in Australien Pech. Wieder verpasste der BMW-Sauber-Pilot als Elfter hauchdünn den letzten Teil der Qualifikation und musste zusehen, wie die Konkurrenten um die Pole Position kämpften. Mit der Entscheidung um Startplatz eins hatten auch die McLaren-Mercedes nichts zu tun, bei denen sich die Krise verschärft. Lewis Hamilton belegte nur den 13. Platz, Teamkollege Heikki Kovalainen schaffte lediglich Rang 14.

Bereits nach 20 Minuten beendet war das Qualifying für Adrian Sutil auf Platz 19. Der Force-India-Pilot befand sich jedoch in prominenter Gesellschaft, denn auch für Ferrari-Pilot Felipe Massa war völlig überraschend nach Q1 Schluss. Der Brasilianer hatte nach nur vier gefahrenen Runden sein Auto wieder in der Garage geparkt. Das Team war der Ansicht, dass die Zeit von 1:35,642 Minuten sicher für Q2 reichen wird und wollte einen Reifensatz sparen. Der Schuss ging jedoch gewaltig nach hinten los: Massa, der in den vergangenen beiden Jahren in Malaysia auf der Pole stand, wurde durchgereicht und wurde nur 16. "Ich bin auf den weichen Reifen zunächst raus - die Rundenzeiten waren nicht so toll, wir dachten aber, es müsste reichen", erklärte Massa das missglückte Pokerspiel des Teams frustriert.

Stimmen zum Qualifying

Sebastian Vettel (Red Bull): "Platz 3 im Qualifying ist natürlich stark. Die Rückversetzung ist daher umso bedauerlicher. Aber ich wusste vorher, dass die Strafe da ist und deswegen konzentriere ich mich nur darauf, eine gute Leistung zu bringen. Ich hoffe auf Regen morgen, damit die Dinge durcheinander geraten und wir davon profitieren."

Timo Glock (Toyota): "Ach, stimmt ja, ich bin ja Dritter und nicht Fünfter. Dann ist das ja gar nicht so schlecht. Aber ich bin selbstkritisch genug, um zu erkennen, dass es keine gute letzte Runde von mir war. Mir fehlt da die Erfahrung bei der Umstellung von Q2 auf Q3 mit mehr Sprit im Auto konstant meine Leistung zu bringen. Durch die Rückversetzung von Barrichello und unseren guten Startplätzen müssen wir jetzt auch auf die Konstrukteurs-WM achten. Jarno ist einer der stärksten Qualifyer, die ich kenne. Durch seine Erfahrung kann er sich auf den Punkt konzentrieren und das Gewünschte umsetzen."

Nico Rosberg (Williams): "Das ist natürlich super, dass wir in der zweiten Startreihe stehen. Fairerweise muss man zugestehen, dass unsere gebrachte Leistung nicht für Startplatz 4 gerechtfertigt ist. Aber wir haben morgen eine gute Zwei-Stopp-Strategie und können länger als manch anderer draußen bleiben. Das wird sicherlich sehr spannend."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Es wäre besser gelaufen, wenn ich früher rausgefahren wäre. So hatte ich in meiner Aufwärmrunde mehrere Autos vor mir, was natürlich weniger als optimal ist. Bei der Besprechung hatte ich vorgeschlagen, dass ich eher rausgehe, aber das Team hatte mich überstimmt. Leider hat es nicht geklappt."

Adrian Sutil (Force India): "Es ging halt nicht mehr. Wir müssen uns da eben noch verbessern, ohne dem Team jetzt einen Vorwurf zu machen. Das Team hat sehr gut gearbeitet, die Ursache muss woanders liegen. Wenn es beim Rennen regnen sollte, gibt es natürlich Action auf der Strecke. Davon könnten wir morgen profitieren. Aber wenn es hier so richtig schüttet, kann man kaum noch das Auto auf der Straße halten. Deswegen wünsche ich mir eigentlich kein Regen."
Felipe Massa (Ferrari): "Da haben wir uns ordentlich verzockt. Wir haben es am Anfang mit weichen Reifen probiert und geglaubt, dass diese Zeit locker fürs Q2 ausreicht. Wir haben zu sehr auf unsere eigene Leistung vertraut. Ich würde sagen: Falsch gepokert! Über die lange Distanz morgen beim Rennen müssten wir noch einige Plätze nach vorne gutmachen. Ich bin sicher, dass wir uns noch verbessern."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Mehr war nicht machbar. Das Auto ist wie in Melbourne einfach nicht schnell genug. Vielleicht springen morgen ein paar Punkte raus, vielleicht auch nicht. Die Negativ-Schlagzeilen der letzten Tage blende ich aus, ich schau nach vorne."

Dieter Gass (Chefingenieur Toyota): "Mit dem Ergebnis sind wir hochzufrieden. Über Nacht hatten wir noch ein paar kleine Sachen verbessert, die sich heute ausgezahlt haben. Malaysia scheint uns zu liegen. Hier haben wir schon 2005 unsere erste Podiumsplatzierung überhaupt geholt."

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