[15.10.] Nach 3.086 Tagen steht Borussia Dortmund wieder an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga! Der BVB feierte mit dem 2:1 (1:0)-Auswärtssieg beim 1. FC Köln den siebten Bundesligasieg in Folge und belegt erstmals seit der Meisterschaft 2002 Platz eins. In einer spektakulären Partie glich Podolski in der 82. Minute Kubas Führungstreffer aus, doch Sahin traf in der Nachspielzeit für den BVB! | ||||||||
Tolle Stimmung auf den Rängen! 50.000 Zuschauer im bis auf den letzten Platz ausverkauften RheinEnergie-Stadion, darunter knapp 10.000 Anhänger aus Westfalen, sahen eine rassige Partie mit zahlreichen Torraumszenen, überwiegend für die Borussia, die nach 20 Minuten durch Kubas Abstaubertor in Führung ging, es aber verpasste, die weiteren guten Chancen in einen deutlichen Vorsprung umzumünzen. Podolski traf in der 82. Minute zum 1:1, doch in der Nachspielzeit schlug Sahin zu! Ausgangslage: In 49 der zuvor absolvierten 74 Duelle nahm der BVB Punkte mit, seit der Jahrtausendwende hatte er nur eins von zwölf Spielen gegen Köln verloren, seit dem Wiederaufstieg des FC vor zwei Jahren sogar alle vier Partien gewonnen. Köln ging als Tabellensechzehnter ins Spiel und wartete seit vier Spieltagen auf einen Sieg.
Köln musste auf die verletzten McKenna, Schorch, Freis und Ishiaku verzichten, beim BVB fehlten Owomoyela (Achillessehne), Hajnal (Faserriss), Kehl (Sehnenanriss im Hüftbeuger), Zidan (Aufbautraining) und Kringe (Mittelfußbruch). Es begann die gleiche Elf, die vor der Länderspielpause den FC Bayern mit 2:0 bezwungen hatte. Denn Marcel Schmelzer konnte nach dem Aufwärmen Entwarnung signalisieren. Der Linksverteidiger war am Donnerstag umgeknickt, bestand aber den Härtetest vor dem Spiel. Der FC wechselte ein Mal: Für Mondragon stand Varvodic zwischen den Pfosten. Taktik: Der FC wechselte zwischen 4-1-4-1 und 4-2-3-1. Bei Dortmunder Ballbesitz agierten vor dem "Sechser" Petit mit Lanig und Matuschyk zwei zusätzliche Abfangjäger, und Clemens (rechts) sowie Jajalo machten auf den Außen die Räume eng. War der FC im Angriff, verschob sich die Grundordnung in ein 4-2-3-1: Clemens und Jajalo unterstützten die einzige nominelle Spitze, Podolski, nach Kräften, Matuschyk rückte vor in die zentral-offensive Position, Lanig gesellte sich dann zur Absicherung an die Seite von Petit. Dem sehr variablen Kölner Spiel, in dem Podolski zudem häufig auf die Flügel auswich und vor allem links auch Ehret häufig nachrückte, begegnete der BVB aus der bekannten 4-2-3-1-Grundordnung und mit hoher Laufbereitschaft im zentralen Mittelfeld (Sahin, Bender).
Bei strömendem Regen und entsprechend schnellem Platz lieferten sich beide Teams von Beginn an einen offenen Schlagabtausch. Beide verzeichneten in den ersten 15 Minuten zwei Großchancen samt Lattentreffer, wobei die Borussia für die spielerischen Akzente zuständig war, und der FC mit Kontern für die Brandherde sorgte. Dabei hätte Barrios seine Mannschaft früh in Front bringen können: Eine perfekt getimte Flanke von Kuba köpfte er in der sechsten Minute unbedrängt aus etwa fünf Metern über das Tor, 60 Sekunden später war es eine Flanke von Piszczek, die er neben den Kasten setzte. Schiedsrichter Perl hatte allerdings zuvor abgepfiffen und auf Stürmerfoul erkannt. Barrios zum Dritten dann in der 16. Minute, als er einen Sahin-Freistoß an die Querlatte köpfte. Es war schon der zweite Alu-Treffer in dieser rassigen, kampfbetonten Partie, denn sechs Minuten zuvor hatte Podolski nach einem langen Abschlag Kagawa umkurvt und das Lattenkreuz getroffen. Direkt im Anschluss bewahrte Weidenfeller die Schwarzgelben mit einer prächtigen Parade gegen Clemens´ Nachschuss vor einem Rückstand. Es ging hin und her in dieser Phase: Kagawa erkämpfte sich den Ball, flankte von links ans rechte Eck zu Barrios, der aus kurzer Distanz erneut an den Pfosten köpfte. Der Abpraller landete genau bei Kuba, der aus wenigen Zentimetern abstaubte (20.). Zwei Minuten später hatte Schmelzer nach toller Vorarbeit von Kuba und Kagawa das 0:2 auf dem Fuß, doch er traf nur das Außennetz. "Spitzenreiter, Spitzenreiter", skandierten die BVB-Fans, denen aber kurz darauf der Atem stockte: An Podolskis abgefälschten 18-Meter-Schuss wäre Weidenfeller nicht mehr heran gekommen. Der Ball strich knapp am rechten Pfosten vorbei (28.).
Es ging verbissen weiter in dieser höchst intensiv geführten Partie. Köln öffnete die Deckung, kam zu einer sehr guten Chance durch Matuschyk, der Lanigs Kopfballablage über das Gehäuse köpfte (57.), und einer weiteren durch Petit, dessen scharfen Freistoß Weidenfeller parieren konnte (61.). Der FC gab den Borussen aber auch Raum für schnelle Gegenangriffe, die mehrheitlich über die rechte Seite, über Kuba vorgetragen wurden. Nach genialem Zuspiel Sahins blieb Kagawa doch noch hängen (62.), kurz darauf machte Großkreutz in guter Schussposition einen Haken zu viel (65.). Die BVB-Fans spürten: Ein zweiter Treffer musste jetzt her, denn bei den tückischen äußeren Bedingungen lag der FC-Ausgleich förmlich in der Luft. Lanig zog aus 25 Metern ab, doch auf Weidenfeller war auch hier Verlass (67.). Bender schmiss sich in einen Podolski-Freistoß - es war ein toller Kampf; doch das Spielerische war mittlerweile auf der Strecke geblieben. Knapp 20 Minuten vor Schluss brachte Klopp Götze für Kagawa, der gleich eine gute Möglichkeit für Kuba vorbereitete, aber verzog (73.). Im Anschluss köpfte Barrios einen Sahin-Freistoß über das Tor, dann rutschte Lewandowski an einer Großkreutz-Hereingabe vorbei (80.). 0:2 - oder doch 1:1? Podolski beantwortete die Frage mit einem knallharten 16-Meter-Schuss in den rechten Winkel. Der ansonsten überragende Hummels hatte einen weiten Abschlag des Kölner Keepers zu kurz abgewehrt, Weidenfeller gegen Podolskis Schuss nicht den Hauch einer Chance (82.). Doch nur zwei Minuten später hätte Lewandowski den BVB wieder in Führung bringen können, doch Varvodic rettete spektakulär. Die Borussen forcierten in den Schlussminuten noch mal das Tempo und kamen wie in der letzten Saison in der Nachspielzeit noch zum Sieg: Lewandowski bediente Götze auf dem rechten Flügel, der behielt den Durchblick, passte zu Sahin, der den starken Varvodic in der 91. Minute überwand! Ausblick: Nur zwei der nächsten sechs Spiele finden zu Hause statt - beide in der kommenden Woche: Am Donnerstag (19 Uhr) empfängt der BVB im Kampf um Europa-League-Punkte Paris St. Germain im Signal Iduna Park, am Sonntag (15.30 Uhr) folgt die TSG Hoffenheim. |
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