Sonntag, 7. Februar 2010

Wolfsburg - BVB 1:3

3:1 - BVB gewinnt auch beim Deutschen Meister Barrios mit Doppelpack - Zidan verletzt raus

[13.12.] Borussia Dortmund setzte den Angriff auf das obere Tabellendrittel in der Fußball-Bundesliga mit einem weiteren dicken Ausrufezeichen fort! Am 16. Spieltag gewann der BVB beim Deutschen Meister VfL Wolfsburg mit 3:1 (3:0) und baute die Erfolgsserie auf neun Spiele in Folge ohne Niederlage aus. Lucas Barrios mit einem Doppelpack und Patrick Owomoyela schossen den BVB auf Rang sechs!

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Aus Wolfsburg berichtet Boris Rupert

30.000 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen-Arena - darunter deutlich mehr als 4.000 Anhänger der Schwarzgelben - sahen einen Blitzstart der Borussen, die nach einem Doppelschlag von Barrios (8./10.) bereits nach null-neun Minuten mit 2:0 in Führung lagen. Noch vor der Pause erhöhte Owomoyela für die glänzend aufspielenden Borussen auf 3:0 (36.). Grafite verkürzte zwar in der 55. Minute auf 1:3, doch mit Herz und Leidenschaft brachten die Gäste den dritten Auswärtssieg sicher nach Hause.

BVB TV: Alle Videos zum Spiel auf www.meinbvb.de

Ausgangslage:
Der Achte gegen den Siebten: Lediglich einen Platz und einen Zähler trennte den Deutschen Meister vom Vorjahres-Sechsten aus Dortmund, der aus den letzten acht Partien so viele Punkte (18) eingefahren hatte wie kein anderer Klub. Der BVB hatte zudem nur das erste der bisherigen sieben Auswärtsspiele verloren und zuletzt in Hoffenheim gewonnen. Durchwachsen Wolfsburgs Heimbilanz: Von den - wettbewerbsübergreifend - letzten fünf Pflichtspielen vor eigenem Publikum konnte trotz meist überzeugender Leistungen keines gewonnen werden.
Interessante Statistik: Der VfL hatte in jedem Liga-Heimspiel in dieser Saison mindestens zwei Tore geschossen, der BVB auswärts bis auf eine Ausnahme (2:1 in Hoffenheim) immer genau einen Treffer markiert.

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Die Youngster Koch, Hornschuh, Götze
Personalien:
Wolfsburg musste mit Martins (Schienbein-OP) einen Top-Star ersetzen. Außerdem fehlten Santana und Schindzielorz. Mit Kehl, Dede und Hajnal fehlten dem BVB dagegen drei Leistungsträger; durch die weiteren Ausfälle von Feulner, Rangelov, Le Tallec und Öztekin wurde die Bank abermals mit den Jugendspielern Götze, Stiepermann und Hornschuh komplettiert. Jürgen Klopp vertraute zum dritten Mal in Folge der gleichen Elf wie in der Vorwoche. Tinga war nicht im Kader; der Trainer hatte dem aufgrund von Adduktorenbeschwerden nach wie vor nicht im Vollbesitz seiner Kräfte stehenden Brasilianer vorzeitigen Heimaturlaub gewährt.

Taktik:
Der Titelverteidiger wechselte sein System und wählte zunächst die gleiche Grundordnung, mit der Borussia Dortmund zuletzt sieben Mal in Folge angetreten war. Beide Teams also in einem 4-2-3-1, was den Verteidigungsreihen enorme Flexibilität abverlangte. Der BVB wirkte in diesem Gewand deutlich sicherer als der VfL, der bereits nach 20 Minuten zwei Auswechselungen vornahm und mit Grafite als zweiter Spitze zum gewohnten 4-4-2 zurückkehrte: Josué nun allein auf der Sechs, Hasebe nun vorgezogen sowie Gentner auf den Halbpositionen und Misimovic nicht mehr rechts, sondern zentral hinter den Spitzen.

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Lucas Barrios setzt sich gegen Ricardo Costa durch und trifft zum 0:1.
Spielverlauf & Analyse:
Auf ramponiertem Rasen agierten die Borussen von Beginn an sauberer und sicherer als der Gegner. Der Ball lief in den eigenen Reihen, und mit klugen Pässen wurden früh die Schwächen in der Wolfsburger Defensive aufgedeckt. Sahin setzte Zidan mit einem Diagonalpass in Szene, der Ägypter schüttelte Riether ab, passte nach innen, wo Barrios Ricardo Coasta entwischte und kompromisslos zum 0:1 einschoss.

Keine zwei Minuten später gelang nach nicht minder sehenswerter Kombination der zweite Treffer: Kuba sprintete über den rechten Flügel, leitete weiter zu Zidan, der sich am rechten Fünfmetereck mit einer Drehung Ricardo Costas entledigte und mit der Hacke vollenden wollte. Barrios ging auf Nummer sicher und machte das 0:2 perfekt. Exakt 9:09 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt absolviert, und die Fans sangen sich bei Minustemperaturen warm: "Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia..."

Wolfsburgs Trainer Armin Veh, dessen Team nur eines der letzten sechs Punktspiele gewonnen hatte, reagierte, nahm einen Doppelwechsel vor (Grafite für Kahlenberg, Johnson für Riether) und stellte wieder um auf die "Raute". Doch der VfL, der auswärts (zwölf) mehr Punkte geholt hatte als zu Hause (elf), kam nicht ins Spiel - weil die ganz in Gelb gekleideten Borussen ihm zwar bis zur Pause acht Eckstöße gestatteten, aber keine Freiheiten im Spielaufbau.

Stattdessen setzte der BVB in der Offensive weiter die Akzente. Zidan spielte nach Kubas perfektem Zuspiel den Ersten aus, blieb aber am Zweiten hängen, statt vielleicht frühzeitig den Abschluss zu suchen (15.). Drei Minuten später standen sich nach Sahins Flanke Kuba und Barrios am Elfmeterpunkt gegenseitig im Weg.

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30.000 Zuschauer sahen ein intensiv geführtes Spiel: Marcel Schmelzer gegen Makoto Hasebe.
Dann die 35. Minute: Nach Borussias erstem Eckball in diesem Spiel verhinderte Benaglio das 0:3, als er Hummels´ Kopfball mit einem tollen Reflex parierte. Sekunden später gab es Freistoß vom linken Flügel: Hummels bugsierte Zidans Hereingabe an den rechten Pfosten, Owomoyela brachte den Nachschuss im Wolfsburger Netz unter, und der Jubel in Schwarz und Gelb kannte keine Grenzen mehr!

Barrios verpasste vier Minuten vor der Halbzeit das vierte Tor, als sein Heber knapp über das Ziel strich, und dann kam Wolfsburg erstmals auf: Zidan klärte Dzekos Schuss vor der Torlinie (44.), Sekunden später wehrte Weidenfeller Riethers 16-Meter-Schuss mit einer Glanzparade ab.

Sahin, der an gleicher Stätte vor fast viereinhalb Jahren sein Bundesliga-Debüt gefeiert hatte und als jüngster Spieler aller Zeiten in die Geschichte eingegangen war, bestimmte den Rhythmus, und der überragende Zidan war von Josué nie in den Griff zu bekommen.


Durch eine Unachtsamkeit in der Defensive brachten sich die Borussen zehn Minuten nach Wiederbeginn selbst in Bedrängnis. Hasebe konnte Grafite in Szene setzen und der Torschützenkönig der vergangenen Saison von links in den Strafraum eindringen. Gegen dessen platzierten Schuss ins lange Eck war Weidenfeller ohne Abwehrchance. Es war Wolfsburgs 30. Saisontor - das 23. nach der Pause.

Josués Tritt gegen Zidans Knie beförderte den Ägypter aus dem Spiel (60.) und beraubte die Schwarzgelben bei diesem Spielstand um einen ihrer wichtigsten Konterspieler. Valdez kam, Großkreutz wechselte von links ins Zentrum.

Doch der Bruch im Spiel war unverkennbar. Nach vorne gab es kaum noch klare Aktionen. Großkreutz´ Versuch aus 16 Metern war in der 73. Minute der erst zweite Torschuss der Borussen im zweiten Durchgang. Wolfsburg kam immer stärker auf. Mit Herz und Leidenschaft stemmten sich die Dortmunder entgegen. Sie fighteten im Mittelfeld um jeden Ball, stellten die Räume geschickt zu und hielten den Gegner fern von den torgefährlichen Zonen.

Ausblick:
Im letzten Heimspiel des Jahres 2009 trifft der BVB am kommenden Samstag, 19. Dezember, auf den SC Freiburg. Die Partie ist der vorletzte Höhepunkt im Jubiläumsjahr. Anstoß im SIGNAL IDUNA PARK ist um 15.30 Uhr. Tickets können Sie auch bequem online bestellen und per Print@Home am eigenen PC ausdrucken.

Quelle

Ergebnisse des 16. Spieltages

Wolfsburg - Dortmund 1:3
Hertha - Leverkusen 2:2
Hoffenheim - Frankfurt 1:1
Bremen - Schalke 0:2
Bochum - Bayern München 1:5
Mönchengladbach - Hannover 5:3
Freiburg - 1. FC Köln 0:0
Mainz 05 - Stuttgart 1:1
Nürnberg - Hamburg 0:4

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