[17.01.] Auf eine misslungene Generalprobe folgte eine rauschende Premiere! Borussia Dortmund ist am Sonntag Abend mit einem 3:2 (2:0)-Auswärtssieg beim 1. FC Köln in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga gestartet. Der Tabellenfünfte feierte durch zwei Tore von Mats Hummels sowie das Siegtor von Kevin Großkreutz in der Nachspielzeit den fünften Sieg in Serie und baute nach den Niederlagen der Konkurrenz den Vorsprung auf Rang sechs auf fünf Punkte aus. | ||
44.000 Kölner und 6.000 Dortmunder Fans verwandelten das ausverkaufte RheinEnergieStadion schon weit vor dem Anpfiff in eine stimmungsvolle Arena. Sie sahen trotz widriger Platzverhältnisse eine intensive und interessante Partie mit zahlreichen Torraumszenen, von denen die Kölner einige mehr besaßen als die Borussen, aber zur Pause durch einen Doppelpack von Abwehrspieler Mats Hummels (28./45.+5) mit 0:2 im Hintertreffen lagen. Als niemand mehr damit rechnete, kamen die Kölner durch McKenna (82.) und Mohamad (88.) zum 2:2-Ausgleich, doch in der Nachspielzeit stürzte Kevin Großkreutz Fußball-Dortmund in kollektiven Jubel. Den kommentierten Video-Spielbericht sowie aktuelle Interviews finden Sie unter meinbvb.de Ausgangslage: |
Nelson Valdez |
Mit Abwehrchef Geromel (Bronchitis) und Sturm-Alternative Ishiaku (Adduktoren) sowie Sanou (Afrika-Cup) musste der FC auf drei Spieler verzichten. Beim BVB fehlten mit Kehl (Aufbautraining), Zidan (Afrika-Cup), Hajnal (Trainingsrückstand nach Bänderabriss am Sprunggelenk), Feulner (Teilriss Syndesmoseband), Rangelov (Mittelfußbruch), Le Tallec, Tinga (Trainingslager mit der Zweiten) und Öztekin (Haarriss im Schienbein) acht Akteure. Glücklicherweise konnten die angeschlagenen Barrios, Bender und Hummels spielen, so dass die erwartete Elf auflief: Valdez ersetzte im Mittelfeld-Zentrum den beim Afrika-Cup weilenden Zidan. Ansonsten war die Mannschaft mit der identisch, die zuvor vier Mal hintereinander gewonnen hatte.
Taktik:
Der BVB blieb dem Erfolgssystem der Hinrunde - einem 4-2-3-1 mit einem kompakten, offensiv ausgerichteten Mittelfeld treu. Köln agierte aus einer 4-3-3-Grundordnung, nominell also mit drei Spitzen, von denen Chihi (rechts) und Podolski die Außenpositionen bekleideten und Novakovic zentral agierte. Hummels und Subotic wechselten sich mit der Bewachung des Kölner Sturmführers ab. Mit größerem Abstand begegneten sich im Mittelfeld Bender und Sahin auf der einen sowie Maniche und Petit auf der anderen Seite. Der BVB versuchte insbesondere zu Beginn, über die schnellen Außen Kuba (rechts) und Großkreutz Lücken in die Kölner Abwehr zu schlagen.
Mondragon faustet am Ball vorbei, Barrios verlängert - und Hummels wird per Kopf zum 0:1 treffen. |
Auf tiefem, rutschigem Boden bemühten sich beide Teams zunächst darum, sicher zu stehen, was allein schon physikalisch betrachtet nicht einfach war. Der BVB hatte zu Beginn einige gefällige Szenen, meist über die rechte Seite, ohne dabei aber gefährlich zu werden. Nach etwa zehn Minuten rissen die Gastgeber das Geschehen an sich. Petit und Maniche bestimmten den Rhythmus, weil sie in dieser Phase nicht konsequent genug attackiert wurden.
Ausgangspunkt der Kölner Dominanz war ein 25-Meter-Freistoß von Petit, der vor Weidenfeller auftickte und von diesem deshalb nur mit Mühe pariert werden konnte (9.). Unmittelbar danach legte der Portugiese seinem Landsmann Maniche auf, der aus der Distanz knapp am Tor vorbei schoss.
Aus einem Ballverlust Barrios´ entwickelte sich in der 19. Minute die erste Großchance für die Kölner: Brecko sprintete durchs Mittelfeld, spielte den Ball maßgerecht in den Lauf von Novakovic, Weidenfeller musste Kopf und Kragen riskieren und pflückte dem FC-Sturmführer artistisch das Spielgerät vom Fuß. Der mitgelaufene Subotic traf dabei unglücklich Weidenfellers linkes Knie. Der BVB-Kapitän musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Ziegler, der sich nicht warm machen konnte; Sahin übernahm die Spielführerbinde.
Zieglers Aufwärmen übernahmen die Kölner. Der war keine zwei Minuten im Spiel, da zog Maniche von der Strafraumkante ab, doch der Weidenfeller-Vertreter war blitzschnell unten und parierte sicher (24.), ebenso in der 40. Minute, als er Chihis Knaller hielt.
Dazwischen war der BVB mit 1:0 in Führung gegangen. Nach dem zweiten Eckstoß (Sahin) faustete Mondragon ins Leere, Barrios verlängerte mit dem Kopf zu Hummels, der das Spielgerät über die Linie drückte (28.). Es war das erste Tor der Borussen in dieser Spielzeit nach einem Eckball und bereits das dritte des kommenden Nationalverteidigers.
Kurz darauf eroberten die Borussen mit etwas Glück im eigenen Strafraum nach einer weiteren Kölner Chance das Spielgerät, und dann ging es blitzschnell nach vorn: Sahin setzte Großkreutz in Szene, der spielte mustergültig weiter zu Barrios, der frei vor Mondragon auftauchte, aber vom Kölner Schlussmann recht rustikal, wohl aber noch regelkonform gestoppt wurde.
Trotz der schlechten Platzverhältnisse hatte die Partie Qualität, und es gab viele intensive Strafraumszenen. In der Nachspielzeit chippte Chihi den Ball zu Novakovic, der aus der Drehung abzog, aber knapp am linken Pfosten vorbei schoss. Es war die bereits fünfte Kölner Chance in Durchgang eins.
Jubel bei Lukas Barrios |
Verzweifelungsschüsse der Kölner oder Angriffsversuche, die mit dem Ball am Fuß im Toraus endeten, prägten zunächst den zweiten Durchgang, während die Borussen gefährlich konterten, durch Bender (54.) und Großkreutz (57.) knapp am Tor vorbei schossen und durch Sahin eine weitere Schrecksekunde im FC-Lager heraufbeschworen, weil Mondragon mit dessen 20-Meter-Schuss große Probleme hatte (59.). Zu diesem Zeitpunkt 11:7 Torschüsse für den BVB (4:6 aus Dortmunder Sicht noch zur Pause).
Mit Herz und Leidenschaft erdrückten die Borussen jedes Aufbegehren der Gastgeber. Mit geballter Faust kommentierte Jürgen Klopp eine Aktion des nimmermüden Valdez, der sich in einen Schuss warf. Doch dass das 2:0 auch bis in die Schlussphase hielt, hatten die Borussen ihrem Torwart zu verdanken: Nach einer Reihe von Querschlägern kam der Ball in der 74. Minute zu Chihi, der flankte nach innen, der eingewechselte Freis köpfte Richtung Torwinkel, doch Ziegler klärte mit einer grandiosen Parade zur Ecke.
Praktisch im Gegenzug setzte sich Schmelzer auf dem linken Flügel durch, Barrios jagte die Flanke volley aufs Tor - mehr als die "berühmten Zentimeter" fehlten da nicht. In der 79. Minute zappelte der Ball dann zum dritten Mal im Kölner Netz (Subotic), doch Schiedsrichter Meyer hatte zuvor ein Foulspiel gesehen. Nun ging es wieder hin und her: Ehret tauchte vor Ziegler auf, schob den Ball auch am Keeper, aber auch am Tor vorbei - unfassbar aus Kölner Sicht...
Glänzend: Marc Ziegler |
Götze verlor den Ball, ein Kölner flankte, McKenna verlängerte mit dem Kopf, Mohamad (ein Verteidiger...) war zur Stelle und markierte in der 88. Minute den 2:2-Ausgleich, der unnötig, aber aufgrund des Spielverlaufs nicht einmal unverdient war. Das "gestreckte Bein" des Kölners blieb ungeahndet.
Doch damit war dieses verrückte Spiel noch nicht zu Ende. Kuba spielte zu Großkreutz, der schlug einen Haken, zog aus 16 Metern ab, Maniche fälschte unhaltbar ab - das 2:3 in der Nachspielzeit! Köln antwortete mit der zehnten Großchance: Doch Ziegler parierte Freis´ Schuss, Schmelzer rettete zur Ecke (90.+3).
Ausblick:
Für das Heimspiel gegen den HSV am kommenden Samstag (23. Januar) zur Top-Spiel-Zeit um 18.30 Uhr sind bereits über 78.000 der 80.552 zur Verfügung stehenden Eintrittskarten vergriffen. Die wenigen noch zur Verfügung stehenden Tickets können Sie auch bequem online bestellen und zu Hause per Print@Home am eigenen PC ausdrucken. Hier geht´s zum Online-Ticket-Shop.
Quelle
Ergebnisse des 18. Spieltages
Stuttgart - Wolfsburg 3:1
1. FC Köln - Dortmund 2:3
Schalke - Nürnberg 1:0
Leverkusen - Mainz 05 4:2
Frankfurt - Bremen 1:0
Hannover - Hertha 0:3
Bayern München - Hoffenheim 2:0
Mönchengladbach - Bochum 1:2
Hamburg - Freiburg 2:0
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