Sonntag, 21. Februar 2010

BVB - Hannover 96 4:1

4:1 auf neuem Rasen gegen Hannover - BVB meldet sich eindrucksvoll zurück

[20.02.] Borussia Dortmund ist der erhoffte Befreiungsschlag gelungen! Am 23. Spieltag gewann der BVB gegen Hannover 96 mit 4:1 (1:0) und stabilisierte durch den Erfolg seine Position als Tabellenfünfter der Fußball-Bundesliga.

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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 73.700 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK war Borussia Dortmund von der ersten Minute an das bessere Team und ging kurz vor dem Seitenwechsel durch das zweite Saisontor von Subotic verdient in Führung (43.). Ein Eigentor von Eggimann in der 60. Minute brachte die Vorentscheidung, zumal der eingewechselte Valdez in der 77. Minute auf 3:0 erhöhte. Der Anschlusstreffer von Koné blieb bedeutungslos (81.). Großkreutz beseitigte mit seinem Treffer zum 4:1 auch die letzten Zweifel am verdienten Dortmunder Sieg (88.).

Ausgangslage:
Trotz der drei Niederlagen gegen Stuttgart, Frankfurt und München belegte der BVB weiterhin Rang fünf und hatte mit 36 Zählern mehr als doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie der Tabellensechzehnte Hannover 96 (17). Die sieben auswärts gewonnenen Punkte der Niedersachsen wurden nur von Berlin (vier) unterboten. Nach sieben verlorenen Spielen in Folge schwebte Hannover in akuter Abstiegsnot.


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Roman Weidenfeller
Personalien:
Borussia Dortmund musste weiterhin auf Kehl, Tinga, Feulner und Rangelov verzichten. Valdez stand nach einer Gelbsperre wieder im Kader. Weidenfeller (Foto) kehrte nach überstandener Verletzung für Ziegler ins Tor der Borussen zurück. Der Wechsel zwischen den Pfosten war im Vergleich zum starken Auftritt der Mannschaft in München die einzige Änderung in der Startelf. Bei Hannover fehlten zehn Akteure, darunter Leistungsträger wie Vinicius, Forssell, Bruggink, Haggui, Cherundolo, Rosenthal und Ya Konan.

Taktik:
Seit dem neunten Spieltag agiert der BVB aus einer 4-2-3-1-Grundordnung heraus, an der Jürgen Klopp auch im Duell mit Hannover festhielt. Die von Mirko Slomka trainierten Gäste traten ebenfalls in einem 4-2-3-1 an, interpretierten das System aber äußerst flexibel. Schlaudraff rückte mit zunehmender Spieldauer immer öfter aus dem Mittelfeld zu Koné in den Sturm.

Direkt nach Abpfiff die ganze erste Halbzeit sehen, kurz danach die zweite.
Am Abend folgen Spielbericht und Interviews - alles auf meinBVB.de

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Der agile Lucas Barrios brachte Hannovers Defensive oft in große Bedrängnis.
Spielverlauf & Analyse:
Auf dem frisch verlegten Rasen im SIGNAL IDUNA PARK sahen die Zuschauer, wie der BVB aus einer kompakten Ordnung mit jeder Minute besser ins Spiel fand. Die Kombinationen waren messerscharf und rissen Lücken in Hannovers Defensivverbund. Keine sieben Minuten waren gespielt, als Barrios nach Pass von Kuba im Strafraum gegen Fromlowitz vergab. In der 11. Minute stand der argentinische Goalgetter erneut im Fokus, als er nach Vorlage von Zidan nicht über den Ball kam und das Leder aus vier Metern über das Tor der Gäste köpfte - eine Riesenchance!

Der BVB war in dieser Phase klar spielbestimmend und brachte Hannover immer wieder in Bedrängnis. Erneut Barrios (12.) und Zidan nach einer Traumkombination (14.) konnten aber weitere gute Möglichkeiten nicht nutzen. Auch ein Schuss von Sahin aus rund 25 Metern fand nicht den Weg ins Tor (18.). Von Hannover war bis auf einen harmlosen Distanzschuss nichts zu sehen.

Nach rund 25 Minuten verflachte die Partie. Der BVB hatte zwar weiterhin mehr Ballbesitz als die defensiven Gäste, fand aber offensiv kaum noch die Mittel, sich entscheidend in Szene zu setzen. Zudem erschwerten einige unnötige Ballverluste im Mittelfeld den Spielaufbau. Bitter: Der agile Barrios sah nach einem Foul gegen Schulz in der 37. Minute seine fünfte Gelbe Karte und wird am kommenden Freitag im Derby gegen Schalke fehlen.

Sahin läutete mit einem Distanzschuss die Schlussoffensive ein (40.). Mit einer Riesentat bewahrte Fromlowitz sein Team drei Minuten später noch vor dem Rückstand, als er den Ball vor dem einschussbereiten Kuba ins Toraus beförderte. Doch in der sich anschließenden Szene war auch Hannovers Torwart machtlos. Die von Sahin getretene Ecke drückte Subotic aus fünf Metern zum 1:0 über die Torlinie (43.). Der Innenverteidiger bejubelte sein zweites Saisontor, indem er seine frisch gestutzte Haarpracht streichelte. Die Führung hatte er allerdings mit der linken Schulter erzielt - sie war hochverdient.

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Die Botschaft der Südtribüne war eindeutig. Erneut bot Hummels eine erstklassige Leistung.
Nach dem Seitenwechsel dominierten die Borussen weiterhin das Spielgeschehen, fanden aber noch nicht zu zwingenden Aktionen. Die Gäste aus Hannover, die bis zu diesem Zeitpunkt des Spiels in der Offensive fast ausnahmslos durch Abwesenheit geglänzt hatten, wurden etwas munterer. Subotic verschätzte sich bei einem Befreiungsschlag, der Ball kam zu Schlaudraff, der mit Tempo in den Dortmunder Strafraum eindrang. Dort hatte Weidenfeller aufgepasst und schnappte sich das Leder (57.). Zwei Minuten später probierte es Ex-Nationalspieler Schlaudraff mit einem Distanzschuss, der knapp am linken oberen Toreck vorbei strich.

Die Antwort der Borussen folgte postwendend. Zidan brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hoch in den Strafraum. Dort stieg Owomoyela hoch zum Kopfball, das Leder flog auf das Haupt von Eggimann und von dort zum 2:0 ins Tor (60.). Auch wenn im Stadion Owomoyela als Torschütze verkündet wurde, wird der Treffer als Eigentor von Eggimann in die Annalen der Fußball-Bundesliga eingehen. Subotic´ Treffer mit der Schulter in der ersten Halbzeit eingerechnet, war es Hannovers zwölftes Kopfballgegentor in der laufenden Saison - Ligahöchstwert!

Der BVB hatte gegen die verunsicherten Gäste nun leichtes Spiel und versuchte nachzulegen. Nachdem Subotic (71.) sowie Kuba und Hummels (77.) noch knapp am dritten Treffer gescheitert waren, schlug der eingewechselte Valdez eiskalt zu. Eine tolle Vorarbeit von Owomoyela vollendete der Stürmer mit seinem vierten Saisontor zum 3:0 (77.).

Der 3:1-Anschlusstreffer von Koné in der 81. Minute nach einem Stellungsfehler in der BVB-Abwehr blieb bedeutungslos. Der BVB nutzte weiterhin konsequent die Lücken in Hannovers Abwehr, Großkreutz vertrieb mit seinem Treffer zum 4:1 nach toller Vorarbeit von Hummels jegliche Zweifel am verdienten Dortmunder Sieg (88.).

Ausblick:
In sechs Tagen ist Derby-Zeit: Am Freitag (26.02., Anstoß 20.30 Uhr) tritt Borussia Dortmund beim FC Schalke an. Ein nicht minder interessantes Duell erwartet die Zuschauer acht Tage später (Samstag, 06.03, Anstoß 18.30 Uhr), wenn es zwischen Borussia Dortmund und Mönchengladbach zu einem echten Bundesliga-Klassiker im SIGNAL IDUNA PARK kommt.

Quelle

Ergebnisse des 23. Spieltages

Nürnberg - Bayern München 1:1
1. FC Köln - Stuttgart 1:5
Freiburg - Hertha 0:3
Wolfsburg - Schalke 1:2
Bremen - Leverkusen 2:2
Dortmund - Hannover 4:1
Hamburg - Frankfurt 0:0
Mainz 05 - Bochum 0:0
Hoffenheim - Mönchengladbach 2:2

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