Samstag, 17. Oktober 2009

Vettel hilft nur noch ein Wunder

Vettel hilft nur noch ein Wunder

Vettel hilft nur noch ein Wunder
Das war's: Im Regenchaos von Sao Paulo sind die letzten WM-Hoffnungen von Sebastian Vettel praktisch untergegangen. der Red-Bull-Pilot schied bei widrigen Wetterbedingungen bereits im ersten Zeitabschnitt der chaotischen Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien aus. "Ich habe heute meinen Freischwimmer gemacht, bin mehr geschwommen als gefahren", klagte der 22-Jährige. Zuvor war er mit dem Helm auf dem Kopf tief frustriert schnurstracks ins Motorhome seines Red-Bull-Rennstalls gestapft. Als 16. hatte er im strömenden Regen auf dem 4,309 Kilometer langen Kurs in Interlagos nicht den Sprung in die nächste Runde geschafft - im Gegensatz zu WM-Spitzenreiter Jenson Button und dessen Brawn-Teamkollegen Rubens Barrichello.

"In den Runden, die ich hatte, ging nicht viel. Zum Schluss war dann einfach zu viel Wasser auf der Strecke", beschrieb Vettel sein Dauerregen-Dilemma. In der WM-Wertung sind seine Möglichkeiten, die nötigen 17 Punkte auf Button in den beiden letzten Saisonläufen aufzuholen, nun nur noch theoretisch. Denn: ein Sieg und ein zweiter Platz wären Pflicht. Zuspruch in der bitteren Stunde bekam Vettel umgehend von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Für Sebastian tut mir es außerordentlich leid - ein Jammer - aber es war bestimmt kein Fahrerproblem. Kopf hoch - solche Rückschläge machen einen sehr Guten nur noch besser."

Nur ein Wunder kann den eigentlich als 'PS-Rainman' gerühmten deutschen Piloten nun noch retten. "Ich hoffe, dass das Wetter im Rennen ein bisschen verrückt spielt und uns noch nach vorn spült", sagte Vettel. Für den Grand Prix sind die Wetteraussichten auf jeden Fall nicht besser als am Qualifying-Tag, an dem es über der brasilianischen Metropole blitzte und donnerte.

Vettels Titeltraum davongeschwemmt

Vettel versuchte, im ersten Zeitabschnitt so schnell wie möglich auf Touren kommen. Die Gefahr, dass die Session immer wieder unterbrochen würde, war groß. Nach nicht einmal fünf Minuten verhängten die Rennkommissare ein vorläufiges Fahrverbot, als sich Giancarlo Fisichella mit seinem Ferrari drehte und stehen blieb. Zu diesem Zeitpunkt lag Vettel noch auf Platz 1 - von allerdings nur sieben Piloten, die eine gezeitete Runde absolviert hatten. Nachdem das Safety Car die Piste geprüft und für wieder befahrbar befunden hatte, ging es weiter. 14 Minuten dauerte die Pause insgesamt.

Der Regen ließ zumindest etwas nach, die Zeiten der Fahrer wurden besser. Als Vettel sich dann anschickte, seine schnelle Runde zu drehen, steckte er aber im Verkehr fest. Die vor ihm fahrenden Autos wirbelten Gischt-Fontänen auf. "Wenn man da nicht mit einem normalen Straßenwagen fährt, wird man immer Probleme haben", sagte der Red- Bull-Mann. Und dann nahm der Niederschlag wieder zu. Vettel versuchte es, musste aber schon alle Fahrkünste aufbieten, um den Boliden überhaupt auf dem 4,309 Kilometer langen Kurs zu halten. Es nützte nichts. Ende, Aus.

Vettels Hoffnungen auf den Titel sind praktisch dahin. Button muss nur noch sechs Punkte einfahren, dann ist die 'Krone der Königsklasse' dem Briten sicher. Es sieht also so aus, dass nur Lokalmatador und Teamkollege Barrichello ihn noch aufhalten kann, er muss allerdings 15 Punkte auf Button aufholen.

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