Freitag, 27. März 2009

Rettung in Sicht für Brawn GP

Rettung in Sicht: Virgin vor Einstieg bei Brawn GP

Der exzentrische britische Milliardär Richard Branson steht unmittelbar vor dem Einstieg als Groß-Sponsor bei Brawn-GP. Bransons Virgin Group, die vor wenigen Wochen sogar schon als Käufer des ehemaligen Honda-Rennstalls im Gespräch war, soll sich mit dem jetzigen Brawn-Team auf einen millionenschweren Sponsorvertrag geeinigt haben, der am Freitag im Vorfeld des Großen Preises von Australien in Melbourne bekannt gegeben werden soll. Das berichtet die Londoner 'Times'.

Virgin wäre der erste neue Sponsorpartner für das ehemalige Honda-Team, das Brawn mit vier Teilhabern von Honda übernommen hat. Bei den Testfahrten war nur ein Logo von Reifen-Partner Bridgestone auf dem Auto zu sehen. Bransons Firma soll großflächig auf den Autos von Jenson Button (Großbritannien) und Rubens Barrichello (Brasilien) werben, aber nicht Hauptsponsor des Teams werden. Laut der Times soll Formel-1-Chef Bernie Ecclestone die Einigung bestätigt haben.

Der Deal wäre die Rettung für den vom Finanz-Kollaps bedrohten Rennstall, denn Brawn GP könnte das FIA-Reglement zum Verhängnis werden. Laut Regelwerk darf ein Rennstall in fünf Jahren nur einmal seinen Teamnamen ändern. Für jede weitere Namensänderung müssen die anderen Teams sowie Rechteinhaber Bernie Ecclestone einstimmig zustimmen.


Der jetzige Brawn-Rennstall wurde schon vor etwas mehr als drei Jahren von BAR in Honda umgetauft. Für eine weitere Umbenennung benötigt das Team daher die einstimmige Zustimmung. Doch ausgerechnet Ecclestone, der ja eigentlich ein Interesse an einem zehnten Team in der Formel 1 haben müsste, soll dagegen gestimmt haben. Der Brite hätte es lieber gesehen, wenn Investoren das Team übernommen und eine langfristige Planungssicherheit gegeben hätten. Dagegen steht die von Brawn gestemmte Finanzierung Ecclestones Ansicht nach auf tönernen Füßen.

Daraufhin bestätigte die FIA den Rennstall als komplett "neues Team". Diese zwei Worte bedeuten für Brawn GP beinahe den Untergang. Denn neue Teams kommen nicht an die fetten TV- und Sponsoring-Töpfe aus der vergangenen Saison. Insgesamt werden 500 Millionen Dollar (rund 360 Millionen Euro) nach einem Erfolgsschlüssel an die Rennställe ausgeschüttet.

Angeblich haben diese Gelder in Höhe von rund 40 Millionen Euro das Fundament in den Wirtschaftsplänen von Brawn GP gebildet. Dem Team droht nach den ersten vier Rennen, an denen die angeblich Teilnahme gesichert ist, das Aus. Retten kann die Briten offenbar nur noch ein potenter Geldgeber wie die Virgin Group.

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