Mittwoch, 24. November 2010

Stuttgart - BVB 1:3

3:1 - BVB holt drei Big Points beim VfB Stuttgart

[29.08.] Borussia Dortmund hat auch in der Fußball-Bundesliga in die Erfolgsspur gefunden: Nach den Siegen in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben gewann der BVB am zweiten Spieltag beim VfB Stuttgart mit 3:1 (3:0) und machte in der Tabelle einen großen Sprung fast bis ins obere Drittel. Schmelzer, Barrios und Götze schossen schon vor der Pause eine 3:0-Führung heraus. Cacau konnte im zweiten Durchgang nur noch verkürzen.

konnte im zweiten Durchgang nur noch verkürzen.

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Aus Stuttgart berichtet Boris Rupert

Vor 40.500 Besuchern in der bis auf rund 500 Plätze ausverkauften Mercedes-Benz-Arena bestätigte der BVB in der ersten Halbzeit die guten Leistungen in beiden Pokalwettbewerben, geriet aber in der letzten halben Stunde arg in Bedrängnis.

Ausgangslage:
Mit dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund trafen zwei Klubs aufeinander, die am Donnerstag in der Europa League gefordert waren und den Einzug in die Gruppenphase schafften. Während der BVB mit 1:0 bei FK Qarabagh siegte, musste der VfB gegen Bratislava - wie schon eine Runde zuvor gegen Molde - einen 0:2-Rückstand im eigenen Stadion aufholen, um ein 2:2 zu erzielen. Dies sprach gegen die bekannte Heimstärke der Schwaben, die unter Trainer Gross sieben der neun Bundesliga-Heimspiele gewonnen hatten. Historisch war Stuttgart ohnehin kein gutes Pflaster für die Borussen: Gegen kein anderes Team kassierte der BVB mehr Niederlagen als gegen den VfB.

Alle Videos zu diesem Spiel finden Sie auf meinBVB

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Wieder in der ersten Elf: Mario Götze
Personalien:
Mit einer Änderung gegenüber dem Europapokalspiel am Donnerstag in Baku trat der BVB beim VfB an: Götze ersetzte Piszczek, der ebenso wie Hajnal auf der Bank Platz nahm. Für den Ungarn war diesmal Rangelov zu Hause geblieben - ebenso wie die verletzten Kuba (Faserriss im Oberschenkel), Dede (Anriss Syndesmoseband), Zidan (Kreuzbandriss) und Kringe (Mittelfußbruch). Stuttgart musste auf Celozzi, Degen, Delpierre und Audel verzichten und brachte Defensivmann Niedermeier für den offensiven Didavi.

Taktik:
4-4-2 bei den Gastgebern, 4-2-3-1 bei den Gästen: Mit unterschiedlichen Systemen, die sich aber nur im Angriff bemerkbar machten, gingen beide Mannschaften in dieses Spiel. Während die Dortmunder Innenverteidiger Subotic und Hummels mit der Bewachung der Stuttgarter Spitzen Marica und Cacau klare Aufgaben hatten, wurden die offensiven Mittelfeld-Außen der Schwaben, Gebhart und Gentner, abwechselnd von Sahin und Kehl oder von den Außenverteidigern Schmelzer und Owomoyela übernommen - mitunter auch "gedoppelt". Gentners Rolle war zudem die eines Wanderers zwischen Defensive und Offensive: Bei Dortmunder Ballbesitz rückte er häufig zu Träsch und Kuzmanovic ins defensive Mittelfeld, so dass Stuttgart gegen den Ball aus einer 4-3-2-1-Grundordnung mit Marica auf der linken Seite agierte.

Sahin und Kehl schalteten sich bemerkenswert häufig ins Aufbauspiel ein, Kagawa rückte wiederholt mit nach vorn, um Barrios, der es wechselweise mit Tasci oder
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Souverän beim VfB: Mats Hummels.
Niedermeier zu tun hatte, zu entlasten. Großkreutz attackierte wie gewohnt über die linke Seite, Götze erstmals auf dem rechten Flügel.

Beim VfB waren die Positionen gegenüber dem 2:2 gegen Bratislava neu gemischt worden: Boulahrouz machte im Abwehrzentrum Platz für Niedermeier und rückte auf die rechte Verteidigerposition, so dass Träsch zu Kuzmanovic auf die Doppelsechs rochierte und Gentner auf links auswich.

Spielverlauf & Analyse:

Gegen die beste Mannschaft der Rückrunde 2009/2010 (39 Punkte) spielte der BVB frech und forsch auf und ging "hökscht" engagiert in die Zweikämpfe, wie es Joachim Löw formulieren würde. Die Borussen bestimmten in der ersten Halbzeit ebenso eindeutig wie eindrucksvoll das Spielgeschehen. Sahin und Kehl gaben im Zentrum Takt und Tempo vor, Kagawa wirbelte im Zentrum, und die Außen Götze, Großkreutz und Schmelzer setzten immer wieder Nadelstiche.

Die Schwaben fanden überhaupt keinen Zugriff auf das bemerkenswert reife Spiel der Westfalen, die beim Führungstreffer allerdings eine Portion Glück für sich reklamieren mussten: Sahin schlug einen präzisen Pass weit raus auf den linken Flügel, Schmelzer kam von hinten mit Tempo und wollte vors Tor flanken, doch der heute als Rechtsverteidiger aufgebotene Boulahrouz fälschte das Spielgerät unglücklich ab. Ulreich, der in Erwartung einer Flanke sein Tor verlassen hatte, blieb nur das Nachsehen (5.).

20 Minuten später lag der VfB im dritten Pflicht-Heimspiel der Saison mit 0:2 hinten: Erneut war es Sahin mit einem langen Ball, diesmal Niedermeier am Elfmeterpunkt mit einer schlechten Abwehr, die Großkreutz am linken Flügel erlief, klug zurücklegte auf Barrios, der aus exakt 16 Metern flach ins rechte Eck traf (26.). Für den Torjäger war es bereits Treffer Nummer fünf im fünften Pflichtspiel der Saison.

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Mario Götze bejubelte sein erstes Bundesligator. [Fotos: firo]
Doch es kam noch besser. Sahin - wer sonst? - unterband einen Stuttgarter Aufbaupass. Sein Rettungsversuch landete bei Großkreutz, der blitzschnell weiterleitete zu Kagawa. Ulreich wollte dessen Flanke aufnehmen, aber Niedermeier köpfte ihm den Ball weg - genau zu Götze, der locker einköpfen konnte (37.).

Der VfB kam mit zwei neuen Leuten (Harnik und Didavi für Marica und Niedermeier) aus der Kabine; Träsch rückte auf die Rechtsverteidiger-Position und Boulahrouz zu Tasci ins Abwehrzentrum. Doch abgesehen von einer Schrecksekunde direkt nach Wiederbeginn, als Didavi von der Torauslinie nach innen passen konnte, Harnik aber einen Schritt zu spät kam, spielte zunächst nur der BVB. Sahin setzte Kagawa in Szene, der leitete weiter zu Barrios, doch Ulreich war einen Tick schneller (49.). Keine 60 Sekunden später düpierte Kehl Stuttgarts Abwehrverband mit einem Klasse-Pass, Barrios schoss mit dem Außenrist aufs VfB-Tor, abemals Ulreich verhinderte mit einer Fußabwehr das 0:4.

Auf der anderen Seite hätte eine Unkonzentriertheit nach einem von Harnik schnell ausgeführten Freistoß beinahe zum Anschlusstreffer geführt, doch Hummels klärte im allerletzten Moment vor drei einschussbereiten Stuttgartern. Und gut, dass Schiedsrichter Gagelmann kurz darauf nicht auf eine Schwalbe Gebharts herein fiel. Der Stuttgarter war schon im ersten Durchgang mit Fouls gegen Schmelzer und Kehl unangenehm aufgefallen und im zweiten mit einem versuchten Nachtreten gegen Kehl.

Der BVB büßte in dieser Phase die bis dahin gezeigte Souveränität ein und konnte sich bei Weidenfeller bedanken, der einen wuchtigen und tückischen Cacau-Schuss mit einer tollen Parade zur Ecke ablenkte (63.). Sechs Minuten später war aber auch er geschlagen. Kuzmanovic sprintete über den rechten Flügel, Cacau war in der Luft nicht zu stellen und köpfte ein zum 1:3 (69.).

Stuttgarts Druck nahm zu. Harnik knallte aus 20 Metern drauf, Weidenfeller wehrte ab und rettete anschließend spektakulär vor Cacau (71.). Die Stuttgarter provozierten und übernahmen die Spielkontrolle. Dennoch gab es Konterchancen wie für Götze, der in der 79. Minute das 1:4 verpasste oder Kehl, der drei Mal an Ulreich scheiterte (82./83./85.).

Ausblick:
Nach der Länderspielpause geht es für den BVB mit sieben Spielen in 23 Tagen weiter. Zum Auftakt dieser "Wochen der Wahrheit" gastiert am 11. September der Vorjahres-Meister VfL Wolfsburg im Signal Iduna Park. Anstoß ist um 15.30 Uhr. Tickets können Sie hier bequem online bestellen.

Quelle

Ergebnisse des 2. Spieltages

Kaiserslautern - Bayern München 2:0
Bremen - Köln 4:2
Schalke - Hannover 1:2
Wolfsburg - Mainz 3:4
Frankfurt - Hamburg 1:3
Nürnberg - Freiburg 1:2
St. Pauli - Hoffenheim 0:1
Leverkusen - Mönchengladbach 3:6
Stuttgart - BVB 1:3

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