Mittwoch, 24. November 2010

Schalke - BVB 1:3

3:1 - Kagawa schießt Borussia zum Derbysieg -
Drei Mal Latte durch Subotic, Großkreutz und Sahin

[19.09.] Ein Sahnehäubchen krönt den Traumstart in die Saison 2010/2011: Borussia Dortmund gewann das 136. Revierderby hoch überlegen mit 3:1 (1:0), kletterte in der Tabelle auf Rang drei und sorgte dafür, dass die "Rote Laterne" des Tabellenletzten vorerst in Gelsenkirchen leuchtet. Kagawa mit einem Doppelpack sowie Lewandowski machten den ersten Derbysieg seit 2007 und den ersten Triumph in der Arena seit 2005 perfekt.
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Aus Gelsenkirchen berichtet Boris Rupert

60.069 Zuschauer in der erstmals seit zehn Jahren nicht ausverkauften Arena sahen eine Fußball-Demonstration in Schwarz und Gelb, das zur Pause aber höher hätte führen müssen als mit 1:0 durch Kagawa (20.). Subotic und Großkreutz trafen jeweils die Querlatte, Benders Treffer zählte wegen Abseits nicht. Zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte Kagawa auf 2:0, und Schalke spielte nach Plestans Platzverweis (61.) nur noch zu zehnt. Dortmunds dritter Lattentreffer in diesem einseitigen Derby ging auf das Konto von Sahin (65.). Den Schlusspunkt setzte Lewandowski in der 86. Minute. Huntelaar betrieb in der 89. Minute Ergebniskosmetik.

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Ausgangslage:
Nach den Samstagspielen war es das Duell Letzter gegen Siebter - doch sowohl die Tabelle als auch die Statistik (Schalke seit 17. April und damit seit fünf Monaten ohne Heimsieg, Borussia in dieser Saison mit vier Siegen in vier Pflichtspielen auf des Gegners Platz) zählte vor dem 136. Revierderby nichts, denn für dieses Duell gilt mehr als für jedes Pokalspiel: Es hat seine eigenen Gesetze.

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Grünes Licht für Einsatz: Götze.
Personalien:
Schalke ohne Hoogland, Metzelder, Pander, Uchida und Kenia, Borussia ohne Kehl, Zidan, Dede sowie Hajnal und in der gleichen Formation wie beim 4:3 in Lwiw: Götze, der wegen einer leichten Gehirnerschütterung am Freitag und Samstag nur Lauftraining absolvieren konnte, erhielt von Mannschaftsarzt Dr. Braun grünes Licht für einen Einsatz im Derby.

Taktik:
Schalke in diesem Spiel in einer 4-4-2-Grundordnung mit Raul und Huntelaar in der Spitze sowie Farfan und Deac rochierend, rechts wie links, auf den Außenpositionen des Mittelfelds, bei Dortmunder Ballbesitz auf einer Höhe mit der "Doppel-Sechs" Kluge und Rakitic. Der BVB agierte wie immer aus einer 4-2-3-1-Grundordnung mit dem Offensiv-Trio Götze, Kagawa und Großkreutz hinter Stoßstürmer Barrios.

Spielverlauf & Analyse:
Totenstille in den Schalker Blöcken wechselte sich nach Ballverlusten der eigenen Mannschaft mit Unmutsbekundungen ab. "Absteiger, Absteiger!", höhnte es aus dem BVB-Block. Eine vor Selbstvertrauen strotzende Borussen-Elf hielt in der ersten Hälfte das Zepter so fest in der Hand wie selten in einem Derby. Schalkes erster Torschuss datierte aus der 19. Minute (Huntelaar). Einziges Manko im Dortmunder Spiel war die Chancenverwertung. Mitte der ersten Halbzeit hätte es 3:0 oder 4:0 stehen können, stehen müssen - angesichts eines Torschussverhältnisses von 10:1 sowie 6:0 Ecken und 8:0 Chancen zu diesem Zeitpunkt (24. Minute) mehr als verdient.

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Die 20. Minute: Kagawa zieht ab und trifft zum 0:1.
Zwei Mal lag der Ball bis dahin auch im Schalker Netz, doch auf der Anzeigetafel stand "nur" ein 0:1, weil Benders Treffer nach Sahin-Freistoß wegen einer Abseitsstellung nicht zählte (10.). Für den überfälligen Führungstreffer sorgte Kagawa erst in der 20. Minute, als er nach Götzes Zuspiel Höwedes umkurvte und aus 15 Metern unhaltbar für Neuer einschoss. In allen (Pflicht-)Spielen mit Dortmunder Beteiligung gewann in dieser Saison immer die Mannschaft, die das erste Tor erzielte.

Glück für Schalke, als Subotic nach einer Götze-Flanke die Querlatte traf (12.), Kagawa aus spitzem Winkel den besser postierten Götze übersah und stattdessen Neuer den Ball in die Arme schoss (15.), der Japaner nach einer tollen Kombination über Großkreutz an der Fußspitze des Schalker Schlussmanns scheiterte (16.), dieser anschließend spektakulär gegen Barrios parierte (23.) und kurz darauf auch Owomoyela stoppte (25.). Dazwischen gab es noch einen Hummels-Kopfball, der haarscharf übers Tor ging.

In dieser Phase hätte der BVB die Weichen auf Sieg stellen müssen. Stattdessen ließ man den Gegner gegen Ende des ersten Durchgangs kurzzeitig etwas besser ins Spiel kommen. Doch in den Schlusssekunden stockte den Zuschauern nochmals der Atem: Zunächst wehrte Neuer einen Barrios-Schuss zur Ecke ab, dann traf Großkreutz die Latte, Subotic scheiterte mit dem Nachschuss an Neuer. Es war die zehnte Torchance der Borussen in diesem höchst einseitigen Spiel. Ein gellendes
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Das Motiv täuscht: Die Borussen - hier mit Sahin - hatten vollen Durchblick im Derby. [Fotos: firo]
Pfeifkonzert der Schalke-Fans zur Pause war das größte Kompliment, das die Borussen für ihre überragende Leistung ernten konnten.

Götze, der Sarpai Knoten in die Beine gespielt hatte, blieb zur Pause verletzungsbedingt in der Kabine. Kuba kam. Und die Kräfteverhältnisse verschoben sich kurzzeitig. Schalke wurde aktiver, die Dortmunder Dominanz, die Leichtigkeit im Spiel, war zunächst dahin. Der erste gelungene Angriff, der erste Torschuss in Durchgang zwei, brachte dann aber das 0:2. Kuba schlug eine Flanke mit viel Effet in den Strafraum, Kagawa kam wie ein Kung-Fu-Kämpfer von hinten und drückte den Ball im Sprung mit gestrecktem Bein ins Tor (58.).

Mit gestrecktem Bein zur Sache ging auch Plestan, doch dies regelwidrig. Vier Minuten zuvor nach einem Foul an Bender mit Gelb verwarnt, holte der Schalker Abwehrspieler den durchgebrochenen Barrios von den Beinen: Schiedsrichter Gräfe zückte erst Gelb (61.), dann Rot. Den "Sack" zu machen können hätten kurz darauf Sahin und Kuba. Nach Barrios Rückgabe nagelte Borussias Nummer acht den Ball aus zwölf Metern ans Lattenkreuz (65.), noch in der selben Minute drang Kuba von rechts in den Strafraum ein, zog wuchtig ab, doch Neuer bekam gerade noch die Fäuste hoch.

Schalkes erste Torchance notierte aus Minute 73, als Höwedes und Matip den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatten. Doch es brannte nichts mehr an. Klopp konnte es sich angesichts der Überlegenheit sogar leisten, Kagawa (74.) und Barrios (81.) vom Feld zu holen und ihnen angesichts des Mammutprogramms in diesen Wochen eine kleine Pause zu gönnen. So durften andere ran: Lewandowski köpfte in der 86. Minute eine Sahin-Ecke zum 0:3 ein. Auf der anderen Seite schönte Huntelaar mit seinem Treffer in der Schlussminute das Resultat für Königsblau.

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Ausblick:
Am Mittwoch trifft der BVB im Signal Iduna Park auf den 1. FC Kaiserslautern. Anstoß ist um 20 Uhr. Tickets können Sie hierbequem online bestellen.

Quelle

Ergebnisse des 4. Spieltages

Schalke - BVB 1:3
Bremen - Mainz 0:2
Leverkusen - Nürnberg 0:0
Bayern München - Köln 0:0
Stuttgart - Mönchengladbach 7:0
St. Pauli - Hamburg 1:1
Wolfsburg - Hannover 2:0
Frankfurt - Freiburg 0:1
Kaiserslautern - Hoffenheim 2:2

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