Mittwoch, 24. November 2010

BVB - Wolfsburg 2:0

2:0 - Sahin und Kagawa schießen die "Wölfe"
ab - BVB springt in der Tabelle auf Platz sechs

[11.09.] Borussia Dortmund feiert in der Liga den zweiten "Dreier" in Serie! Am dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga gewann der BVB gegen den VfL Wolfsburg mit 2:0 (0:0). In einer kampfbetonten Partie brachte Sahin die Schwarzgelben kurz nach dem Seitenwechsel mit einem wunderschönen Treffer aus der Distanz auf die Siegerstraße.

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Es berichtet Johannes Vorspohl

73.600 Zuschauer sahen eine kampfbetonte erste Halbzeit mit wenigen Strafraumszenen, in der dem BVB nach einem Handspiel von Barzagli der fällige Strafstoß versagt blieb (17.). Zudem hätte Diego wegen Nachtretens die Rote Karte sehen müssen (45.). Im zweiten Durchgang brach Sahin den Bann mit einem Traumtor aus 25 Metern (50.). Kagawa machte den insgesamt verdienten 2:0-Sieg für den BVB mit seinem ersten Bundesligator perfekt (67.).

Ausgangslage:
Vier der fünf Pflichtspiele der noch jungen Saison hatte Borussia Dortmund gewonnen. Die einzige Niederlage hatte es im Liga-Auftaktspiel gegen Leverkusen (0:2) gegeben - gleichzeitig das dritte Heimspiel in Folge, das nicht gewonnen werden konnte. Obwohl Vorjahresmeister Wolfsburg mit zwei Niederlagen gegen München und Mainz in die Saison gestartet, nahm niemand das Duell auf die leichte Schulter. Im Gegenteil: "Der VfL", betonte BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp, "ist ein Mitfavorit auf die Deutsche Meisterschaft."

Alle Videos zu diesem Spiel finden Sie auf meinBVB

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Im Team: Kuba.
[Fotos: firo]
Personalien:
Jürgen Klopp vertraute personell mit einer Ausnahme der gleichen Elf, die vor zwei Wochen 3:1 in Stuttgart gewonnen hatte. Einzige Änderung war die Hereinnahme des genesenen Kuba, der für Götze ins Team rückte. Verzichten musste der BVB-Coach weiterhin auf Zidan und Kringe. Bei den Gästen aus Niedersachsen fehlte lediglich Nationalspieler Riether. Neuzugang Diego hatte nach einer Belastungsprobe am Donnerstag grünes Licht für einen Einsatz gegeben.

Taktik:
Das beim BVB schon seit geraumer Zeit etablierte 4-2-3-1-Spielsystem setzt sich bei immer mehr Mannschaften in der Bundesliga durch, auch in Wolfsburg. Einen Sonderbewacher für Diego, der in der Grundordnung der "Wölfe" hinter Weltklassestürmer Dzeko agierte, hatte Klopp nicht vorgesehen. Je nach Spielsituation mussten sich die Innenverteidiger Hummels und Subotic oder die beiden "Sechser" Kehl und Sahin um den offensivstarken Brasilianer kümmern.

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Ließ Wolfsburgs Spielmacher Diego kaum zur Entfaltung kommen: Mats Hummels.
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB hatte in der Anfangsphase zwar deutlich mehr Ballbesitz und konnte das Geschehen oft in die gegnerische Hälfte verlagern, fand jedoch kaum Lücken in der Defensive der kompakt gestaffelten Wolfsburger. Die Partie war von vielen intensiven Auseinandersetzungen im Mittelfeld geprägt, da auch die auf Konter lauernden Niedersachsen offensiv wenig zustande brachten. Die beste Chance der Gäste in den ersten 44 Minuten resultierte aus einem Fehler der Dortmunder Defensive. Dzekos Schuss im Strafraum konnte aber von Subotic abgeblockt werden (6.).

Wolfsburg war im Glück, als Schiedsrichter Aytekin ein Handspiel von Barzagli im Strafraum nicht ahndete (17.). Der BVB kam durch zwei Kopfbälle seiner Innenverteidiger Subotic und Hummels (19. und 23.) zu ersten Möglichkeiten, die VfL-Torwart Benaglio aber nicht ernsthaft in Bedrängnis brachten. Die geringe Anzahl guter Torchancen nach 35 Minuten spiegelte den Verlauf einer kampfbetonten Partie wider, die den Zuschauern kaum Strafraumszenen bot, zumal beide Teams das letzte Risiko (noch) scheuten.

Kurz vor dem Seitenwechsel zog der BVB das Tempo an. Nach einer Flanke von Schmelzer konnte Benaglio einen Kopfball von Barrios, der zuvor minutenlang außerhalb des Platzes behandelt worden war, gerade noch über die Querlatte lenken. Auch den Versuch von Hummels nach der anschließenden Ecke konnte Wolfsburg Torwart entschärfen (39.). Der BVB drückte. Einen wunderschönen Abgriff über Kehl und Kuba schloss Barrios mit einem wuchtigen Kopfball ab, der aber knapp einen Meter am Tor der "Wölfe" vorbeiflog. Dieses Mal wäre Benaglio chancenlos gewesen (41.). Auf Gegenseite stockte den BVB-Fans kurz vor dem Halbzeitpfiff der Atem: Quasi aus dem Nichts donnerte Dzeko den Ball aus rund 20 Metern gegen die Latte des Dortmunder Tores. Doch auch die "Wölfe" hatten Glück, als Diego nach rotwürdigem Nachtreten gegen Kehl mit einer Gelben Karte glimpflich davonkam (45.).

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Patrick Owomoyela im Zweikampf mit Mandzukic.
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel war der Bann gebrochen. Nach einem Doppelpass mit Kehl fasste sich Sahin aus rund 25 Metern Entfernung ein Herz und schoss den Ball platziert in Richtung VfL-Tor. Benaglio kam mit den Fingerspitzen noch dran, blieb aber machtlos. Gnadenlos schlug das Leder im Winkel ein (50.). Das 1:0 war ein Traumtor, das den SIGNAL IDUNA PARK zum Beben brachte. Die Führung beflügelte nicht nur die Fans. Vier Minuten später hätte Barrios fast nachgelegt, Benaglio konnte den Drehschuss des Torjägers aber abwehren (54.).

"Scharfschütze" Sahin brachte die "Wölfe" immer wieder in Bedrängnis. Ein Freistoß des 22-Jährigen ging knapp am Tor der Gäste vorbei (63.). Der BVB war nun haushoch überlegen und durfte in der 67. Minute erneut jubeln. Von Großkreutz in der Nahtstelle der gegnerischen Viererkette in Szene gesetzt, vollstreckte Kagawa gegen den heraus stürmenden Benaglio eiskalt zum 2:0 ins linke Eck - sein erstes Tor in der Bundesliga, das der Publikumsliebling ausgiebig vor der Südtribüne feiern konnte.

Wolfsburg war nach den beiden Gegentoren geschlagen und hatte Glück, als Owomoyela mit einem wunderschönen Schuss aus dem Hintergrund nur die Latte traf (71.). Der BVB spielte den Rest der Partie nun souverän herunter, Wolfsburg wollte oder konnte nichts mehr hinzusetzen. Nach kurzer Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Aytekin die Partie.

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Ausblick:
Auf Borussia Dortmund wartet eine echte "Knallerwoche". Am Donnerstag (16.09., Anstoß 21.05 Uhr) tritt der BVB zunächst in der Europa League beim ukrainischen Vertreter Karpaty Lwiw an. Nicht einmal 69 Stunden später (Sonntag, 19.09., Anstoß 17.30 Uhr) steigt das Revierderby beim FC Schalke 04.

Quelle

Ergebnisse des 3. Spieltages

Hoffenheim - Schalke 2:0
BVB - Wolfsburg 2:0
Hamburg - Nürnberg 1:1
Hannover - Leverkusen 2:2
Mönchengladbach - Frankfurt 0:4
Freiburg - Stuttgart 2:1
Bayern München - Bremen 0:0
Mainz - Kaiserslautern 2:1
Köln - St. Pauli 1:0

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