Dienstag, 12. Januar 2010

Regen stört Schumi-Tests

Regen stört Tests - Schumis Sinne wachgerüttelt


Michael Schumacher ist zurück. Der Rekordchampion ist in Jerez/Spanien um 9.07 Uhr erstmals wieder in einen Rennboliden geklettert. Bei bewölktem Himmel, leichtem Regen und 13 Grad absolvierte der 41-Jährige zunächst eine Installationsrunde. Anschließend wurde das Auto noch einmal durchgecheckt. Um 9.50 Uhr kletterte Schumacher wieder hinter das Steuer und nahm die eigentliche Testarbeit auf. Auf dem noch Ferrari-typisch leuchtend roten Helm prangte erstmals der Mercedes-Stern, der Rennanzug war allerdings noch weiß statt silber.

Völlig problemlos verlief der Auftakt für den Deutschen aber nicht. Auf der ständig feuchten Piste spulte Schumi am Morgen 39 Runden ab. Wegen des schlechten Wetters wurde die Mittagspause anschließend verlängert. Am Ende des Tages standen für den 41-Jährigen 51 Testrunden zu Buche. "Der Tag heute war schon allein deshalb gut, weil ich nach langer Zeit mal wieder in einem Auto fahren konnte, das annähernd an die aktuelle Formel 1 herankommt", sagte Schumacher am Das Wetter habe zwar nicht ganz mitgespielt, "wie uns allen lieb gewesen wäre, aber trotzdem wurden alle meine Sinne wieder wachgerüttelt, das allein war es schon wert", so Schumi.

Für Mercedes-Sportchef Norbert Haug sind Schumachers Testfahrten "ein gewisses Warm-up, ein Aufwärmen vor den offiziellen Formel-1-Tests Anfang Februar". Wegen des bis Ende Januar andauernden Testverbots fährt Schumacher in Jerez kein Formel-1-Auto seines neuen Mercedes-Teams, sondern das Entwicklungsauto der Nachwuchsserie GP2. Zu diesem Zweck ist die Strecke in Andalusien bis Donnerstag exklusiv für Schumi reserviert. Erst vom 1. bis 3. Februar findet in Valencia der erste offizielle Test für die Saison 2010 statt, die am 14. März in Bahrain beginnt. Dann wird Schumacher nach 1.239 Tagen Pause in seinem 251. Grand Prix wieder auf Punktejagd gehen. "Es gab ja schon mal den Mercedes-Stern auf Michaels Helm - ich finde, das passt prima", sagte Haug.

Die Rennwagen der Nachwuchsklasse kommen den 'richtigen' F1-Autos am nächsten, auch wenn sie mehr als 100 PS weniger unter der Haube haben. Durch Triumphe in Rennautos dieser Klasse hatten sich unter anderem Ex-Weltmeister Lewis Hamilton, Timo Glock und nicht zuletzt auch Schumachers neuer Teamkollege Nico Rosberg den Weg in die Formel 1 geebnet. Die FIA hat den dreitägigen Test in Jerez abgesegnet. Bei dem Test geht es vor allem darum, ob Schumachers Nacken den Belastungen in einem Rennauto über eine komplette Renndistanz von mehr als 300 Kilometern standhält. Allerdings werden Schumis Runden unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bezeichnete die geplanten Testfahrten als 'Warm Up' für Schumacher: "Der Test stellt ein gewisses 'Warm-up', ein Aufwärmen, nach den paar Formel-1-Runden im Sommer in Mugello, dar." GP2-Chef Bruno Michel sprach in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit Mercedes GP von einem "Meilenstein. Es ist eine Ehre und ein Privileg für uns, dass ein siebenmaliger Weltmeister uns bei der Entwicklung eines Autos hilft". Schumachers Input und seine Ratschläge seien von unschätzbarem Wert. "Die GP2-Organisation will technische Weiterentwicklungen testen, Michael möchte gerne nach so langer Zeit zur Vorbereitung der ersten Formel 1-Tests wieder in einem Monoposto fahren - da haben beide Interessenslagen gut zusammengepasst", pflichtete Haug bei.

Schumacher wird bei dem Drei-Tage-Test auf dem Circuito de Jerez wie immer von einem der Physiotherapeuten der Sportklinik in Bad Nauheim begleitet - dieser wird auch von Andalusien aus in regelmäßigem Kontakt mit Chefarzt Dr. Johannes Peil stehen. Nach dem bislang letzten Test des Starpiloten am 31. Juli 2009 in Mugello waren die Beschwerden durch seinen Motorradunfall im Februar deutlich geworden. Schumacher, der sich damals auf ein Comeback im Ferrari als Ersatz für den kurz zuvor verunglückten Felipe Massa vorbereitet hatte, musste schwersten Herzens seinen Rückkehrversuch abbrechen.

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