Samstag, 3. Oktober 2009

Ergebnis des Qualifyings in Singapur

Vettel auf Pole, Glock im Krankenhaus

Vettel auf Pole, Glock im Krankenhaus
Sebastian Vettel hat in einem chaotischen Qualifying die Übersicht behalten und sich die Pole Position beim Großen Preis von Japan gesichert. Nach drei Unterbrechungen wegen zum Teil schwerer Unfälle fuhr der Red-Bull-Pilot in Suzuka in 1:32,160 Minuten Bestzeit vor Jarno Trulli im Toyota und McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Ebenfalls ein tolles Qualifying lieferte BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld ab, der hinter Rubens Barrichello (Brawn GP) auf den 6. Rang raste, jedoch von Position 4 startet. Der Brasilianer Barrichello wurde genauso wie Teamkollege Jenson Button, Sebastian Buemi (Toro Rosso) und Fernando Alonso (Renault) wegen der Missachtung gelber Flaggen 5 Plätze strafversetzt. Auch Adrian Sutil, der im Force India auf Rang 4 kam, ereilte das gleiche Schicksal.

Heikki Kovalainen und Vitantonio Liuzzi machten das Chaos in der Startaufstellung endgültig perfekt. Wegen Getriebewechseln werden offenbar auch der Finne und der Italiener strafversetzt. Das komplette Feld wurde dadurch derart durcheinander gewirbelt, dass selbst die FIA den Durchblick verloren hat und die endgültige Startaufstellung erst kurz vor dem Rennen bekanntgeben wird.

Nico Rosberg verpasste Q3 knapp. Der Williams-Pilot fuhr die elfbeste Zeit, geht durch die Strafversetzungen aber womöglich von Platz 6 in das Rennen. "Das Auto lief fantastisch. Ich bin sehr glücklich", sagte Vettel nach einem für ihn perfekten Qualifying. Rosberg hingegen haderte: "Es war eine schwierige Quali, ich hatte einen Fehler in meiner besten Runde. Ich glaube, wir sind einfach zu langsam an diesem Wochenende."

Überschattet wurde die Quali durch einen heftigen Unfall von Timo Glock, für den ausgerechnet der Heim-Grand-Prix seines Arbeitgebers Toyota kein gutes Pflaster ist. Nach Rang 2 in Singapur war der 27-Jährige mit großen Hoffnungen nach Suzuka gereist, doch zuerst stoppte ihn eine schwere Erkältung im Freitagstraining, dann hatte der Deutsche einen schweren Unfall in Q2. Ausgangs der Schikane kurz vor der Start- und Zielgeraden schien es so, als reagiere der Toyota nicht auf Glocks Lenkbewegung. Das Auto bohrte sich frontal in die Reifenstapel. Glock nahm zwar nach dem Einschlag das Lenkrad eigenständig ab, aber er konnte nicht aus eigener Kraft aus dem Auto steigen. Erst nach rund zehn Minuten gelang es der Rettungsmannschaft, den Fahrer aus dem Cockpit zu heben. Auf der Trage zum Rettungswagen gab Glock selbst Entwarnung, indem er den Daumen hob und winkte. "Es geht ihm gut", gab auch Toyota-Teampräsident John Howett Entwarnung. Ob er beim Rennen starten kann, ist aber noch unklar.

Drei Unterbrechungen nach Crash-Serie

Deutlich glimpflicher kamen Jaime Alguersuari und Kovalainen davon, die ebenfalls heftige Einschläge hatten. Nachdem es der Spanier zum ersten Mal in Q2 geschafft hatte, flog er mit seinem Toro Rosso in der Degner-Kurve ab und schlug mit hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel ein. Alguersuari blieb zum Glück unverletzt. Doch die Freude über die beste Startposition seiner noch jungen Formel-1-Karriere (Rang 10) dürfte nicht besonders groß sein. In derselben Kurve erwischte es auch Kovalainen in Q3, der ebenfalls unversehrt seinem McLaren-Mercedes entstieg.

WM-Spitzenreiter Jenson Button schien im Qualifying auf Nummer sicher zu gehen, doch nach Missachtung der gelben Flaggen ist für den Briten die Chance, den Titel schon in Japan perfekt zu machen, deutlich gesunken. Der Brawn-GP-Pilot begnügte sich nach seiner Strafversetzung zunächst mit Startplatz 11. Davon profitierte Kimi Räikkönen. Der Ferrari-Fahrer geht durch die Strafen als Fünfter ins Rennen.

Wie schon in der Vorwoche in Singapur war für Giancarlo Fisichella auch in Suzuka schon nach dem 1. Teil der Qualifikation Feierabend. Für den Ferrari-Ersatzpiloten reichte es nur zu Startplatz 13. Hinter dem Italiener folgten Lokalmatador Kazuki Nakajima im Williams. Renault-Pilot Romain Grosjean kam auf Platz 18. Force-India-Mann Vitantonio Liuzzi kam auf dem 19. und damit letzten Rang, wurde wegen eines vorzeitigen Getriebewechsels theoretisch ebenfalls um 5 Plätze nach hinten versetzt. Vettels Teamkollege Mark Webber musste ganz auf das Qualifying verzichten. Nach einem Unfall - ebefalls in der Degner-Kurve - im 3. Freien Training wechselten die Mechaniker das Chassis des Red Bull. Der WM-Vierte wird Rennen am Sonntag aus der Boxengasse aufnehmen.

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