Freitag, 16. Oktober 2009

1. Freies Training in Brasilien

Webber gewinnt chaotischen Brasilien-Auftakt

Webber gewinnt chaotischen Brasilien-Auftakt
Knapp 10.000 Kilometer von seinem Geburtsort Heppenheim entfernt kämpft Sebastian Vettel um die WM-Krone: Auf der Buckelpiste in Interlagos hat am Freitag die entscheidende Schlacht im Kampf um den Fahrertitel begonnen. Der Kurs im Millionen-Moloch Sao Paulo bildet die perfekte Kulisse für einen heißen Fight: Hier ist es dreckig, der Asphalt teils in einem bemitleidenswerten Zustand, die Favelas reichen bis an den Streckenrand, immer wieder kreuzen Tiere und anderes Gekreuch und Gefleuch den Kurs und wenn es regnet, rauscht der Schlamm von den umliegenden Hügeln heran - kurzum: Die Strecke hat Charakter, ganz im Gegensatz zu dem am Reißbrett entworfenen Finallauf in Abu Dhabi.

Schon vergangenes Jahr erlebten die Paulisti ein dramatisches Rennen, in dem sich zunächst Felipe Massa und wenige Sekunden später Lewis Hamilton zum Weltmeister kürten. Auslöser der Spannung war ein heftiger Regenguss, der auch in diesem Jahr nicht unwahrscheinlich ist. Schon beim 1. Freien Training bekamen die Fahrer einen Vorgeschmack auf das unbeständige Wetter. Dunkelgraue Wolken umhüllten den Kurs. Nur in den ersten 20 Minuten war es richtig trocken, anschließend war die Strecke nach zehnminütigem Sprühregen feucht.

Bis auf eine zehnminütige Schaffenspause ließen sich die Fahrer aber nicht abschrecken und spulten eifrig ihre Programme ab. Naturgemäß kam es auf dem glitschigen Asphalt zu zahlreichen Ausrutschern. Den spektakulärsten leistete sich Romain Grosjean, der 34 Minuten vor dem Ende der Session ein Entfernungsschild mit aufgedruckter Zahl '100' spektakulär zerlegte. Dem Franzosen passierte nichts, das Schild zersplitterte jedoch in hunderte Einzelteile, was zu einer längeren Rot-Phase führte.
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Auch in den letzten 20 Minuten ging es turbulent und für ein 1. Freies Training erstaunlich kurzweilig zu, Lokalmatador Rubens Barrichello und Sebastien Buemi verursachten mit Drehern weitere Gelbphasen.

Rückschlüsse über die wahren Kräfteverhältnisse ließen sich angesichts der unbekannten Spritmengen und der ständig wechselnden Wetterbedingungen kaum ziehen. Allerdings zeigten die beiden Red Bull mit den Plätzen 1 für Mark Webber und 3 für Sebastian Vettel, dass sie mit aller Macht um den Titel kämpfen wollen.

Zwischen die Bullen schob sich Barrichello im Brawn GP. Er distanzierte Jenson Button (7.) deutlich. Bei dem Briten zeigte sich einmal mehr, dass er bei kalten Temperaturen nicht mit den weichen Reifen zurecht kommt. Dies könnte im weiteren Verlauf des Wochenendes die große Chance für Vettel sein. Stark präsentierte sich auch das McLaren-Mercedes-Duo (4. Heikki Kovalainen / 5. Lewis Hamilton).

Die weiteren deutschen Piloten fuhren auf die Ränge 8 (Nico Rosberg), 9 (Adrian Sutil) und 12 (Nick Heidfeld). Timo Glock ist wegen seines Unfalls in Japan nicht am Start.

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