Achtung! Spoilergefahr! Diese Rubrik enthält Spoiler. Wer das Spiel noch nicht gezockt hat und noch zocken möchte, überspringt am besten diesen Post!
28. Dezember 1979
Kapitel 1 17.00 - 17.30 Uhr
Kyle Hyde betritt das Hotel Dusk.
Kyle denkt: Wunderbar ... ! Ist hier niemand, um Gäste zu empfangen? Wo ist denn die Rezeption in diesem Laden?
Kyle sieht den Empfangsschalter - denkt: Nettes Schild. Sollte mich hier wohl mal anmelden.
In der Lobby befindet sich am Empfangsschalter eine Klingel. Kyle klingelt drei Mal.
Kyle denkt: Vielleicht ist ja tatsächlich wer in dem Laden hier.
Es erscheint ein Mann.
Mann: Hör mal, Rosa! Ich sag´s dir nicht noch mal! Du sollst mich nicht stören, wenn ich mir gerade ein Spiel anschaue, klar? ... Oh! Na so was! Sie sind ja gar nicht Rosa.
Kyle denkt: Was für eine Seele von einem Mann! - sagt: Wer ist überhaupt diese Rosa?
Mann: Rosa ist unser Zimmermädchen. Kann ordentlich zupacken, aber hat alle Nase lang was zu meckern. Und kommt immer genau dann mit irgendetwas an, wenn ich am Fernsehen bin. Entschuldigen Sie wegen eben. War nur ein Missverständnis. Ich heiße Dunning Smith. Mir gehört dieses Hotel. Also ... Willkommen in meinem schönen Hotel Dusk!
Kyle denkt: Dunning Smith, wie? Scheint mir ein ziemlicher Nörgler zu sein ...
Dunning: Brauchen Sie ein Zimmer?
Kyle: Ja, für heute Nacht.
Dunning: Haben Sie was Bestimmtes im Sinn?
Kyle: Was Billiges.
Dunning: Ein billiges Zimmer also. Wir hätten ein Einzelzimmer frei.
Kyle: Das nehm ich.
Dunning: Aber unter uns ... Wieso nehmen Sie sich nicht was Anständiges?
Kyle: Hier gibt´s auch anständige Zimmer?
Dunning: Das kann man wohl sagen! Sie sind doch Vertreter, oder? Den ganzen Tag unterwegs, von Tür zu Tür?
Kyle: Könnte schon sein.
Dunning: Sieht man Ihnen an ... Den ganzen Tag unterwegs, mit schwerem Koffer ... Wie wär´s? Gönnen Sie sich doch einfach mal etwas Gutes! Eine Nacht in einem guten Zimmer macht aus Ihnen einen neuen Menschen! Sie müssen wissen, heute Nacht ist ausnahmsweise auch eine Suite frei. Und weil Sie´s sind, mache ich Ihnen sogar einen Sonderpreis!
Kyle winkt ab: Ein billiges Zimmer ist schon in Ordnung!
Dunning: Die Suite ist aber wirklich ein wundervolles Zimmer!
Kyle: Hey! Was soll das werden? Sehe ich aus wie einer, der in einer Suite schläft?
Dunning verschränkt die Arme: Schon klar, verstanden. Aber ehrlich gesagt, Sie brechen mir das Herz! Dann füllen Sie mal den Anmeldezettel hier aus. Hier, nehmen Sie diesen Schreiber.
Mit dem Stylus nimmt den Stift aus Dunnings Hand. Den Stift führt man über die Felder des Formulars.
Dunning: ... Kyle Hyde? Das ist Ihr Name, Kyle Hyde?
Kyle: Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, war er´s noch.
Dunning: Hmmm ...
Kyle: Gibt´s da ein Problem?
Dunning: Nein, nein! Vergessen Sie ganz einfach, dass ich etwas gesagt habe!
Kyle: Warten Sie mal ... Und? Passt Ihnen mein Name etwas nicht?
Dunning: Ich hab Ihnen doch gesagt, machen Sie sich keine Gedanken!
Kyle: Irgendetwas ist doch! Glauben Sie, ich bin blind? Steht mein Name etwa auf irgendeinem Steckbrief?
Dunning: Nein, nein, bestimmt nicht! Ich höre den Namen nur nicht zum ersten Mal. Wir hatten hier nämlich mal einen Gast mit dem gleichen Namen ... Das ist alles. Nichts, worüber Sie sich den Kopf zerbrechen müssten, stimmt´s?
Kyle: Sie hatten also einen Gast mit dem gleichen Namen wie ich?
Dunning: Jawohl! Hast sich auch Kyle Hyde genannt! Der Mann war sogar ungefähr in Ihrem Alter. War ein langer Kerl, schlank und blond.
Kyle denkt: Ein blonder, großer und schlanker Mann? Die Beschreibung passt auf Bradley ...
Dunning: Er machte allerdings eine ganz andere Figur als Sie ...
Kyle: Eine andere Figur? Was soll das heißen?
Dunning: Er kam hier im piekfeinen Anzug an. Machte richtig was her, der Knabe!
Kyle: Hab schon verstanden ... Und gibt sich dieser Herr hier öfter die Ehre?
Dunning: Nein, er war nur einmal hier. Vor einem halben Jahr. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen.
Dunning: Also, Sie möchten jetzt bestimmt auf Ihr Zimmer. Nehmen Sie Zimmer Nr. 215. Hier ist der Schlüssel.
Mit dem Stylus nimmt man den Schlüssel aus Dunnings Hand. Kyle sieht, dass auf dem Anhänger unter der Zimmernummer das Wort "Wunsch" eingraviert ist.
Kyle: ... "Wunsch"? Was soll das denn heißen?
Dunning: "Wunsch", das ist der Name des Zimmers.
Kyle: Das Zimmer hat einen Namen?
Dunning: Ja, alle Gästezimmer haben hier Namen. Es gibt Wunsch, Mut, Erfolg, Morgenrot und sogar Engel.
Kyle: Allerliebst. Und Sie denken sich die Namen alle selbst aus?
Dunning mit einem leichten Grinsen im Gesicht: Ja! Lauter schöne Namen finden Sie nicht aus? "Wunsch" gefällt mir dabei am besten ...
Kyle: Was für ein Schwachsinn!
Dunning: Wie bitte ?!?
Kyle: Mehr als eine Nummer braucht so ein Zimmer nicht. Namen für Hotelzimmer sind reiner Firlefanz.
Dunning: Firlefanz? Das hat bisher noch niemand zu mir gesagt.
Kyle: Gesagt nicht, aber gedacht haben sie es sich alle. Jede Wette!
Dunning: Das stimmt nicht. Viele Gäste haben sich richtig gefreut über die Namen. Aber gut. Sie mögen es wohl eher simpel! Dann kann ich mir das, was ich noch sagen wollte, ja sparen. Für einen wie Sie wäre diese Geschichte sowieso reiner Firlefanz!
Kyle: Warten Sie mal. Was für eine Geschichte meinten Sie?
Dunning: Firlefanz! Eine ganz und gar überflüssige Geschichte.
Kyle: Jetzt machen Sie´s nicht so spannend. Was wollten Sie mir noch erzählen?
Dunning: Na, wenn Sie´s unbedingt hören wollen ... Es geht um Ihr Zimmer, Nummer 215. Hinter diesem Zimmer ... steht mehr, als es scheint.
Kyle: Was soll das heißen? Etwa irgendeine Spukgeschichte oder so etwas?
Dunning: Nein, bestimmt nicht. Es ist nichts Schlimmes. Ganz im Gegenteil! Sagen Sie mal, gibt es irgendetwas, das Sie sich wünschen?
Kyle: Ich wünsche mir nicht wirklich viel ...
Dunning: Überrascht mich nicht. Ist aber auch egal ... Wenn es aber doch etwas gibt, das Sie sich von Herzen wünschen ... dann kann es gut sein, dass Ihr Wunsch heute Nacht in Erfüllung geht. Denn wissen Sie, Nummer 215 ist nämlich ein ganz besonderes Zimmer ... Auf Zimmer 215 gehen Wünsche in Erfüllung.
Kyle: Dieses Zimmer soll also Wünsche erfüllen, ja?
Dunning: Ja! Fragen Sie nur mal die, die dort übernachtet haben! Zuerst kam eine junge Dame, danach ein älterer Herr. Beide sahen matt und erschöpft aus, als sie sich bei mir anmeldeten. Aber nach einer Nacht auf Zimmer 215 waren sie wie ausgewechselt! Ich fragte die beiden, was denn in der Nacht passiert sei. Sie schauten mich an und antworteten beide genau dasselbe ... "Zimmer 215 ist ein Wunder. Es hat mir einen Wunsch erfüllt. Jetzt ist alles gut" ... Und genau das meinte ich.
Kyle mit einem breiten Grinsen im Gesicht: Ha ha ha ... Reizend!
Dunning: Was gibt´s da zu lachen?
Kyle: Nichts, nichts. Aber sparen Sie sich doch bitte den Rest der Geschichte! Ich bin zu alt für Märchen.
Dunning: Märchen ?!? Das ist es, was Sie denken? Sie denken wohl, ich verschwende nur Ihre kostbare Zeit, ja? Denken Sie doch, was Sie wollen! Ist schließlich ein freies Land!
Dunning: Ach ja, ich hab hier noch was für Sie! Eine Broschüre des Hauses. Es ist auch eine Karte drin, falls Sie sich mal verlaufen.
Mit dem Stylus nimmt man die Broschüre aus Dunnings Hand. Kyle faltet sie zusammen und lege sie zwischen die Seiten meines Notizbuches.
Dunning: Damit sind wir mit der Anmeldung fertig. Ihr Zimmer liegt im ersten Stock. Hinten an der Rezeption vorbei ist die Treppe. Gehen Sie nach der Treppe rechts. Ihr Zimmer liegt am Ende des Ganges. Unser Restaurant ist gleich gegenüber der Lobby. Ab 18.00 Uhr wird Abendessen serviert. Frühstück gibt´s ab 07.30 Uhr. Unsere Hotelbar hat ab 21.00 Uhr geöffnet. Checkout ist bis 10.00 Uhr. Wenn Sie überziehen, zahlen Sie das Doppelte. Also sagen Sie rechtzeitig Bescheid, falls Sie länger bleiben wollen! Haben Sie sonst noch was auf dem Herzen?
Kyle: Wurde hier ein Paket für mich abgegeben?
Dunning: Ein Paket? Für Sie? Nein, hier ist nicht abgegeben worden.
Kyle: Schauen Sie bitte noch mal nach. Es muss hier etwas für mich herumliegen.
Dunning: Sie lassen sich ein Paket in ein Hotel ohne Reservierung schicken? Was soll das? In Ihrem Paket ... ist doch nicht drin, was mir Scherereien macht, oder?
Kyle: Moment mal ... Scherereien? Was meinen Sie mir Scherereien?
Dunning: Steckt in dem Paket irgendetwas, was mir hier Ärger ins Hotel bringt?
Kyle: Hängt davon ab, was Sie mit "Ärger" meinen!
Dunning: Na ja ... Einmal ließ sich ein Mann in ihrem Alter hier etwas zuschicken. Ich kann Ihnen sagen, das gab einen Krawall! Sagen wir einfach so, so was brauch ich kein zweites Mal! Na ja, Schwamm drüber. Um die Sache mit dem Paket kümmert sich unser Hotelboy später. Wenn etwas kommt, lasse ich es Ihnen aufs Zimmer bringen!
Kyle: Was meinten Sie mir "Krawall"? Was ist da genau passiert?
Dunning: Die Sache ereignete sich vor drei Jahren ... Ich hatte gerade den Boy losgeschickt, um einem Gast ein Paket hochzubringen und auf einmal platzt die Polizei hier rein!
Kyle denkt: Eine Razzia?
Dunning: Dieser feine Gast war ein steckbrieflich gesuchtes Mitglied einer Diebesbande! Und dieses Hotel wollten sie als Umschlagswort für ihre Ware verwenden! Ich sag Ihnen, das gab ein Theater! Es gab hier drinnen eine Schießerei, und die Gäste gerieten in helle Panik! So eine Aufregung will ich nicht noch einmal erleben! Seitdem gilt hier ein Hausverbot für Kriminelle ... UND für Polizisten!
Dunning: War´s das?
Kyle: Ja.
Dunning: Schönen Aufenthalt noch auf Ihrem Zimmer!
28. Dezember 1979
Kapitel 1 17.00 - 17.30 Uhr
Kyle Hyde betritt das Hotel Dusk.
Kyle denkt: Wunderbar ... ! Ist hier niemand, um Gäste zu empfangen? Wo ist denn die Rezeption in diesem Laden?
Kyle sieht den Empfangsschalter - denkt: Nettes Schild. Sollte mich hier wohl mal anmelden.
In der Lobby befindet sich am Empfangsschalter eine Klingel. Kyle klingelt drei Mal.
Kyle denkt: Vielleicht ist ja tatsächlich wer in dem Laden hier.
Es erscheint ein Mann.
Mann: Hör mal, Rosa! Ich sag´s dir nicht noch mal! Du sollst mich nicht stören, wenn ich mir gerade ein Spiel anschaue, klar? ... Oh! Na so was! Sie sind ja gar nicht Rosa.
Kyle denkt: Was für eine Seele von einem Mann! - sagt: Wer ist überhaupt diese Rosa?
Mann: Rosa ist unser Zimmermädchen. Kann ordentlich zupacken, aber hat alle Nase lang was zu meckern. Und kommt immer genau dann mit irgendetwas an, wenn ich am Fernsehen bin. Entschuldigen Sie wegen eben. War nur ein Missverständnis. Ich heiße Dunning Smith. Mir gehört dieses Hotel. Also ... Willkommen in meinem schönen Hotel Dusk!
Kyle denkt: Dunning Smith, wie? Scheint mir ein ziemlicher Nörgler zu sein ...
Dunning: Brauchen Sie ein Zimmer?
Kyle: Ja, für heute Nacht.
Dunning: Haben Sie was Bestimmtes im Sinn?
Kyle: Was Billiges.
Dunning: Ein billiges Zimmer also. Wir hätten ein Einzelzimmer frei.
Kyle: Das nehm ich.
Dunning: Aber unter uns ... Wieso nehmen Sie sich nicht was Anständiges?
Kyle: Hier gibt´s auch anständige Zimmer?
Dunning: Das kann man wohl sagen! Sie sind doch Vertreter, oder? Den ganzen Tag unterwegs, von Tür zu Tür?
Kyle: Könnte schon sein.
Dunning: Sieht man Ihnen an ... Den ganzen Tag unterwegs, mit schwerem Koffer ... Wie wär´s? Gönnen Sie sich doch einfach mal etwas Gutes! Eine Nacht in einem guten Zimmer macht aus Ihnen einen neuen Menschen! Sie müssen wissen, heute Nacht ist ausnahmsweise auch eine Suite frei. Und weil Sie´s sind, mache ich Ihnen sogar einen Sonderpreis!
Kyle winkt ab: Ein billiges Zimmer ist schon in Ordnung!
Dunning: Die Suite ist aber wirklich ein wundervolles Zimmer!
Kyle: Hey! Was soll das werden? Sehe ich aus wie einer, der in einer Suite schläft?
Dunning verschränkt die Arme: Schon klar, verstanden. Aber ehrlich gesagt, Sie brechen mir das Herz! Dann füllen Sie mal den Anmeldezettel hier aus. Hier, nehmen Sie diesen Schreiber.
Mit dem Stylus nimmt den Stift aus Dunnings Hand. Den Stift führt man über die Felder des Formulars.
Dunning: ... Kyle Hyde? Das ist Ihr Name, Kyle Hyde?
Kyle: Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, war er´s noch.
Dunning: Hmmm ...
Kyle: Gibt´s da ein Problem?
Dunning: Nein, nein! Vergessen Sie ganz einfach, dass ich etwas gesagt habe!
Kyle: Warten Sie mal ... Und? Passt Ihnen mein Name etwas nicht?
Dunning: Ich hab Ihnen doch gesagt, machen Sie sich keine Gedanken!
Kyle: Irgendetwas ist doch! Glauben Sie, ich bin blind? Steht mein Name etwa auf irgendeinem Steckbrief?
Dunning: Nein, nein, bestimmt nicht! Ich höre den Namen nur nicht zum ersten Mal. Wir hatten hier nämlich mal einen Gast mit dem gleichen Namen ... Das ist alles. Nichts, worüber Sie sich den Kopf zerbrechen müssten, stimmt´s?
Kyle: Sie hatten also einen Gast mit dem gleichen Namen wie ich?
Dunning: Jawohl! Hast sich auch Kyle Hyde genannt! Der Mann war sogar ungefähr in Ihrem Alter. War ein langer Kerl, schlank und blond.
Kyle denkt: Ein blonder, großer und schlanker Mann? Die Beschreibung passt auf Bradley ...
Dunning: Er machte allerdings eine ganz andere Figur als Sie ...
Kyle: Eine andere Figur? Was soll das heißen?
Dunning: Er kam hier im piekfeinen Anzug an. Machte richtig was her, der Knabe!
Kyle: Hab schon verstanden ... Und gibt sich dieser Herr hier öfter die Ehre?
Dunning: Nein, er war nur einmal hier. Vor einem halben Jahr. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen.
Dunning: Also, Sie möchten jetzt bestimmt auf Ihr Zimmer. Nehmen Sie Zimmer Nr. 215. Hier ist der Schlüssel.
Mit dem Stylus nimmt man den Schlüssel aus Dunnings Hand. Kyle sieht, dass auf dem Anhänger unter der Zimmernummer das Wort "Wunsch" eingraviert ist.
Kyle: ... "Wunsch"? Was soll das denn heißen?
Dunning: "Wunsch", das ist der Name des Zimmers.
Kyle: Das Zimmer hat einen Namen?
Dunning: Ja, alle Gästezimmer haben hier Namen. Es gibt Wunsch, Mut, Erfolg, Morgenrot und sogar Engel.
Kyle: Allerliebst. Und Sie denken sich die Namen alle selbst aus?
Dunning mit einem leichten Grinsen im Gesicht: Ja! Lauter schöne Namen finden Sie nicht aus? "Wunsch" gefällt mir dabei am besten ...
Kyle: Was für ein Schwachsinn!
Dunning: Wie bitte ?!?
Kyle: Mehr als eine Nummer braucht so ein Zimmer nicht. Namen für Hotelzimmer sind reiner Firlefanz.
Dunning: Firlefanz? Das hat bisher noch niemand zu mir gesagt.
Kyle: Gesagt nicht, aber gedacht haben sie es sich alle. Jede Wette!
Dunning: Das stimmt nicht. Viele Gäste haben sich richtig gefreut über die Namen. Aber gut. Sie mögen es wohl eher simpel! Dann kann ich mir das, was ich noch sagen wollte, ja sparen. Für einen wie Sie wäre diese Geschichte sowieso reiner Firlefanz!
Kyle: Warten Sie mal. Was für eine Geschichte meinten Sie?
Dunning: Firlefanz! Eine ganz und gar überflüssige Geschichte.
Kyle: Jetzt machen Sie´s nicht so spannend. Was wollten Sie mir noch erzählen?
Dunning: Na, wenn Sie´s unbedingt hören wollen ... Es geht um Ihr Zimmer, Nummer 215. Hinter diesem Zimmer ... steht mehr, als es scheint.
Kyle: Was soll das heißen? Etwa irgendeine Spukgeschichte oder so etwas?
Dunning: Nein, bestimmt nicht. Es ist nichts Schlimmes. Ganz im Gegenteil! Sagen Sie mal, gibt es irgendetwas, das Sie sich wünschen?
Kyle: Ich wünsche mir nicht wirklich viel ...
Dunning: Überrascht mich nicht. Ist aber auch egal ... Wenn es aber doch etwas gibt, das Sie sich von Herzen wünschen ... dann kann es gut sein, dass Ihr Wunsch heute Nacht in Erfüllung geht. Denn wissen Sie, Nummer 215 ist nämlich ein ganz besonderes Zimmer ... Auf Zimmer 215 gehen Wünsche in Erfüllung.
Kyle: Dieses Zimmer soll also Wünsche erfüllen, ja?
Dunning: Ja! Fragen Sie nur mal die, die dort übernachtet haben! Zuerst kam eine junge Dame, danach ein älterer Herr. Beide sahen matt und erschöpft aus, als sie sich bei mir anmeldeten. Aber nach einer Nacht auf Zimmer 215 waren sie wie ausgewechselt! Ich fragte die beiden, was denn in der Nacht passiert sei. Sie schauten mich an und antworteten beide genau dasselbe ... "Zimmer 215 ist ein Wunder. Es hat mir einen Wunsch erfüllt. Jetzt ist alles gut" ... Und genau das meinte ich.
Kyle mit einem breiten Grinsen im Gesicht: Ha ha ha ... Reizend!
Dunning: Was gibt´s da zu lachen?
Kyle: Nichts, nichts. Aber sparen Sie sich doch bitte den Rest der Geschichte! Ich bin zu alt für Märchen.
Dunning: Märchen ?!? Das ist es, was Sie denken? Sie denken wohl, ich verschwende nur Ihre kostbare Zeit, ja? Denken Sie doch, was Sie wollen! Ist schließlich ein freies Land!
Dunning: Ach ja, ich hab hier noch was für Sie! Eine Broschüre des Hauses. Es ist auch eine Karte drin, falls Sie sich mal verlaufen.
Mit dem Stylus nimmt man die Broschüre aus Dunnings Hand. Kyle faltet sie zusammen und lege sie zwischen die Seiten meines Notizbuches.
Dunning: Damit sind wir mit der Anmeldung fertig. Ihr Zimmer liegt im ersten Stock. Hinten an der Rezeption vorbei ist die Treppe. Gehen Sie nach der Treppe rechts. Ihr Zimmer liegt am Ende des Ganges. Unser Restaurant ist gleich gegenüber der Lobby. Ab 18.00 Uhr wird Abendessen serviert. Frühstück gibt´s ab 07.30 Uhr. Unsere Hotelbar hat ab 21.00 Uhr geöffnet. Checkout ist bis 10.00 Uhr. Wenn Sie überziehen, zahlen Sie das Doppelte. Also sagen Sie rechtzeitig Bescheid, falls Sie länger bleiben wollen! Haben Sie sonst noch was auf dem Herzen?
Kyle: Wurde hier ein Paket für mich abgegeben?
Dunning: Ein Paket? Für Sie? Nein, hier ist nicht abgegeben worden.
Kyle: Schauen Sie bitte noch mal nach. Es muss hier etwas für mich herumliegen.
Dunning: Sie lassen sich ein Paket in ein Hotel ohne Reservierung schicken? Was soll das? In Ihrem Paket ... ist doch nicht drin, was mir Scherereien macht, oder?
Kyle: Moment mal ... Scherereien? Was meinen Sie mir Scherereien?
Dunning: Steckt in dem Paket irgendetwas, was mir hier Ärger ins Hotel bringt?
Kyle: Hängt davon ab, was Sie mit "Ärger" meinen!
Dunning: Na ja ... Einmal ließ sich ein Mann in ihrem Alter hier etwas zuschicken. Ich kann Ihnen sagen, das gab einen Krawall! Sagen wir einfach so, so was brauch ich kein zweites Mal! Na ja, Schwamm drüber. Um die Sache mit dem Paket kümmert sich unser Hotelboy später. Wenn etwas kommt, lasse ich es Ihnen aufs Zimmer bringen!
Kyle: Was meinten Sie mir "Krawall"? Was ist da genau passiert?
Dunning: Die Sache ereignete sich vor drei Jahren ... Ich hatte gerade den Boy losgeschickt, um einem Gast ein Paket hochzubringen und auf einmal platzt die Polizei hier rein!
Kyle denkt: Eine Razzia?
Dunning: Dieser feine Gast war ein steckbrieflich gesuchtes Mitglied einer Diebesbande! Und dieses Hotel wollten sie als Umschlagswort für ihre Ware verwenden! Ich sag Ihnen, das gab ein Theater! Es gab hier drinnen eine Schießerei, und die Gäste gerieten in helle Panik! So eine Aufregung will ich nicht noch einmal erleben! Seitdem gilt hier ein Hausverbot für Kriminelle ... UND für Polizisten!
Dunning: War´s das?
Kyle: Ja.
Dunning: Schönen Aufenthalt noch auf Ihrem Zimmer!
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