Samstag, 25. Juli 2009

Ergebnis des Qualifyings in Budapest

Alonso auf Pole - Massa mit Horrorcrash

Alonso auf Pole - Massa mit Horrorcrash
Völlig überraschend hat sich Fernando Alonso die Pole Position beim Großen Preis von Ungarn gesichert. Der Spanier in Diensten von Renault fuhr in 1:21,569 Minuten die schnellste Runde und holte sich damit zum 18. Mal in seiner Karriere Startplatz 1. Auf den Plätzen 2 und 3 folgte das Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber. Vettel hatte als Zweiter 134 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Webber. Platz 4 ging an McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, dann folgt Williams-Mann Nico Rosberg. Für WM-Spitzenreiter reichte es in einem chaotischen Qualifying, in dem wegen eines Ausfalls der Zeitnahme lange Unsicherheit über die endgültigen Platzierungen herrschte, nur zu Rang 8..

Überschattet wurde das Qualifying jedoch vom schweren Unfall von Felipe Massa. Der Ferrari-Pilot, der sich als Siebter sicher für Q3 qualifizierte, bohrte sich am Ende von Q2 nahezu ungebremst in einen Reifenstapel - Erinnerungen an Michael Schumachers Unfall in Silverstone 1999 wurden wach. Nach dem heftigen Einschlag blieb der Brasilianer einige Minuten im Auto. Der Rettungswagen fuhr sofort an die Unfallstelle. Wie die Zeitlupe der Fernsehbilder zeigte, wurde Massa vor dem Crash von einem Gegenstand – vermutlich eine Feder - am Helm getroffen. Das Metallteil stammte aus dem Auto von Rubens Barrichello. Möglicherweise verlor er dabei das Bewusstsein, zumindest die Orientierung, denn Massas Kopf wog vor dem Aufprall unkontrolliert hin und her. Gegen eine Bewusstlosigkeit sprechen allerdings die Bremsspuren vor dem Reifenstapel. Nach der ersten medizinischen Versorgung im Auto wurde Massa mit dem Rettungswagen ins Streckenhospital gebracht. Danach wurde er mit dem Hubschrauber zur weiteren Versorgung in eine Spezialklinik. "Er ist auf jeden Fall bei Bewusstsein, das ist das Wichtigste", sagte Ferrari-Sprecher Luca Colajanni.

Alonso auf Pole - Massa mit Horrorcrash
Eine Wiederholung des Vorjahres-Ergebnisses, als er Zweiter auf dem Hungaroring wurde, erscheint für Timo Glock außer Reichweite. In Q2 kam für den Toyota-Piloten das Aus. Startplatz 14 ist eine herbe Enttäuschung für Glock. Teamkollege Jarno Trulli steht nur zwei Plätze davor. Der erhoffte Aufschwung blieb für das Team aus Köln also aus. Überraschend früh Feierabend hatte auch Barrichello, der nur 13. wurde. Damit verpasste zum ersten Mal in dieser Saison ein Brawn GP die Top 10. Grund dürfte die verlorene Feder an Barrichellos Auto gewesen sein.

Dem Höhenflug von Nick Heidfeld im 3. Training, in dem er auf Rang 2 gerast war, folgte im Qualifying der krasse Absturz. Schon im ersten Teil der Quali schied der BMW-Sauber-Pilot als 16. aus. Noch desaströser verlief die Qualifikation für Heidfelds Teamkollege Robert Kubica, der sogar nur 19. Langsamer als der Pole, der im Vorjahr mit um den Titel kämpfte, war nur der 19-jährige Formel-1-Neuling Jaime Alguersuari im Toro Rosso. Auch für die Force-India-Fahrer war nach Q1 Schluss. Giancarlo Fisichella belegte Platz 17, gefolgt von Adrian Sutil.

Vettel: "Es wird ein gutes Rennen"

Vettel: Es wird ein gutes Rennen
Fernando Alonso (Renault): “Das war ziemlich viel Stress im Qualifying. Die Gelbe Flagge in Q1 - ich war auf Platz 15, ich brauchte unbedingt eine gute Runde, um Q1 zu überstehen. Das hat geklappt. Ich habe die Pole – fantastisch. Eine tolle Leistung vom Team. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Es war schon ein ziemlich schwieriger Start ins Wochenende. Ich hatte Probleme mit der Balance im Auto. Q1 und Q2 waren ein bisschen knapp. In 1 war die Gelbe Flagge, bei 2 hatte ich viel Verkehr. Platz 2 ist ein gutes Ergebnis. Ich denke, es wird ein gutes Rennen für uns."

Mark Webber (Red Bull): "Ich habe natürlich einen Fehler gemacht in Kurve 2. Ich erwarte eine interessante Auseinandersetzung zwischen uns drei. Aber bei den Brawns weißt du nie, was die noch machen. Und die KERS-Autos kommen auch noch auf der Geraden."

Jenson Button (Brawn GP): “Ich wusste, ich war nicht so arg schnell. Platz 8 macht es natürlich sehr schwer. Unser Plan war eigentlich, mittelmäßig viel Sprit an Bord zu nehmen. Ich habe jetzt für vier Runden mehr Sprit drin, weil ich in Q3 so lange in der Box stand. Man muss schauen, was man machen kann vorne."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): “Der Grund für das frühe Ausscheiden ist nicht das späte Rausgehen. Die Gelbe Flagge war sicherlich ein Problem, außerdem war ich in Kurve 11 neben der Strecke, zudem hinter Nakajima. Der 2. Platz heute morgen war nicht ganz repräsentativ. Aber ich habe gehofft, dass es für die Top 10 reicht. Alles sehr, sehr ärgerlich. Es wäre viel, viel mehr drin gewesen.“

Adrian Sutil (Force India): “Ein Ausrutscher hat mich das Qualifying gekostet. Trotzdem habe ich noch zwei Autos hinter mir gelassen. Ich bin ganz zufrieden.“

Luca Colajanni (Pressesprecher Ferrari): “Wir können sagen, dass er bei Bewusstsein ist. Das ist das Wichtigste. Im Krankenhaus wird er weiter gechecked. Ich habe gehört, das soll eine Feder gewesen sein, die Rubens verloren hat. Die hat ihn am Helm getroffen und außer Gefecht gesetzt.“

Rubens Barrichello (Brawn GP): “Ich habe hinten eine Feder oder eine Stange verloren. Das war ein ganz entscheidende Sache. Das Auto war nicht kontrollierbar. Er (Massa, Anm. d. Red.) hat einen Schnitt am Kopf. Für weitere Untersuchungen wurde er ins Krankenhaus gebracht. Er ist ansprechbar.“

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