Dienstag, 9. Juni 2009

Formel 1 News

Vettel & Rosberg heiß begehrt und wechselwillig

Vettel & Rosberg heiß begehrt und wechselwillig
Sebastian Vettel und Nico Rosberg stehen auf der Transferliste ganz oben. Auch wenn das Fahrer-Karussell wegen der momentan unsicheren Zukunft der Formel 1 in dieser Saison etwas langsamer in Schwung kommt als sonst, gelten die beiden jungen Deutschen als Top-Kandidaten für einen Wechsel zu einem Top-Team. Grand-Prix-Boss Bernie Ecclestone befürwortet einen Wechsel Vettels von Red Bull zu Ferrari. McLaren-Mercedes hat erneut die Fühler nach Williams-Pilot Rosberg ausgestreckt. "Nico ist ein interessanter Fahrer", räumte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ein.

Vettel weiß, dass er angesichts seines Potenzials und seiner glänzenden Perspektiven der neben Doppel-Champion Fernando Alonso begehrteste Pilot ist. "Ich gehe die Dinge Schritt für Schritt an und lasse mich nicht von Spekulationen beeinflussen", sagte der 21-Jährige am Rande Großen Preises der Türkei. "Mein Ziel ist es, im bestmöglichen Auto zu sitzen und Rennen zu gewinnen. Ich bin im Moment gut aufgehoben, dort wo ich bin." Faktisch heizt Vettel damit die Wechsel-Gerüchte an. Zwar ist er auch noch nächstes Jahr an Red Bull gebunden, aber wie jeder andere dürfte er eine Ausstiegsklausel im Vertrag stehen haben.

Allerdings hängt im Fall eines Wechsels zu den Roten alles von Kimi Räikkönen ab. Nur wenn der finnische Weltmeister von 2007 tatsächlich die Lust verliert und zum Saisonende vorzeitig aussteigt, wird bei Ferrari ein Cockpit frei. Vize-Weltmeister Felipe Massa will mindestens bis Ende 2011 bleiben. Neben Vettel gilt Alonso als Kandidat. Seit Jahren kursieren Spekulationen über einen Wechsel des Spaniers zur Scuderia. Dieser versicherte zwar, sein Renault-Team und er seien voll motiviert, "aber ich habe es auch satt, immer hinterherzuhecheln".

Bei Rosberg sieht es anders aus: Sein Vertrag mit Williams endet. Nachdem die Briten eher zurückfallen als vorwärtskommen, steht der 23-Jährige anders als 2007 einem Wechsel offen gegenüber. "Ich schaue mich um", räumte er in Istanbul ein. "Ich würde gerne die Chance haben, einen Schritt nach vorne zu machen." Er habe mehrere Optionen, es gebe "derzeit auch Gespräche mit Williams".

Vor zwei Jahren hatte der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg das McLaren-Mercedes-Angebot, als Nachfolger des im Streit geschiedenen Alonso Teamkollege von Lewis Hamilton zu werden, noch abgelehnt. Wohl aus Angst, von dem Briten in den Schatten gedrängt zu werden. Nun muss Rosberg dieses Risiko eingehen, wenn er nicht weiterhin im Niemandsland dümpeln will. Hamilton setzte sich indirekt für seinen Kumpel ein, den er schon als Knirps aus gemeinsamen Kart-Zeiten kennt: "Ich wünsche mir einen netten Teamkollegen, der mich anstachelt."

Rosberg ist nicht nur schnell, sondern auch sympathisch und smart, was ihm bei den Silberpfeil-Strategen zusätzliche Pluspunkte einbringt. Von daher spricht vieles dafür, dass das britisch- schwäbische Team seine Option auf Heikki Kovalainen verfallen lässt und lieber Rosberg holt.

Teams schwören Fahrer auf Treue ein

Teams schwören Fahrer auf Treue ein
Die Teamvereinigung FOTA hat im Regelstreit mit dem Automobil-Weltverband FIA am Sonntag erneut getagt und hat dabei erstmals auch die Fahrer einbezogen. Die Teams trafen sich wenige Stunden vor dem Rennen in Istanbul im Motorhome von Toyota mit den Piloten. Die wegen ihrer bedingungslosen Einschreibungen vorübergehend suspendierten Teams Williams und Force India waren jedoch ausgeschlossen.

Die Fahrergewerkschaft GPDA wird sich in den Streit aber nicht direkt einschalten. "Die Situation verändert sich täglich. Es wäre reine Zeitverschwendung, sich da einzumischen, also sparen wir uns das", sagte der Vorsitzende Mark Webber: "Es ist absehbar, dass sich da noch einiges zu tun wird. Für mich ist das eine Angelegenheit zwischen den Teams und der FIA. Die müssen das aussortieren."

Teams schwören Fahrer auf Treue ein
Die Rennställe forderten die Fahrer jedoch auf, im Fall einer Spaltung der Formel 1 bei ihnen zu bleiben. Nach Informationen von 'auto motor und sport' haben die Piloten dies auch zugesagt. Sollte es zu einer Alternativserie kommen, "dann wissen wir Fahrer sehr genau, auf welcher Seite wir stehen müssen", sagte Toyota-Pilot Jarno Trulli als einer der Direktoren der Fahrergewerkschaft GDPA. "Ich glaube, dass sich in den nächsten paar Wochen etwas bewegen muss, ansonsten wird es zur Trennung kommen", meinte der Italiener: "Mit den Regeln, so wie sie jetzt sind, sind wir weg."

Die FIA will am 12. Juni die 13 Teams für die WM 2010 benennen. Die acht aktuellen Teams neben Williams und Force India haben ihre Einschreibungen an Bedingungen geknüpft.


Millionen-Flop KERS kommt auf den Müll

Millionen-Flop KERS kommt auf den Müll
Im Zuge der Kostensenkungen in der Formel 1 plant die Teamvereinigung FOTA nach nur einem Jahr die Abschaffung des umstrittenen und kaum genutzten Energierückgewinnungs-Systems KER. Das bestätigte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali der BBC. Ferrari setzt neben McLaren-Mercedes und BMW Sauber (zu Saisonbeginn) als einziger Rennstall auf das pro Jahr rund 30 Millionen Euro teure System.

"Wir wollen Kosten sparen, um den Teams zu helfen, die neu einsteigen möchten", sagte Domenicali: "Wir und McLaren sind die einzigen Teams, die KERS derzeit verwenden. Wir glauben, dass es für die Zuschauer schwierig zu verstehen ist, warum es einige Autos mit KERS gibt und einige ohne. Es wäre schön, wenn alle KERS verwenden würden. Aber wenn nicht, dann eben nicht."

Millionen-Flop KERS kommt auf den Müll
Ähnlich sieht es Martin Whitmarsh als Teamchef des zweiten KERS-Rennstalls. "Die Position von McLaren ist, dass wir KERS gerne weiterhin sehen würden", meinte der Brite: "Aber wir akzeptieren auch, dass wir für die Mitglieder der Formel-1-Gemeinde verantwortlich sein müssen. Und wenn die Mehrheit KERS nicht haben möchte oder es sich im Moment nicht leisten kann, dann müssen wir realistisch sein."

Selbst BMW Sauber als größter Befürworter bei der Einführung setzt KERS derzeit nicht ein und würde nicht mehr mit aller Macht für eine weitere Erlaubnis kämpfen. "Wir haben für den Erhalt von KERS gestimmt", sagte BMW-Motorsport-Direktor Mario Theissen: "Aber wie bei allen FOTA-Entscheidungen zuvor werden wir mit der Mehrheit mitgehen."

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