04.04.2009 09:10 UEFA Women's Cup
Duisburg dicht vor dem Sprung ins Finale
Ausgerechnet vor der wichtigsten Partie in der Vereinsgeschichte spielt Vizemeister FCR Duisburg Achterbahn-Fußball. Vor dem Halbfinal-Rückspiel im UEFA-Women's Cup gegen Olympique Lyon am Sonntag (14 Uhr/live in der ARD) hat der Europacup-Neuling mit zwei Heimniederlagen in der Frauen-Bundesliga seine gute Position im Titelkampf eingebüßt, nach der kämpferisch und technisch überzeugenden Leistung beim 1:1 in Lyon aber das UEFA-Cup-Finale vor Augen.
"So kann man gegen Lyon nicht gewinnen"
Noch schlimmer als die 1:2-Niederlage am Mittwoch gegen Bayern München vor den Augen einer sechsköpfigen Delegation aus Lyon fand Trainerin Martina Voss das schwache Auftreten ihrer Elf auf dem Platz. "Ich kann und will das nicht schönreden. Wir hatten genug Chancen zu gewinnen, aber es hat der absolute Wille gefehlt", kritisierte die 41-Jährige: "So kann man gegen einen Gegner wie Olympique Lyon nicht gewinnen."
Voss steht also vor der schwierigen Aufgabe, mit der Mannschaft den Rückschlag zu analysieren und dann zur in Frankreich demonstrierten Selbstsicherheit zurückzufinden. Denn nach wie vor ist Olympique für die Trainerin der Favorit: "Lyon hat uns vor einer Woche unterschätzt, jetzt aber werden sie alles daran setzen, das Finale noch zu erreichen."
Für die zwei Gesichter ihrer Elf fiel Voss nur eine mögliche Ursache ein: "Gegen Lyon sind wir nicht wie gegen Bayern favorisiert - vielleicht kann die Mannschaft mit der Außenseiterrolle besser umgehen." Mittelfeldspielerin Femke Maes, die das Auswärtstor in Lyon erzielte, appellierte daher an ihr Team: "Wir haben noch gar nichts erreicht, sondern können vielmehr alles verlieren. Für uns sind das jetzt die Wochen der Wahrheit. Am Sonntag entscheidet sich, ob wir ins Finale des UEFA-Cups kommen, eine Woche später geht es um den Einzug ins Endspiel nach Berlin. Wir dürfen uns keine Sekunde zurücklehnen, sondern müssen immer hart an uns arbeiten."
Entwarnung bei Längert
Personell steht ein Fragezeichen hinter Außenverteidigerin Alexandra Popp (Sprunggelenk), Torhüterin Kathrin Längert kann dagegen trotz Oberschenkelproblemen spielen. Die Schweizerin Kathrin Lehmann, die kurzfristig in Lyon eingesprungen war, fällt aus, da sie wegen ihres Zweitberufes als Stürmerin der Eishockey-Nationalmannschaft der Eidgenössinen derzeit bei der WM in Schweden ist. Für eine hochkarätige Lösung ist aber ab der nächsten Saison gesorgt. Am Freitagmittag verkündete der Verein die Verpflichtung von Nationaltorhüterin Ursula Holl.
Neben den Spielerinnen müssen auch die Organisatoren Schwerstarbeit leisten. Der Verein erwartet neben Ehrengästen wie DFB-Präsident Theo Zwanziger, DFB-Trainerin Silvia Neid und der Präsidentin des WM-Organisationskomitees, Steffi Jones, 3500 bis 4000 Zuschauer. Auch das Medieninteresse stößt in für den FCR unbekannte Dimensionen vor, Zelte müssen errichtet und die strengen Sicherheitsvorkehrung der UEFA befolgt werden.
Sicher ist, dass nur der Finaleinzug dieses Spiel der Spiele überbieten könnte. Der Klub verhandelt daher vorgesorgt über einen Gastauftritt am 16. oder 23. Mai in der MSV-Arena. Der Gegner hieße dann Swesda Perm (Russland) oder Umea IK, wobei die Schwedinnen nach dem 0:2 in Perm die schlechtere Ausgangssituation haben.
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