Sonntag, 19. April 2009

BVB - Bochum 2:0

2:0 - Dortmund gewinnt auch das B1-Derby -
Owomoyela und Valdez treffen in Bochum

[18.04.] Borussia Dortmund hat im B1-Derby gegen den VfL Bochum mit einem 2:0 (1:0) den vierten Sieg in Serie eingefahren! Am 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga trafen Owomoyela und Valdez in einer über weite Strecken guten Partie und bescherten dem BVB den ersten Erfolg seit über zehn Jahren beim Reviernachbarn.

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Aus Bochum berichtet Johannes Vorspohl

Vor 31.328 Besuchern im ausverkauften "rewirpowerSTADION" ging Borussia Dortmund durch einen Kopfballtreffer von Owomoyela verdient in Führung (11.). Im zweiten Durchgang konnte Valdez mit einem Traumtor auf 2:0 erhöhen (54.).

Ausgangslage:
Der Tabellenvierzehnte traf auf den Achten - sechs Plätze und 15 Punkte trennten den VfL Bochum und Borussia Dortmund. Der BVB hatte die letzten drei Spiele gewinnen können. Doch die Ausgangslage waren keineswegs so eindeutig, wie die Papierform auf den ersten Blick vermuten ließ. Denn der VfL hatte bisher eine bärenstarke zweite Serie hingelegt und rangierte in der Rückrundentabelle - vor Teams wie Bayern, Bremen oder Berlin - auf dem vierten Platz. Hinzu kam: Seit mehr als zehn Jahren hatten die Borussen nicht mehr in Bochum gewinnen können.

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Rechtzeitig fit: Nelson Valdez.
Personalien:
Borussia Dortmund musste auf Lee, Sadrijaj und Hummels verzichten. Valdez, der unter der Woche an einer Magen-Darm-Infektion litt, wurde rechtzeitig fit und stand in der Startelf. Kringe kehrte in den Kader zurück, nahm aber zunächst auf der Bank Platz. Denn nach dem Motto "Never change a winning team" schickte Jürgen Klopp in Bochum dieselbe Elf auf den Platz, die in den vergangenen beiden Partien Berlin und Köln bezwungen hatte. Beim VfL Bochum fehlten Miciel, Azouagh, Fuchs, Epallé und Pfertzel.

Taktik:
Der Gastgeber trat in einem 4-2-3-1-System an. Vor den beiden "Sechsern" Dabrowski und Imhof bildeten Sestak, Ono und Bönig einen Block im Mittelfeld, in dem Sestak seine Position auf der rechten Seite offensiver interpretierte als Bönig über links. Als einzige nominelle Spitze agierte beim VfL der Ex-Borusse Klimowicz. Borussia Dortmund trat im gewohnten 4-4-2-System mit Mittelfeldraute an.

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Erst auf der Linie konnte Bochums Sestak den Schlenzer von Hajnal stoppen.
Spielverlauf & Analyse:
Es entwickelte sich eine muntere Partie. Der VfL Bochum konnte in den ersten Minuten insbesondere über seine rechte Seite viel Druck auf die Dortmunder Hintermannschaft ausüben. Nach Flanken von Concha kamen Bönig (1.) und Klimowicz (6.) zu ersten Chancen. Bei dem Versuch des Ex-Borussen fehlten nur wenige Zentimeter: Sein Kopfball senkte sich auf das Tornetz von Weidenfeller.

"Wir haben Heimspiel in Bochum", hatten die zahlreich mitgereisten BVB-Fans vor der Partie lautstark gesungen. Und ihre Mannschaft brauchte nicht lange, bis sie nach den ersten Bochumer Offensivbemühungen das Spielgeschehen besser unter Kontrolle brachte. Der BVB zeigte nun schnelle Spielzüge, fast folgerichtig ergaben sich Möglichkeiten. Eine Faustabwehr von VfL-Keeper Fernandes fiel Hajnal in die Füße. Von der Strafraumgrenze probierte es der Ungar mit einem Schlenzer aufs offene Bochumer Tor. In höchster Not aus Bochumer Sicht klärte Sestak mit einem Fallrückzieher auf der Linie.

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Das 1:0: Durch die Beine von Fernandes flog Owomoyelas Kopfball ins Tor.
Der BVB war in dieser Phase das Team mit den klareren Offensivaktionen. Sahin scheiterte nach einer tollen Kombination über Frei, Kuba und Kehl nur knapp mit einem Distanzschuss (10.). Keine Minute später brachte Frei eine Ecke hoch in den Bochumer Strafraum. Owomoyela stieg höher als sein Bewacher und drückte den Ball mit dem Kopf ins Tor - 1:0 für den BVB (11.). Der Ex-Nationalspieler beschenkte sich zum Jubiläum selbst: In seinem ingesamt 100. Bundesligaspiel (20. für den BVB) war es sein erstes Tor in Schwarzgelb. Nach Hannover erzielte Borussia ligaweit die meisten Tore nach Ecken - Owomoyelas Treffer war der achte nach einem Eckball.

Die Zuschauer sahen weiterhin ein gutes Bundesligaspiel mit gelungenen Kombinationen und Torchancen auf beiden Seiten. Nachdem Fernandes in der 21. Minute nach einer Hereingabe von Dede gerade noch vor Frei an den Ball gekommen war, köpfte der Schweizer vier Minuten später eine butterweiche Flanke von Kehl ins Tor. Doch Schiedsrichter Sippel erkannte den Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht an. Bochum kam durch Klimowicz (25.) und Bönig (35.) zu weiteren Möglichkeiten. Die beste Chance im ersten Durchgang hatte Hajnal: Kapitän Kehl legte dem Spielmacher per Hacke im Strafraum auf. Doch Hajnal konnte die Riesenchance nicht nutzen. Aus elf Metern setzte er den Ball rechts neben das Tor (36.).

Bis zur Pause geschah vor den Toren nicht mehr viel. Hektik und Emotionen bestimmten diese Phase der Partie. Schiedsrichter Sippel musste den Spielfluss wegen Fouls immer wieder unterbrechen. Der BVB hätte beim Pausenpfiff höher führen können, vielleicht sogar müssen.

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Voller Einsatz: Sebastian Kehl kommt vor Shinji Ono an den Ball.
Den zweiten Durchgang nahmen beide Teams verhaltener auf. Der BVB war auf Ballbesitz und kontrollierten Spielaufbau bedacht. Diese Rechnung ging schneller als erwartet auf. Sahin setzte Valdez per Kopf an der linken Strafraumgrenze in Szene. Der Paraguayer schaute kurz und schlenzte den Ball über Fernandes hinweg mit viel Gefühl in den Winkel - 2:0 (54.). Das sechste Saisontor von Valdez war ein absolutes Traumtor.

Bochum stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Doch die Hausherren agierten im Abschluss zu ungenau und scheiterten oft an der aufmerksamen Dortmunder Defensive. Auch den Distanzschüssen der Gastgeber mangelte es in dieser Phase häufig an Präzision. Der BVB konnte gegen den weit aufgerückten Gegner nun auf Tempogegenstöße setzen. Kuba scheiterte bei einem Konter mit seinem Schussversuch an Fernandes (60.).

Das Tempo war nun nicht mehr so hoch wie in den ersten 60 Minuten. Der BVB stand mit der Führung im Rücken kompakt in der eigenen Hälfte und ließ die Bochumer kommen. Die Gastgeber fanden jedoch keine Mittel gegen die Dortmunder Hintermannschaft. Klare Torchancen waren in der Schlussviertelstunde Mangelware.

Kurz vor dem Schlusspfiff wurde es noch einmal gefährlich. Yahia köpfte eine Ecke von Grote gegen die Latte (89.). Wenig später beendete Schiedsrichter Sippel die Partie. Dortmunds vierter Sieg in Serie war perfekt.

Ausblick:
Am kommenden Samstag (25. April, Anstoß 15.30 Uhr) trifft Borussia Dortmund im SIGNAL IDUNA PARK auf den Hamburger SV.

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