Samstag, 21. März 2009

Bericht zu Grand Theft Auto: Chinatown Wars

Grand Theft Auto: Chinatown Wars - Hands-On Bericht vom 20.03.2009

20. März 2009, Stichtag für viele volljährige Zocker und Besitzer des aktuellen Nintendo-Handhelds. Fühlte sich euer Modulschacht bislang unterfordert und gelangweilt durch sich ständig wiederholendes Puzzle und Casual? Das soll sich jetzt ändern. Während die öffentliche Diskussion über Videospiele mit expliziter Gewaltdarstellung fortlebt, erscheint ein im Vorfeld vielfach gelobter Action-Titel in Europa.

Wir konnten es uns nicht verkneifen, gleich früh morgens in den Spieleladen zu eilen und uns ein Exemplar von „GTA: Chinatown Wars“ unter den Nagel zu reißen. Ein ausführlicher Test wird natürlich noch angefertigt, der braucht aber auch etwas mehr Zeit. Und angesichts des unvermeidlichen Hypes haben wir beschlossen, unsere Eindrücke nach den ersten paar Spielstunden zu beschreiben und euch vielleicht damit etwas Orientierung zu verschaffen. Müsst ihr nach der Arbeit oder der Uni direkt in den anliegenden Media Markt flitzen?

Eine Stadtrundfahrt
Das Spiel beginnt wie so ziemlich jedes andere GTA: Unser Antiheld ist neu in der Stadt, etwas geht schief und dann geht es darum, sich durch diverse Verbrechen in der Gangsterhierarchie der Untergrundwelt hochzuarbeiten. Diesmal erwischt es den Sohn eines frisch ermordeten Triadenchefs in Liberty City, dem gleich am Flughafen ein wichtiges Familienerbstück entwendet wird und der zu allem Überfluss auch noch angeschossen und fast ertränkt wird. Zur Story soll das jetzt reichen - das Spielerlebnis ist sicherlich wichtiger.

„Grand Theft Auto: Chinatown Wars wird wie damals GTA 1 und 2 aus der Vogelperspektive gespielt. Die Jungspunde werden wohl erstmal umdenken müssen, aber Veteranen der ersten beiden Teile finden sich gleich wieder zurecht. Die Grafik ist sehr gelungen - gerade das Cel-Shading verleiht den Straßen und den zwielichtigen Charakteren einen eigenen Glanz und hebt es von vielen schlechten 3D-Spielen auf dem Nintendo DS ab. Die Enige läuft trotz ständiger Animationen und Bilder überwiegend flüssig - kein Vergleich zum ruckelnden „GTA Advance“. Alles in allem scheint Rockstar hier einen guten Kompromiss gefunden zu haben, um ein richtiges GTA an die begrenzte Technik des DS anzupassen.

Die Steuerung funktioniert ebenfalls problemlos. Auch hat man einige kleine Touchscreen-Einlagen eingebaut, ohne gleich das ganze Konzept auf ein „innovatives“ Stylus-Format zugrunde zu stutzen. Will man z.B. einen geparkten Wagen klauen, kann es passieren, dass man erstmal mit einer Schraubenzieher-Drehung das Schloss knacken muss. Molotov-Cocktails schleudert ihr ebenfalls per Strich über den Screen, wie diverse andere Dinge auch. Etwas störend ist hier natürlich der Wechsel von den Buttons zum Touchpen. Entweder man holt ihn bei jeder Touchscreen-Sequenz heraus oder nutzt die weniger genaueren Finger und verdreckt sich den Bildschirm.

Damit man sich nicht verfährt, bietet „Chinatown Wars“ ein Navigationsgerät an. Es reicht, auf der Karte den Zielort anzugeben und schon wird einem automatisch der kürzeste Weg berechnet - wahlweise auf dem unteren Bildschirm auf der immer eingeblendeten Karte oder direkt auf der Straße. Klasse! Die Zeiten des ewigen Suchens und Verfahrens sind also zum Glück vorbei. Als sehr spaßig erweist sich das neue Verfolgungssystem: Um der Polizei zu entkommen, müsst ihr nicht mehr einfach nur eine gewisse Zeit lang flüchten, sondern vorher noch einige Polizeiautos abdrängen und am besten in Unfälle verwickeln.

Aufgrund der kurzen Spielzeit kann ich noch nicht viel zur Geschichte und Langzeitmotivation erzählen... Die Handlung wird, wie bereits aus den ersten Screenshots bekannt, durch Standbilder erzählt. Das ist natürlich ein klarer Rückschritt im Vergleich zu den filmreifen Sequenzen aus „GTA: San Andreas“, funktioniert aber und ist auf dem Nintendo DS wohl nicht anders möglich. Was aber auffällt, ist eine etwas flapsige Übersetzung ins Deutsche. Es gibt zwar keine derben Sprachschnitzer, aber die Triaden sprechen teilweise doch etwas zu absonderlich. Auch wenn ich noch nie mit einem chinesischen Gangsterboss gesprochen habe, bezweifle ich einfach mal, dass er Sätze wie „Ich bin in der Gosse“ in den Mund nehmen würde.

Prognose:
Nun kann bestätigt werden: Wir haben es tatsächlich mit einem fast durchweg gelungenen Spiel zu tun, das aber auf keinen Fall in Kinderhände gelangen sollte: Es gibt natürlich Blut und jede Menge Gewalt, die Missionen haben häufig eine moralisch fragwürdige Zielsetzung und es ist auch möglich, mit Drogen zu dealen. Ja, genau. Das schon seit den ersten Screenshots heiß diskutierte Drogendeal-Feature ist auch in der Retailversion enthalten. Was den Spielspaß noch trüben könnte? Ein kaputter DS oder leer gekaufte Regale. Doch genug davon - erwartet unseren ausführlichen Test in den nächsten Tagen, falls ihr noch unentschlossen seid!

Den Serien-Neuling als „würdig“ empfunden: Michael Schmalenstroer [Satan Claus] für PlanetDS.de










Details
Spielname:
Grand Theft Auto: Chinatown Wars

Publisher:
Rockstar Games

Developer:
Rockstar Leeds

Genre:
Action Adventure

Release:
20.03.2009 (erschienen)

Multiplayer:
vorhanden, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 18 Jahre
Screenshots:

ScreenViewer öffnen (28)

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