Montag, 26. April 2010

Hoffenheim - BVB 1:1

1:1 - Ibisesevic reißt Borussia in der 89. Minute aus allen Träumen - Barrios-Tor zählte zu Unrecht nicht

[18.04.] Borussia Dortmund bleibt auf Europapokal-Kurs! Zwar reichte es nach vier vorangegangenen Heimsiegen am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga nur zu einem 1:1 (0:0)-Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim, aber das Polster auf Rang sieben bleibt mit fünf Punkten weiterhin komfortabel. In einer hart umkämpften Partie glich Ibisevic in der 89. Minute Valdez´ Führungstreffer aus.
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Aus dem Signal Iduna Park berichtet Boris Rupert

80.100 Zuschauer sahen ein spannendes Spiel, in dem Borussia Dortmund ein regulärer Treffer (Barrios, 47.) nicht anerkannt wurde und mit Sahin und Zidan zwei Leistungsträger verletzungsbedingt früh ausgewechselt werden mussten. In der 57. Minute köpfte Valdez die Borussen mit 1:0 in Führung, doch Ibisevic riss die Borussen in der 89. Minute aus ihren Träumen.

Ausgangslage:
Acht Plätze und 16 Punkte trennten den Tabellenfünften Borussia Dortmund vor dem Anpfiff vom Dreizehnten TSG Hoffenheim. Der BVB spürt seit der Niederlage in Mainz den Atem der Verfolger im Nacken. Die Hoffenheimer waren seit sechs Spielen sieglos, hatten dabei lediglich ein Tor erzielt und mussten allein in den letzten beiden Partien sechs Gegentreffer hinnehmen. Der BVB hatte zehn Heimsiege auf dem Konto (seit gestern nur
Bayern und Schalke einen mehr) und die letzten vier Partien vor eigenem Publikum gewonnen.

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Dede feierte seinen 32. Geburtstag.
Personalien:
Owomoyela, der sich vor einer Woche beim 0:1 des BVB in Mainz eine Zerrung im Adduktorenbereich zugezogen hatte, konnte am Samstag erstmals am Training teilnehmen und gab grünes Licht für einen Einsatz, so dass die Mannschaft nur auf einer Position verändert werden musste: Für den gesperrten Schmelzer (fünfte Gelbe Karte) spielte Dede an seinem 32. Geburtstag erstmals seit fünfeinhalb Monaten wieder von Beginn an. Bei Hoffenheim fehlten Demba Ba, Nilsson, Vorsah und Jaissle. Hildebrand, der seit Donnerstag wieder im Training war, kehrte ins Tor der Gäste zurück.

Taktik:
Dem 4-2-3-1 der Borussen begegneten die Gäste aus einer 4-1-2-3-Grundordnung mit Luiz Gustavo zentral vor der Abwehr sowie Weis und Salihovic auf den Halbpositionen des Hoffenheimer Mittelfelds. Obasi und Carlos Eduardo, die auf den Außenpositionen häufig rochierten, sowie Tagoe im Zentrum bildeten den Drei-Mann-Sturm der TSG. Dede und Owomoyela übernahmen die Außenstürmer, Subotic und Hummels wechselten sich mit der Bewachung der zentralen Spitze ab. Kuba traf meist auf Ibertsberger, Barrios wurde abwechselnd von Compper oder Simunic übernommen.

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Kuba lief Ibertsberger mehrfach davon.
Spielverlauf & Analyse:
Konsequent, konzentriert, kompakt und deutlich um Wiedergutmachung bemüht, startete die TSG Hoffenheim ins Spiel. Trotz der nominell offensiven 4-3-3-Ausrichtung stand die TSG tief, lauerte ausschließlich auf Kontersituationen, schaltete bei Balleroberung blitzschnell um, kam im ersten Durchgang aber nur ein Mal gefährlich nach vorn, doch Carlos Eduardo konnte von Hummels gestellt werden (15.).

6:0 Torschüsse zur Pause sprachen deutlich für die Schwarzgelben, die mit viel Einsatz und hohem Tempo operierten, häufig über den sehr agilen Kuba. Zwei Drittel des Spielgeschehens spielte sich in den ersten 45 Minuten in der nördlichen Spielhälfte ab, doch trotz deutlicher Dominanz sprangen kaum zwingende Chancen heraus. Barrios zögerte nach Kubas Zuspiel zu lange und wurde von Ibertsberger gestoppt (4.), Barrios Kopfball aus 15 Metern war eine sichere Beute von Keeper Hildebrand (10.), Bender und Großkreutz brachten Kubas Zuspiel nicht im Tor unter (15.), Barrios schoss aus 20 Metern knapp vorbei (19.), Subotic köpfte einen Eckball übers Tor (31.) und Dede konnte mit einem 25-Meter-Freistoß Hildebrand nicht überlisten (34.).

Mit Härte, teilweise üblen Fouls versuchte die TSG, den Spielfluss der Borussen zu unterbinden. Salihovic beförderte Sahin mit einem Ellenbogenschlag ins Krankenhaus (Verdacht auf Nasenbeinbruch, 18.), Luiz Gustavo durfte mehrfach hinlangen, sein platzverweiswürdiges Nachtreten gegen Valdez konnte Schiedsrichter Stark nicht sehen. Bei der schwersten Verletzung traf aber keinen Hoffenheimer eine Schuld: Zidan trat beim Versuch, Compper zu attackieren, in den Rasen, blieb hängen, verdrehte sich dabei das Knie und schied mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus (27.). Noch bevor eine halbe Stunde absolviert war, hatte der BVB schon zwei Mal wechseln müssen: Hajnal und Valdez kamen. Luiz Gustavo blieb bei Hoffenheim zur Pause in der Kabine, um das Spiel zu elft beenden zu können.

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Owomoyela konnte spielen - und er spielte richtig gut!
Der nächste Aufreger zwei Minuten nach Wiederbeginn: Hummels köpfte eine Hajnal-Ecke auf Barrios, und der traf per Kopf zum vermeintlichen 1:0. Doch Assistent Pickel hatte die Fahne oben, der Treffer zählte nicht; zu Unrecht, denn Barrios war mit Compper auf gleicher Höhe und zudem ein weiterer Hoffenheimer am kurzen Pfosten noch näher der eigenen Torlinie.

Diese Fehlentscheidung schockte den BVB. Hoffenheim wurde mutiger, kam stärker auf und zu drei Ecken am Stück. Valdez klärte in höchster Not gegen Carlos Eduardo (54.) und war dann auf der anderen Seite der gefeierte Held: Großkreutz erlief auf dem linken Flügel einen langen Ball, brachte diesen präzise nach innen, Valdez stieg am höchsten und köpfte unhaltbar zum 1:0 ein (57.). Für Hoffenheim war es das erst sechste Kopfballgegentor in dieser Saison.

Der Gegner reagierte mit einem Doppelwechsel (Maicosuel und Ibisevic kamen) und setzte sich phasenweise in der Dortmunder Hälfte fest, ohne aber zu wirklich guten Chancen zu kommen. Hochkarätiger waren die Kontergelegenheiten der Borussen: Aus einer Unsicherheit Hildebrands konnte Barrios jedoch kein Kapital schlagen (84.).

Mit Herz und Leidenschaft fighteten die Borussen, allen voran Dede, um jeden Ball, schafften es aber nicht mehr, Ruhe in die eigenen Aktionen zu bringen. Die mit viel Aufwand erkämpften Bälle waren zu schnell wieder weg. Hajnal verlor im Mittelfeld den Ball an Carlos Eduardo, und dann ging es blitzschnell über die linke Seite, Simunic, wieder Carlos Eduardo, der flankte auf Ibisevic, und der traf in der 89. Minute zum 1:1. Bitter!

Ausblick:
Am kommenden Samstag tritt der BVB beim 1. FC Nürnberg an. Das nächste und zugleich letzte Heimspiel der Saison wird am Samstag. 1. Mai, um 15.30 Uhr im Signal Iduna Park angepfiffen. Gegner ist der noch amtierende Deutsche Meister VfL Wolfsburg. Tickets für diese Begegnung können Sie hier bequem online bestellen.

Quelle

Ergebnisse des 31. Spieltages

Frankfurt - Hertha BSC 2:2
Dortmund - Hoffenheim 1:1
Stuttgart - Leverkusen 2:1
Wolfsburg - Bremen 2:4
Bayern München - Hannover 7:0
1. FC Köln - Bochum 2:0
Schalke - Mönchengladbach 3:1
Hamburg - Mainz 0:1
Freiburg - Nürnberg 2:1

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