Sonntag, 12. Juli 2009

Keine Eselsohren mehr? UPDATE


Ich möchte an dieser Stelle mal meine derzeitgen Vor- und Nachteile von EBook-Readern festhalten. "Derzeitige" deswegen weil ich eine richtige Leseratte bin und diesen elektronische Büchern momentan noch etwas skeptisch gegenüberstehe.

Ich meine, was gibt es schöneres als in einem Geschäft mit vollgestopften Regalen voller Bücher zu stöbern. Oder sich ein Buch zu bestellen, es dann auszupacken und zum ersten Mal darin zu blättern. Und ja, neue Bücher riechen gut!

Aber könnte das bald der Vergangenheit angehören?

Das erste, was ich morgens in meine Tasche packe - wenn es denn nicht schon drin ist - ist ein Buch. Es können aber auch schon mal zwei sein, wenn ich mich mal wieder nicht entscheiden kann. Ich würde niemals ohne Buch aus dem Haus gehen. Der EBook-Reader hätte also schon mal den Vorteil, dass man mehrere Bücher speichern kann und somit immer etwas zur Auswahl dabei hätte.

Jedoch sind wir dabei auch schon bei dem großen Nachteil, denn man darf nicht vergessen, dass es sich bei einem EBook-Reader um ein technisches Gerät handelt: Technische Geräte brauchen Strom, können kaputt gehen, Gespeichertes kann man löschen bzw. kann von jemand anderen gelöscht werden, der Bildschirm kann verkratzen, man schüttet aus versehen eine Flüssigkeit über das Gerät (Tipp bei verklebten Buchseiten), gerade dann, wenn man lesen möchte ist der Akku leer.

Ich würde mich sehr darüber Ärgern, wenn ich im Zug sitzen würde, und der Akku wäre leer. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass es angenehm für die Augen ist, wenn man die ganze Zeit auf den Bildschirm schaut - Einstellungen hin oder her.

Noch der Hinweis: Ich habe bisher noch keinen EBook-Reader in der Hand gehabt. Zwar habe ich mir schon mal ein Modell bei Weltbild.de angeschaut, jedoch ist mir der derzeitige Preis dieser kleinen Geräte noch zu hoch.

Drehen wir das ganze wieder um: Gibt man etwas mehr Geld für einen EBook-Reader aus, spart man gleichzeitig Geld für ein neues Bücherregel. Bei mir haben sich mittlerweile schon einige Bücher angesammelt. Und so eine ganze Buchreihe wie zum Beispiel von Agatha Christie, John Sinclair, Perry Rhodan, Harry Potter und Der Herr der Ringe sieht schon schick aus im Regal. Der Platz wird allerdings nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Kommen in der nächsten Zeit noch mehr Bücher hinzu, wird es eng. Bücher aussortieren? Auf gar keinen Fall. An dieser Stelle könnte ich mir einen EBook-Reader vorstellen für Bücher, bei denen ich von vornherein weiß, dass ich sie sowieso nur einmal lesen werde.

Mein Fazit: EBook-Reader haben durchaus ihre Vorteile. Aber ob sich die kleinen Geräte durchsetzen werden? Meiner Meinung nach gibt es zu viele Bücherliebhaber, so wie mich, die ihre Bücher niemals für einen EBook-Reader aus der Hand geben würden. Wie eingangs erwähnt, ist das meine derzeitige Meinung. Mal schauen, ob sich daran etwas ändern wird.

P.S.: Für den Geruch für EBooks hat man sich auch schon etwas einfallen lassen. Weiß jemand, ob es Smell of Books wirklich gibt? Oder ist das nur ein Fake?




UPDATE:

Der Blog Lesereins.de beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema EBook-Reader. Im ersten Artikel befasst sich der Autor mit den Unterschieden zwischen gedruckten Büchern und EBook-Readern und listet eine umfassende Übersicht auf. Unter anderem spricht er auch das Thema Kinderbücher an. Was wäre, wenn kleine Kinder mit elektronischen Büchern aufwachsen würden und gar keinen Bezug zu "echten" Büchern entwickeln würden?

Ergänzt wird die Liste um den Punkt, dass gedruckte Bücher gegenüber EBook-Readern keine Werbung enthalten. Ja, richtig gelesen. Amazon möchte wohl Werbung in EBooks einblenden und dafür sogar ein Patent anmelden. Das lasse ich hier mal unkommentiert so stehen.

Und noch etwas kurioses:

Eben ist ruchbar geworden, dass Amazon auf den Kindle-Geräten von Kunden via Funknetzanbindung mindestens zwei Bücher gelöscht haben soll, welche diese vorher gekauft haben: Orwells “1984″ und “Animal Farm”, beide von einem Verlag via Kindle-Store vertrieben, der offenbar die Rechte an den Büchern nicht hat, wie sich Amazon inzwischen rechtfertigt. Die Kunden erhielten den Kaufpreis gutgeschrieben.

Allein die Tatsache, dass die Löschung möglich ist, bei der Konzeption des Gerätes vorgesehen wurde und dann auch noch durchgeführt wurde, ist erschreckend genug.

Ob Ausnahme oder nicht: Wie ärgerlich ist das denn, wenn jemand anderes die gespeicherten Bücher wieder löschen kann ...

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