Webbers Weltrekord: Sieg im 130. Rennen
Red-Bull-Pilot Mark Webber hat sich mit seinem ersten Sieg einen Platz in den Formel-1-Geschichtsbüchern gesichert. Kein anderer Fahrer musste so lange auf seinen ersten Triumph in der Königsklasse warten. Für den Australier war es das 130. Rennen seiner Karriere, die am 3. März 2002 mit dem Heimspiel in Melbourne in einem Minardi begonnen hatte. Vor ihm hatte der Brasilianer Rubens Barrichello am längsten auf den ersten Sieg warten müssen, beim heutigen Brawn-Piloten waren es 124 Rennen.
Ein echter "Spätzünder" war auch Barrichellos Teamkollege Jenson Button. Der Brite gewann erstmals im 114. Rennen und liegt damit hinter Jarno Trulli (117) auf Platz vier der Liste liegt. Auf seinen zweiten Sieg, zu Saisonbeginn in Melbourne, musste der aktuelle WM-Führunde dann bis zum 154. Rennen warten. Mehr als 100 Rennen bis zum ersten Sieg benötigte auch der Italiener Giancarlo Fisichella (110).
Ein echter "Spätzünder" war auch Barrichellos Teamkollege Jenson Button. Der Brite gewann erstmals im 114. Rennen und liegt damit hinter Jarno Trulli (117) auf Platz vier der Liste liegt. Auf seinen zweiten Sieg, zu Saisonbeginn in Melbourne, musste der aktuelle WM-Führunde dann bis zum 154. Rennen warten. Mehr als 100 Rennen bis zum ersten Sieg benötigte auch der Italiener Giancarlo Fisichella (110).
Häkkinen erfolgreichster Spätstarter
Der erfolgreichste Spätstarter war übrigens der Finne Mika Häkkinen. Seinem ersten Sieg im 96. Rennen ließ er noch 19 weitere sowie die WM-Titel 1998 und 1999 folgen. Von den deutschen Fahrern musste bislang Ralf Schumacher am längsten warten, er holte im 70. Anlauf den ersten von insgesamt sechs Siegen. Nicht nur ihn, sondern auch Webber würde allerdings gerne BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld überbieten. "Quick Nick" wartet seit 159 Rennen auf einen Triumph.
Übrigens: Der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher brauchte seinerzeit gerade mal 18 Rennen bis zum ersten Sieg, bei Webbers Teamkollegen Sebastian Vettel waren es nur vier Versuche mehr.
Übrigens: Der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher brauchte seinerzeit gerade mal 18 Rennen bis zum ersten Sieg, bei Webbers Teamkollegen Sebastian Vettel waren es nur vier Versuche mehr.
"Das Team hat das Rennen für mich verloren"
Dicke Luft bei Brawn GP: Nach dem Rennen auf dem Nürburgring krachte es gewaltig beim dominierenden Team der ersten Saisonhälfte. Auslöser war jedoch nicht das enttäuschende Abschneiden - nur Platz 5 und 6 - sondern wieder einmal Rubens Barrichello. "Ich bin unglaublich sauer, wie das heute gelaufen ist", polterte der Brasilianer unmittelbar nach Rennende. "Das war eine gute Demonstration des Teams, wie man ein Rennen verliert."
Hintergrund des Ausrasters: Bei Barrichellos 2. Boxenstopp streikte die Tankanlage, dadurch floss zu wenig Benzin ins Auto des Brasilianers. Barrichello musste kurz vor Ende des Rennens einen dritten zusätzlichen Boxenstopp einlegen, fiel dadurch auf Platz 6 zurück - noch hinter seinen Teamkollegen Jenson Button, der bis zu diesem Zeitpunkt immer weit hinter Barrichello gelegen hatte, während der 37-Jährige lange Zeit mit Red-Bull-Mann Mark Webber um den Sieg gekämpft hatte.
Barrichello: So verlieren wir die WM
"Ich habe alles richtig gemacht. Ich bin in der ersten Kurve in Führung gegangen, aber dann haben sie das Rennen für mich verloren", schimpfte Barrichello. "Ohne die ganzen Fehler wäre ich Dritter geworden. Ich habe viele Punkte verloren. Das ist extrem frustrierend, denn ich kämpfe noch immer um die Weltmeisterschaft." Allerdings liegt Barrichello nach 9 von 17 Rennen bereits 24 Punkte hinter seinem Stallgefährten und WM-Spitzenreiter Button zurück und kann damit nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden.
Hintergrund des Ausrasters: Bei Barrichellos 2. Boxenstopp streikte die Tankanlage, dadurch floss zu wenig Benzin ins Auto des Brasilianers. Barrichello musste kurz vor Ende des Rennens einen dritten zusätzlichen Boxenstopp einlegen, fiel dadurch auf Platz 6 zurück - noch hinter seinen Teamkollegen Jenson Button, der bis zu diesem Zeitpunkt immer weit hinter Barrichello gelegen hatte, während der 37-Jährige lange Zeit mit Red-Bull-Mann Mark Webber um den Sieg gekämpft hatte.
Barrichello: So verlieren wir die WM
"Ich habe alles richtig gemacht. Ich bin in der ersten Kurve in Führung gegangen, aber dann haben sie das Rennen für mich verloren", schimpfte Barrichello. "Ohne die ganzen Fehler wäre ich Dritter geworden. Ich habe viele Punkte verloren. Das ist extrem frustrierend, denn ich kämpfe noch immer um die Weltmeisterschaft." Allerdings liegt Barrichello nach 9 von 17 Rennen bereits 24 Punkte hinter seinem Stallgefährten und WM-Spitzenreiter Button zurück und kann damit nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden.
Das dürfte der eigentlich Grund für Barrichellos Frust sein. Dem GP-Oldie ist es in der ersten Saisonhälfte nicht gelungen, Kapital aus der technischen Überlegenheit seines Dienstautos zu schlagen. Während Teamkollege Button sechs Rennen gewann, steht Barrichello immer noch mit leeren Händen da - und nun hat Brawn GP auch seine technischen Vorsprung eingebüßt, wie die letzten beiden Rennen in Silverstone und auf dem Nürburgring gezeigt haben. "Wenn es so weitergeht, dann verlieren wir die WM noch", sagte Barrichello nach dem Deutschland-GP.
"Das ist doch alles nur Blabla"
Teamchef Ross Brawn stellte sich zunächst hinter Barrichello - "In der Hitze des Gefechts passieren solche Dinge." - kündigte aber ein Aussprache mit dem Brasilianer an, den er außerdem ausdrücklich für seine Loyalität in schwierigen Zeiten lobte. Brawn: "Das können ein paar frustrierende Worte nach einem Rennen nicht kaputt machen." Doch Barrichellos Kredit scheint langsam aufgebraucht, zumal er sein Team schon einmal in dieser Saison nach einem Rennen öffentlich kritisiert hatte: In Barcelona beschwerte sich der 37-Jährige darüber, dass das Team Button mit einem Strategie-Wechsel zum Sieg verholfen hatte.
Die Meinungen über Barrichellos Verhalten sind einhellig. "Ich finde, er ist etwas zu weit gegangen", sagte Brawn-GP-Ersatzfahrer Anthony Davidson. Und Eddie Jordan, zwischen 1993 und 1996 Teamchef von Barrichello und jetzt TV-Experte urteilte: "Rubens bringt sein Team in Verruf." Fest steht: Das Verhältnis zwischen Barrichello und Brawn GP hat mächtig Schaden gelitten. "Ich habe keine Lust darauf, mit irgendwem vom Team zu reden. Das ist doch alles nur Blabla und das interessiert mich nicht", verkündete Barrichello vor laufender Kamera.
"Das ist doch alles nur Blabla"
Teamchef Ross Brawn stellte sich zunächst hinter Barrichello - "In der Hitze des Gefechts passieren solche Dinge." - kündigte aber ein Aussprache mit dem Brasilianer an, den er außerdem ausdrücklich für seine Loyalität in schwierigen Zeiten lobte. Brawn: "Das können ein paar frustrierende Worte nach einem Rennen nicht kaputt machen." Doch Barrichellos Kredit scheint langsam aufgebraucht, zumal er sein Team schon einmal in dieser Saison nach einem Rennen öffentlich kritisiert hatte: In Barcelona beschwerte sich der 37-Jährige darüber, dass das Team Button mit einem Strategie-Wechsel zum Sieg verholfen hatte.
Die Meinungen über Barrichellos Verhalten sind einhellig. "Ich finde, er ist etwas zu weit gegangen", sagte Brawn-GP-Ersatzfahrer Anthony Davidson. Und Eddie Jordan, zwischen 1993 und 1996 Teamchef von Barrichello und jetzt TV-Experte urteilte: "Rubens bringt sein Team in Verruf." Fest steht: Das Verhältnis zwischen Barrichello und Brawn GP hat mächtig Schaden gelitten. "Ich habe keine Lust darauf, mit irgendwem vom Team zu reden. Das ist doch alles nur Blabla und das interessiert mich nicht", verkündete Barrichello vor laufender Kamera.
Horner: Webber und Vettel fahren gegeneinander
Für Sebastian Vettel gab es bei seiner Rückkehr zum Red-Bull-Motorhome nur freundlichen Applaus. Ausgelassen war der Jubel erst, als Teamkollege Mark Webber nach seinem Sieg beim Großen Preis von Deutschland und dem anschließenden Interview-Marathon in der Fahrerlager-Residenz des Brauseherstellers auftauchte. Mit La-Ola-Wellen und Champagnerdusche wurde der Australier nach seinem Premieren-Erfolg in der Formel 1 gefeiert. Und spätestens da war auch dem Nürburgring-Zweiten Vettel klar: Sein größter Titelrivale neben WM-Spitzenreiter Jenson Button sitzt im eigenen Rennstall.
"Es ist ein guter Kampf zwischen uns", stellte der junge Deutsche betont sachlich fest. Vettel oder Webber - Teamchef Christian Horner wollte sich nach dem zweiten Doppelerfolg der Roten Bullen hintereinander nicht festlegen, wer in der zweiten Saisonhälfte erster Jäger von Brawn- Pilot Button ist. "Sie liegen ja beide ganz nahe beieinander, was die Punkte angeht", meinte der Brite am Nürburgring und erklärte: "Teamorders sind nicht erlaubt, sie fahren gegeneinander."
Rückkehr nach schwierigem Winter
Bei Red Bull macht es derzeit der Mix. Die Zutaten: das stärkste Auto, das größte Formel-1-Talent und ein Routinier im zweiten Frühling. Der 22-jährige Vettel eroberte mit seiner Unbekümmertheit die Formel 1 im Sturm. Er ist der stärkste Teamkollege, den der zehn Jahre ältere Webber je hatte, und dessen beste Motivation. Mit seinem ersten Sieg im 130. Grand Prix wurde für den 32-Jährigen ein Märchen wahr. Noch im November drohte ihm nach einem schweren Rad-Unfall auf Tasmanien das Karriereende. Eine komplizierte Beinfraktur und ein Schulterbruch machten Webber zu schaffen.
"Es ist ein guter Kampf zwischen uns", stellte der junge Deutsche betont sachlich fest. Vettel oder Webber - Teamchef Christian Horner wollte sich nach dem zweiten Doppelerfolg der Roten Bullen hintereinander nicht festlegen, wer in der zweiten Saisonhälfte erster Jäger von Brawn- Pilot Button ist. "Sie liegen ja beide ganz nahe beieinander, was die Punkte angeht", meinte der Brite am Nürburgring und erklärte: "Teamorders sind nicht erlaubt, sie fahren gegeneinander."
Rückkehr nach schwierigem Winter
Bei Red Bull macht es derzeit der Mix. Die Zutaten: das stärkste Auto, das größte Formel-1-Talent und ein Routinier im zweiten Frühling. Der 22-jährige Vettel eroberte mit seiner Unbekümmertheit die Formel 1 im Sturm. Er ist der stärkste Teamkollege, den der zehn Jahre ältere Webber je hatte, und dessen beste Motivation. Mit seinem ersten Sieg im 130. Grand Prix wurde für den 32-Jährigen ein Märchen wahr. Noch im November drohte ihm nach einem schweren Rad-Unfall auf Tasmanien das Karriereende. Eine komplizierte Beinfraktur und ein Schulterbruch machten Webber zu schaffen.
Doch er kämpfte sich heran, machte sich fit, während Vettel in den Tests ihren Dienstwagen in Form brachte. "Es war ein schwieriger Winter", erinnerte sich Webber, der noch immer gehandicapt ist und nicht richtig laufen kann. "Sebastian hat in den Wintertests gezeigt, wozu das Auto in der Lage ist. Das hat mir viel Motivation gegeben." Noch ist in der WM-Wertung der Brite Button vorn, doch sein Überraschungs-Team schwächelt plötzlich. In der Eifel erreichte erstmals weder der Brite noch sein Teamkollege Rubens Barrichello einen Platz auf dem Podium.
Profitiert Brawn-GP-Mann Button?
Button liegt derzeit mit 68 Zählern 21 Punkte vor Vettel (47), Webber hat nur 1,5 Punkte weniger als sein Teamkollege. Barrichello (44) rutschte auf Rang vier ab. Das Luxusproblem, zwei Titelkandidaten zu haben, könnte für Red Bull noch zum Nachteil werden. Button kann hoffen, dass sich die beiden Rivalen gegenseitig die Punkte wegnehmen. Er darf hingegen bei Brawn GP auf den Nummer-1-Status bauen. Barrichello muss sich wie schon in den Ferrari-Jahren an der Seite von Rekordweltmeister Michael Schumacher mit der Rolle des Helfers begnügen - sehr zu seinem Ärger.
Profitiert Brawn-GP-Mann Button?
Button liegt derzeit mit 68 Zählern 21 Punkte vor Vettel (47), Webber hat nur 1,5 Punkte weniger als sein Teamkollege. Barrichello (44) rutschte auf Rang vier ab. Das Luxusproblem, zwei Titelkandidaten zu haben, könnte für Red Bull noch zum Nachteil werden. Button kann hoffen, dass sich die beiden Rivalen gegenseitig die Punkte wegnehmen. Er darf hingegen bei Brawn GP auf den Nummer-1-Status bauen. Barrichello muss sich wie schon in den Ferrari-Jahren an der Seite von Rekordweltmeister Michael Schumacher mit der Rolle des Helfers begnügen - sehr zu seinem Ärger.
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