Samstag, 9. Mai 2009

Ergebnis des Qualifyings in Barcelona

Button fängt Vettel in letzter Sekunde ab

Viel Rauch um nichts. Vor dem Europa-Auftakt in Barcelona leisteten die Teams Schwerstarbeit und investierten viel Geld, um die Lücke zu Brawn GP und Red Bull zu schließen, aber an den Kräfteverhältnisse hat sich nichts geändert. Spannend war es trotzdem. Schnellster im Qualifying zum Großen Preis von Spanien war wieder einmal Jenson Button, der damit zum dritten Mal in dieser Saison auf der Pole Position steht. Startplatz 1 hing jedoch am seidenen Faden, denn erst zwei Sekunden vor Quali-Ende überfuhr der Brawn-GP-Pilot die Ziellinie für seine letzte schnelle Runde und entriss Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel in letzter Sekunde die Pole Position. Vettel war dennoch zufrieden. "Der 2. Platz ist auch gut. Hauptsache erste Startreihe", sagte der 21-Jährige. Auf Startplatz drei landete Rubens Barrichello im zweiten Brawn GP. Daneben steht Barrichellos Landsmann Felipe Massa, der die Ferrari-Ehre rettete.

Auch Timo Glock lieferte mit Platz sechs ein gutes Ergebnis ab, worüber sich der Toyota-Pilot allerdings nur bedingt freute. “Wir haben in diesem Jahr schon andere Ergebnisse abgeliefert. Von daher gibt es keinen Grund zu gratulieren“, sagte Glock, der einen Platz vor seinem Teamkollegen Jarno Trulli steht, nach der Quali. Auf Platz neun landete Nico Rosberg im Williams, daneben steht Robert Kubica im BMW Sauber.

’Jubiläum’ für Sutil – Peinliche Ferrari-Panne

Für Nick Heidfeld hat es zum fünften Mal in dieser Saison nicht für Q3 gereicht. Der BMW-Sauber-Pilot ließ zwar Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes um einen Rang hinter sich, doch der Weltmeister ist in diesem Jahr nicht das Maß der Dinge. Heidfeld und Hamilton verpassten als 13. und 14. die Top 10 deutlich. Entsprechend frustriert war der McLaren-Mercedes-Pilot: “Das Auto ist einfach nicht schnell genug“, so die vernichtende Kritik des Titelverteidigers. Heidfeld sah den Grund für sein frühes Ausscheiden dagegen in seinem Unfall im 3. Freien Training, denn das Auto habe sich grundsätzlich verbessert. Teamkollege Kubicas 10. Platz belegt diese Einschätzung.

Am Ende der Startaufstellung steht ein alter Bekannter. Adrian Sutil geht nur von Rang 19 in den Großen Preis von Spanien. Damit verpasste der Force-India-Pilot in seinem 40. Versuch zum 40. Mal den Sprung in Q2 – ein trauriges Jubiläum. Sutil befand sich aber in bester Gesellschaft. Nach Platz zwei im 2. Training landete Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen in der Quali auf dem Boden der Tatsachen und schied als 16. aus. Im vergangenen Jahr stand er hier noch auf Pole. Räikkönen gab hinterher zu: “Wir haben uns verkalkuliert. Ich dachte, die Zeit würde reichen für Q2.“

Auch Räikkönens Landsmann Heikki Kovalainen enttäuschte im McLaren-Mercedes als 18. Ebenfalls das Aus nach den ersten 20 Minuten des Qualifyings kam für Sebastien Bourdais im Toro Rosso (17.) und Force-India-Pilot Giancarlo Fisichella, der Letzter wurde.

Button: "Hätte auch schiefgehen können"

Jenson Button (Brawn GP): "Das hätte auch schiefgehen können, aber wir hatten ein gutes Timing. Ich hatte mehr Glück als Verstand. Es war wirklich schwer für mich, aber ich bin superglücklich. Als ich über Funk gehört habe, dass ich die Pole habe, hat sich das geil angefühlt. Wir haben noch nicht das Maximale aus dem Auto rausgeholt. Ich hätte nicht gedacht, hier zu sitzen."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Wir haben ein starkes Auto, und auch an diesem Wochenende scheint es gut zu laufen. Es hat nicht gereicht, Jenson zu schlagen, aber der zweite Platz ist auch gut. Hauptsache erste Startreihe. Wenn nachher die Spritladungen rauskommen, schauen wir mal, wer schwerer ist. Wir haben Ferrari im Nacken. Wegen KERS wird es nicht einfach sein, den Platz zu verteidigen. Wir haben das Auto heute morgen nochmal verbessert. Ich muss dem ganzen Team danken, denn die Teile sind teilweise erst im letzten Moment angekommen."

Rubens Barrichello (Brawn GP): "Ich hatte eine gute Runde, war aber vielleicht zu früh draußen. Ich bin ans Limit gegangen. Wir haben ein gutes Auto. Ich werde kämpfen morgen. Jenson fährt zur Zeit super."

Nico Rosberg: "Ich bin sehr zufrieden heute, es war sehr schwierig, die weichen Reifen zum Funktionieren zu bringen. In Q2 habe ich einen richtig guten Lauf gehabt. Für Q3 hatte ich keine guten Reifen mehr, weil wir nicht gedacht hätten, so weit zu kommen. Wir müssen mal schauen, wie wir das strategiemäßig beim Rennen machen."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Sehr schade, denn das Auto ist eigentlich besser, und wir hätten in die Top Ten kommen können. In die Punkte zu kommen, wird schwer werden. Ich hoffe, dass ich beim Start morgen etwas gut machen kann. Das Überholen klappt schon etwas besser."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Es hat nichts mit KERS zu tun. Das Auto ist einfach nicht schnell genug. Wir werden morgen versuchen, ein bisschen weiter nach vorne zu kommen."

Adrian Sutil (Force India): "Ich bin zufrieden, denn ich habe eine sehr gute Runde hingelegt, aber das war halt das Limit für heute. Für das Rennen gilt: Ankommen ist alles. Wir müssen durchkommen und das Beste draus machen. Eine Aerodynamik-Strecke wie hier liegt uns meist nicht so gut. Es war klar, dass es eine schwere Woche werden wird."

Kimi Räikkönen (Ferrari): "Ich hatte eigentlich gedacht, die Zeit würde reichen. Wir haben da einen Fehler gemacht. Ach, das ist einfach ein bisschen blöd. Ich war eigentlich nicht schlecht drauf, das Auto auch nicht. Wie das mit KERS ist, müssen wir morgen schauen."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "In Q1 und Q2 waren wir schneller. Wir stehen ganz gut da und haben eine gute Strategie. Die schnellste Rennstrategie. Sebastian Vettel fährt phänomenal zur Zeit."


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