Sonntag, 2. Mai 2010

BVB - Wolfsburg 1:1

1:1 - BVB mit toller Leistung im letzten Heimspiel - Stiepermann trifft sechs Minuten nach Einwechslung

[1.05.] Borussia Dortmund muss seine Hoffnungen auf die Champions League zwar aufgeben, hat sich aber mit einer tollen Vorstellung im letzten Heimspiel von den Fans verabschiedet. 1:1 (0:0) stand es am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga nach 90 Minuten gegen den VfL Wolfsburg. Da Werder Bremen gleichzeitig in Schalke gewann, ist der dritte Platz für den für die Europa League qualifizierten BVB nur noch theoretisch erreichbar.
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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 80.300 Zuschauern im fast ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK war Borussia Dortmund im letzten Heimspiel der Saison das dominierende Team, versäumte es aber, in der ersten Halbzeit trotz zahlreicher guter Chancen in Führung zu gehen. Die beste Möglichkeit in den ersten 45 Minuten hatte Sahin, dessen Elfmeter von Benaglio pariert werden konnte (35.). Nach dem Seitenwechsel ging Wolfsburg durch ein Tor von Dzeko in Führung (69.). In seinem zweiten Bundesligaspiel gelang dem eingewechselten Stiepermann in der 81. Minute der verdiente Ausgleich.

Ausgangslage:
Drei Plätze, aber zehn Punkte trennten den Tabellenfünften Borussia Dortmund (56) vom Achten aus Wolfsburg (46), der keine Chance mehr auf Platz sechs und damit die Europa League hatte. Dennoch war der BVB gewarnt: Der noch amtierende Meister hatte auswärts nur vier Mal verloren und mehr Punkte (26) als zu Hause (20) geholt. Der BVB hatte trotz der drei Heimniederlagen in dieser Saison schon jetzt genauso viele Heimpunkte (33) auf dem Konto wie im letzten Jahr, als man vor eigenem Publikum ohne Niederlage geblieben war.

Direkt nach Abpfiff die ganze erste Halbzeit sehen, kurz danach die zweite.
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In der Startelf: Tamas Hajnal.
Personalien:
Borussia Dortmund musste auf die verletzten Kehl, Zidan, Le Tallec und Bender verzichten. Wie schon in der zweiten Halbzeit in Nürnberg wurde Youngster Bender von Hajnal vertreten - die einzige personelle Änderung der Startelf im Vergleich zur Vorwoche. Beim Gegner fehlte nur der Gelb gesperrte Josué. Die Fragezeichen hinter Dzeko (Hüfte) und Misimovic (Wade) hatten sich aufgelöst. Beide standen in der Startelf der Wölfe.

Taktik:
Trotz des Ausfalls von Bender hielt Jürgen Klopp am bewährten 4-2-3-1-System fest. Den zweiten Platz vor der Abwehr neben Sahin nahm Hajnal ein. Das Duo sollte gegen Wolfsburgs geballte Offensivpower die defensive Stabilität im Mittelfeld garantieren und gleichzeitig für Impulse im Spiel nach vorne sorgen. Die Gäste aus Niedersachsen traten wieder in einer 4-4-2-Grundordnung mit einer Raute im Mittelfeld an. (Jonathan) Santana vertrat den gesperrten Josué auf der "Sechs".

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Valdez (Bildmitte) setzte diesen Kopfball knapp am Tor der Gäste vorbei.
Spielverlauf & Analyse:
Am Tag der Arbeit ging Borussia Dortmund mit viel Engagement in die Partie. Die Schwarzgelben waren das aktivere der beiden Teams und versuchten, den Gegner aus einer kompakten Ordnung heraus unter Druck zu setzen. Keine sieben Minuten waren gespielt, als Barrios im Strafraum um Zentimeter an einer präzisen Hereingabe von Großkreutz vorbeischrammte und das Leder von einem Wolfsburger Abwehrspieler ins Toraus geklärt werden konnte. Hajnals Distanzschuss nach der anschließenden Ecke konnte Benaglio entschärfen (8.).

Mit zunehmender Spieldauer fanden die Gäste besser ins Spiel und fuhren vor allem über die linke Seite brandgefährliche Konter in Richtung Dortmunder Tor. Hummels musste zwei Mal in höchster Not vor dem einschussbereiten Dzeko klären (11.). Die bis dato beste Chance der Niedersachsen hatte aber Innenverteidiger Barzagli, der nach Sololauf und Doppelpass den Ball aus aussichtsreicher Position einen Meter über den Kasten von Weidenfeller bugsierte (28.).

Nach dieser kurzen Sturm-und-Drang-Phase der Gäste gelang es den Borussen wieder, das Geschehen unter Kontrolle zu bringen und dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken. Nach Zuspiel von Sahin wurde Großkreutz von Pekarik im Strafraum am Knie touchiert und zu Fall gebracht. Ohne zu zögern deutete Schiedsrichter Dr. Brych auf den Elfmeterpunkt. Sahin trat zu seinem vierten Strafstoß in der laufenden Saison an - und vergab zum ersten Mal. Seinen strammen Schuss ins halbhohe rechte Eck konnte Benaglio ins Toraus parieren (35.).

Der BVB ließ sich von dem vergebenen Elfmeter nicht beeindrucken und setzte nach. Das Team erspielte sich Chancen fast im Minutentakt: Valdez setzte einen Kopfball nach Flanke von Owomoyela knapp am Tor der Gäste vorbei (38.). Eine
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Kuba gewinnt in dieser Szene das Kopfballduell gegen Wolfsburgs Schäfer.
Hereingabe von Hajnal konnte von Barzagli im letzten Moment auf der Linie geklärt werden (42.). Keine zwei Minuten später scheiterte Valdez am überragenden Benaglio (44.). Die Dortmunder Führung lag in der Luft, wollte aber nicht fallen.

Auch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel bestimmte der BVB zumindest optisch das Spielgeschehen, die zündenden Ideen fehlten jedoch gegen die dicht gestaffelte und aufmerksam agierende Abwehrreihe der Gäste. Die Wölfe wurden immer stärker und nutzten den sich bietenden Raum zu Gegenstößen. Mit einer spektakulären Abwehraktion verhinderte die Dortmunder Defensive in der 58. Minute (noch) den Gegentreffer: Zunächst konnte Subotic dem alleine aufs Tor zustürmenden Grafite den Ball vom Fuß spitzeln, dann blockte Weidenfeller den Nachschuss des Brasilianers mit einer Glanzparade zur Ecke ab.

Erneut stellte Grafite seine Torgefahr unter Beweis, als er einen Schussversuch um Zentimeter am linken Pfosten des BVB-Tors vorbeizog (63). Die nächste Chance ließ sich der noch amtierende Meister nicht nehmen: Hasebe konnte unbedrängt von der rechten Seite flanken, Subotic rutschte an der Hereingabe vorbei, Dzeko nahm den Ball an und drückte ihn per Hacke durch die Beine von Weidenfeller ins Tor - 0:1 (69.). Es war bereits der 46. Wolfsburger Treffer nach der Pause - Ligabestwert.

Mit den Einwechslungen von Dede für Kuba (72) und Stiepermann für Großkreutz (75.) versuchte Jürgen Klopp dem Dortmunder Offensivspiel neue Impulse zu geben. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Der erst 19-Jährige Stiepermann war gerade einmal sechs Minuten auf dem Platz, als er eine Ablage von Valdez in den Rücken der Wolfsburger Viererkette eiskalt nutzte und das Leder zum 1:1-Ausgleich über die Torlinie schob (81.). Der SIGNAL IDUNA PARK stand nach dem ersten Bundesligatreffer (im zweiten Bundesligaspiel) des Nachwuchstalentes Kopf.

Und fast hätte Stiepermann den Fußballtempel endgültig zum Explodieren gebracht, doch Barrios scheiterte nach einer Vorlage des 19-Jährigen an Benaglio. Es ging nun rauf und runter. Auf der Gegenseite wurde ein Treffer von Misimovic wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt - eine absolut richtige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns (84.). Der BVB kämpfte und war alles nach vorne. In buchstäblich letzter Minute scheiterte Valdez an Benaglio.

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Ausblick:
Im Rahmen des 34. und letzten Spieltags der Bundesliga-Saison 2009/2010 gastiert Borussia Dortmund am kommenden Samstag (08.05., Anstoß 15.30 Uhr) beim SC Freiburg.

Quelle

Ergebnisse des 33. Spieltages

Dortmund - Wolfsburg 1:1
Leverkusen - Hertha BSC 1:1
Frankfurt - Hoffenheim 1:2
Schalke - Bremen 0:2
Bayern München - Bochum 3:1
Hannover - Mönchengladbach 6:1
1. FC Köln - Freiburg 2:2
Stuttgart - Mainz 2:2
Hamburg - Nürnberg 4:0

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