30.04.2009 12:17 Frauen-Bundesliga
Lira Bajramaj und der Traum vom perfekten Abschied
Lira Bajramaj redet erst gar nicht lange herum. Die 27-malige Nationalspielerin vom FCR 2001 Duisburg, wählt deutliche Worte, wenn sie über die Zielsetzung für das Spitzenspiel in der Frauen-Bundesliga gegen den 1. FFC Frankfurt spricht, das am Sonntag, ab 11 Uhr steigt. „Das ist unsere letzte Chance“, sagt die quirlige Offensivspielerin. „Wir müssen gewinnen.“ Sonst werde es wohl nichts mehr mit der Deutschen Meisterschaft für den FCR 2001 Duisburg. Vier Punkte trennen die Duisburgerinnen derzeit vom Tabellenführer Bayern, einen Fehltritt darf sich die Mannschaft von Trainerin Martina Voss nicht mehr erlauben. Um überhaupt noch Chancen auf den Titel zu haben, ist das Team ohnehin darauf angewiesen, dass die Bayern ihrerseits noch Punkte liegen lassen.
Lira Bajramaj weiß das. Und sie ist sich auch darüber bewusst, dass die letzten vier Ligaspiele für den FCR 2001 Duisburg vor ihr liegen. „Es wird immer weniger, das geht jetzt ganz schnell.“ Ab der neuen Saison spielt die 21-Jährige für den 1. FFC Turbine Potsdam und damit jenem Verein, der nicht nur in der Meisterschaft direkt vor den Duisburgerinnen platziert ist, sondern der dem Team auch im DFB-Pokalfinale, am 30. Mai gegenüberstehen wird. „Das war eine ganz schwere Entscheidung für mich“, blickt Lira Bajramaj zurück, „mir lagen einige Angebote vor, am Ende habe ich zwischen Potsdam und Duisburg geschwankt.“ Die Entscheidung pro Potsdam fiel dann zwar knapp aus, wurde von ihr aber aus vollster Überzeugung getroffen.
„Wir sind gut drauf“
Gleichwohl fällt der Abschied aus Duisburg nach fünf Jahren nicht leicht. Hier reifte sie zur Nationalspielerin, wurde 2007 Weltmeisterin. Deshalb träumt Lira Bajramaj auch vom perfekten Abschied. Mit einem Triple zu gehen – es wäre ein traumhafter Abgang. „Aber das wird sehr schwer. Wenigstens einen Titel will ich aber mitnehmen“, sagt Lira Bajramaj, die selbstbewusst ins Spiel gegen Frankfurt geht. „Wir sind momentan gut drauf“, bekräftigt sie. Dass Spielführerin Inka Grings wegen einer Verletzung aller Voraussicht nach nicht dabei sein kann, sei zwar schade, „aber wir sind stark genug, es ohne Inka zu schaffen.“ Den 1. FFC Frankfurt stuft sie zwar als unberechenbar ein, glaubt aber auch, dass der Ausfall von Birgit Prinz schwer wiegt: „Das wird sie treffen.“
Drei Mal spielte der FCR 2001 Duisburg in dieser Saison schon gegen die Frankfurterinnen – drei Mal gab es deutliche Siege. Im Hinspiel in Duisburg ein 5:0, in den beiden Viertelfinalspielen des UEFA-Cups ein 3:1 und 2:0. Dass es auch beim vierten Aufeinandertreffen den Sieger Duisburg geben wird – Lira Bajramaj glaubt fest daran. „Ich habe ein gute Gefühl“, sagt sie.
03.05.2009 12:55 Frauen-Bundesliga DFB.DE EXKLUSIV
FCR Duisburg wahrt letzte Chance im Titelkampf
Der Kampf um die Meisterschaft in der Frauen-Bundesliga bleibt weiter spannend. Während Tabellenführer Bayern München 7:0 (5:0) gegen Herford gewann, setzte sich der FCR Duisburg im Verfolgerduell beim 1. FFC Frankfurt 2:1 (2:0) durch und wahrte damit seine Titelchancen. Für den FC Bayern trafen Nina Aigner (13./55.), Mandy Islacker (22.), Julia Simic (26.), Vanessa Bürki (32./90.) und Tanja Wörle (44.) gegen den abstiegsbedrohten Herforder SV. Durch den Sieg festigten die Süddeutschen ihre Spitzenposition.
Im Frankfurter Stadion am Brentanobad sahen die 2830 Zuschauer eine spannende Begegnung. Die Gäste aus Duisburg gingen durch einen Doppelschlag der beiden Nationalspielerinnen Inka Grings (23.) und Simone Laudehr (26.) in der ersten Halbzeit in Führung. Titelverteidiger Frankfurt drängte auf den Anschluss, dieser fiel jedoch erst in der 71. Minute. Verteidigerin Sarah Günther verkürzte für die Hessinnen. Der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr fallen.
Während Duisburg weiterhin vier Punkte hinter dem FC Bayern liegt, dürfte Frankfurt bei neun Punkten Rückstand auf die Spitze kaum noch Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung haben. DFB-TV zeigt ab 18.30 Uhr eine Zusammenfassung der Begegnung.
Ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf ist dem USV Jena gelungen. Die Thüringerinnen setzten sich am Sonntag 2:1 (2:1) gegen den SC Freiburg durch. Während Genoveva Anonma (11./37.) zweimal für die Gastgeberinnen traf, hatte Myriam Krüger (29.) für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.
Potsdam zu Favoritenschreck Essen-Schönebeck
Ab 14 Uhr greift der 1. FFC Turbine Potsdam ins Geschehen ein. Der Tabellenzweite reist mit viel Respekt zur SG Essen-Schönebeck, war es doch die Mannschaft von Trainer Ralf Agolli, die Spitzenreiter Bayern München kurz nach der Winterpause ein Unentschieden abtrotzte – nach einer 2:0-Führung der Bayern. Zudem erreichte das Team gegen den 1. FFC Frankfurt ein Unentschieden und schlug im Hinspiel den FCR 2001 Duisburg. Vom Nachbarn aus Duisburg wechselt übrigens Vanessa Martini zur neuen Saison nach Essen. Die 19-jährige Schülerin unterschrieb einen Zweijahresvertrag. „Vanessa wird die an sie gestellten Erwartungen mit Sicherheit erfüllen. Sie ist eine aggressive und schnelle Spielerin, die taktisch versiert ist und sich in unserem Kader der nächsten Saison auf jeden Fall durchsetzen wird“, glaubt Ralf Agolli.
Im Kellerduell stehen sich der SC Bad Neuenahr und der TSV Crailsheim ab 14 Uhr gegenüber. Während Crailsheim schon für die 2. Liga plant, will sich Bad Neuenahr endlich ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Den Anschluss ans obere Tabellenmittelfeld möchte dagegen der VfL Wolfsburg halten, der im Nordderby ab 14 Uhr auf den Hamburger SV trifft.
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