Mittwoch, 14. Oktober 2009

Die Meinungen der Formel 1-Experten

F1-Experten: "Vettel muss kämpfen bis zum Schluss"

F1-Experten: Vettel muss kämpfen bis zum Schluss
16 Punkte Rückstand bei zwei noch ausstehenden WM-Rennen. Eigentlich spricht alles gegen Sebastian Vettel im Kampf um die WM. Die Konkurrenz von Brawn GP mit dem WM-Führenden und Topfavoriten Jenson Button und auch der auf Rang 2 zwei Zähler vor Vettel liegende Rubens Barrichello scheint klar die besseren Karten im Endspurt zu haben.

Doch der Husarenstreich von Kimi Räikkönen 2007, als Lewis Hamilton im Silberpfeil noch 17 Punkte Vorsprung auf den Ferrari-Piloten verspielte, ist vielen F1-Experten noch frisch in Erinnerung. Nicht nur wegen des 'Kimi-Effekts' haben die Fachleute Sebastian Vettel noch lange nicht abgeschrieben.

So auch Niki Lauda, der einen psychologischen Vorteil für Sebastian Vettel und Rubens Barrichello ausgemacht hat. "Die beiden müssen nur eine Strategie im Kopf haben - Alles oder Nichts. Und volle Pulle fahren ist fast einfacher, als wie Button ein strategisches Rennen zu fahren, bei dem er sich bei jedem Lenkradumschwung fragen wird, welches Risiko das birgt", sagte der RTL-Experte. Barrichello habe beim Brasilien-GP zudem einen Heim-Bonus, weil er sich in Sao Paulo "bestens" auskenne.

Auch Mercedes-Motorsportchef Norberg Haug sieht immer noch kleine Chancen für Sebastian Vettel. "Das Momentum spricht für Sebastian", sagte Haug: "Er hat in dieser Saison drei Siege eingefahren und der im letzten Rennen in Suzuka war nicht nur der eindrucksvollste dieser drei, sondern einer der eindrucksvollsten Siege überhaupt in dieser gesamten Saison." Der Red-Bull-Pilot sei ein "absolut sensationeller Bursche, der sich jetzt schon für das Erreichte auf die Schulter klopfen" könne.

Das 'Hamilton-Drama' von vor zwei Jahren hat der Schwabe noch genau vor Augen: "Damals haben wir in China die falsche Entscheidung getroffen und zu viel riskiert, und in Brasilien hat das Getriebe ausgesetzt", sagte Haug: "Eine solche Kombination gibt es nicht oft. Doch wenn wieder solche Sonder-Umstände eintreten, hat Vettel noch alle Chancen. Auch wenn es schwer genug wird, zwei Rennen hintereinander zu gewinnen."

Danner und Schumi pro Vettel

RTL-Experte Christian Danner sieht zudem "großen psychologischen Druck auf Jenson Button lasten, der im letzten halben Jahr nicht mehr viel zusammen gebracht hat". Für den Brasilien-GP am Wochenende hat Danner sogar eher Rubens Barrichello als Jenson Button auf dem Zettel: "Rubens ist der erfahrenste Pilot und ist bei seinem Heim-Grand-Prix immer stark. Doch gegen Vettel hat er auch in Topform derzeit eigentlich keine Chance."

Und was sagt eigentlich der Rekordweltmeister? "Sebastian hat noch immer die Chance auf den Titel. Mathematisch ist noch alles möglich, und ich drücke ihm dafür die Daumen", sagte Michael Schumacher, der Vettel rät: "Kämpfen bis zum Schluss. Wir bei Ferrari haben das seit vielen Jahren verinnerlicht und deshalb viele Erfolge gefeiert."

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali, 2007 Profiteur beim 'Hamilton-Drama', rät Vettel, den Kopf von Rechenspielen zu befreien: "Das hat Kimi vor zwei Jahren auch gemacht. Wenn das Auto gut genug ist, wird es reichen. Wenn du aber zu rechnen beginnst und dich fragst, was alles schief gehen kann, dann geht es auf jeden Fall schief."

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