Mittwoch, 1. April 2009

Es ist nicht alles Diffusor, was glänzt

'Weißer Hammerhai': Es ist nicht alles Diffusor, was glänzt

Was sich bei den letzten Testfahrten vor der Saison angedeutet hatte, ist für neun Teams beim ersten WM-Lauf in Australien bittere Wahrheit geworden: Brawn GP hat mit dem 'weißen Hammerhai' ein sensationelles Auto auf die Reifen gestellt und lehrte damit der Konkurrenz im Albert Park zu Melbourne das Fürchten. Allerdings dürften die Ankündigungen von F1-Superhirn und Team-Eigner Ross Brawn bei den arrivierten Rennställen wie Ferrari, McLaren-Mercedes und BMW Sauber das blanke Entsetzen auslösen.

"Wir haben noch drei Entwicklungsstufen in Vorbereitung. Und die erste davon fahren wir in Barcelona", sagte der 54-Jährige der 'Sport Bild'. Drei Entwicklungsstufen - dabei rechnet Vize-Weltmeister Felipe Massa schon nach dem ersten Auftritt mit dem Schlimmsten: "Wenn Brawn so weiter macht, ist das Team zur Mitte der Saison Weltmeister", so der Brasilianer.


Der Schock über das schwache Abschneiden in Australien sitzt so tief, dass mittlerweile alle Sparpläne über den Haufen geworden wurden. Ferrari steckt 20 Millionen Euro in den Umbau seines F60. Renault-Teamchef Flavio Briatore glaubt, dass alle anderen in Barcelona Autos mit Ansaug-Effekt haben. Doch genau dann, wäre Brawn GP schon wieder einen Schritt weiter.

Das Geheimnis des Erfolgs liegt aber nicht nur in dem sagenhaften Diffusor. "Unser Auto ist als Gesamtpaket stark. Von der stabilen Aerodynamik bis zum sehr guten Mercedes-Motor", gewährt Brawn einen kleinen Einblick. 'Dankend' nahm Mercedes-Sportdirektor Norbert Haug das Kompliment an: "Bei uns ist halt der Kunde König."

Brawn-Berater und Testpilot Alexander Wurz versteht den Hype um den Diffusor ebenfalls nicht. "Er ist lediglich Teil des Fahrzeugkonzepts. Er wird als einzelner Part überbewertet", sagte der 35-Jährige Österreicher. Besser schlafen lassen wird das die großen Teams mit Sicherheit nicht.

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