Katharina Baunach: Energiebündel will sich durchsetzen
Katharina Baunach war der Stolz deutlich anzusehen. Im Auftaktspiel der DFB-Auswahl beim Algarve Cup in Portugal gegen Finnland (2:0) feierte die Verteidigerin vom FC Bayern München am Mittwoch ihr Länderspiel-Debüt. Welche Bedeutung dieser erste Einsatz in der Frauen-Nationalmannschaft für die 20-Jährige hatte, machte sie hinterher deutlich: "Für mich ist heute ein Traum in Erfüllung gegangen."
Für Babett Peter in der 76. Minute eingewechselt, übernahm die gebürtige Würzburgerin – die schon im Kader für das erste Länderspiel des Jahres gegen China in Bielefeld stand - sofort Verantwortung und führte die Eckstöße von der linken Seite aus. So, wie es mit Silvia Neid zuvor abgesprochen war. Schließlich hatte die DFB-Trainerin schon im Vorfeld angesichts der vielen verletzungsbedingten Ausfälle arrivierter Spielerinnen gesagt, dass "die Jungen nun in die Bresche springen müssen und Verantwortung übernehmen sollen."
Zwar blieb Katharina Baunach im Spiel gegen Finnland nicht viel Zeit zu zeigen, was in ihr steckt. Das nur 1,60 Meter große Energiebündel ist nun aber erstmal glücklich, dass der Bann gebrochen ist. "Ich bin froh, endlich meinen ersten Länderspiel-Einsatz hinter mir zu haben", sagt sie.
Unverzichtbar beim Titelkandidaten FC Bayern
Konsequent will Katharina Baunach nun daran arbeiten, sich in der Frauen-Nationalmannschaft zu etablieren. "Denn das war schon lange mein Ziel", erzählt sie. Mit fünf Jahren begann sie ihre Laufbahn beim Post SV Sieboldshöhe Würzburg, spielte zunächst bei den Jungs, wechselte dann zum mittelfränkischen SV Weinberg in die Mädchenmannschaft und wurde dort auch schnell bei den Frauen in der Bayernliga eingesetzt.
2006 schloss sie sich dann dem Bundesligisten Bayern München an. Dort avancierte sie schnell zur Stammspielerin, ist mittlerweile auf der linken Abwehrseite unverzichtbar beim Meisterschaftskandidaten.
"Genau das, was ich mir immer erhofft hatte"
Obwohl Katharina Baunach zum Stamm der U 20-Nationalmannschaft zählte, die bei der WM in Chile die Bronzemedaille holte, kam für sie die Berufung in die Frauen-Nationalmannschaft überraschend: "Meine erste Reaktion war: Wow, das ist genau das, was ich mir all die Jahre erhofft habe."
Im Kreise der Frauen-Nationalmannschaft fühlt sie sich wohl, Berührungsängste sind ihr fremd, auch wenn zu Anfang ein leichtes Kribbeln in der Bauchgegend zu spüren war. "Die Leute sind alle supernett hier. Aber es ist für mich schon etwas Besonderes und eine Ehre mit den etablierten Nationalspielerinnen zusammen zu arbeiten."
Baunachs Stärken: "Spielintelligenz und Passspiel"
Silvia Neid sieht die Stärken von Katharina Baunach in "ihrer Spielintelligenz und dem sehr guten Passspiel. Sie kann ein Spiel gut von hinten öffnen. Man muss jetzt abwarten, ob sie gegen starke Gegner bestehen kann."
Schon am Freitag (ab 14.15 Uhr, live im ZDF) trifft die DFB-Auswahl auf einen derart starken Gegner: In Albufeira erwartet die DFB-Auswahl zum zweiten Gruppenspiel um den Algarve Cup nämlich China. Im ersten Länderspiel des Jahres am 25. Februar in Bielefeld, erreichte das Team von Trainerin Silvia Neid gegen China ein 1:1.
Ob Katharina Baunach dieses Mal gegen die Asiatinnen auflaufen darf, steht noch nicht fest. "Aber ich werde im Training alles geben, um mich anzubieten", verspricht die 20-Jährige.
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