Dienstag, 10. März 2009

Bericht über Inka Grings

Inka Grings: "Ich fühle mich wohl im Team"

Inka Grings im Testspiel gegen China  © Bongarts/GettyImages
Inka Grings im Testspiel gegen China

Willensstärke ist eine herausragende Eigenschaft von Inka Grings. Unbedingt wollte die Angreiferin beim dritten Spiel der Frauen-Nationalmannschaft im Rahmen des Algarve Cups gegen Schweden am Montag dabei sein. Obwohl die Stürmerin von einem grippalen Infekt gehandicapt war, die vergangenen Trainingseinheiten aussetzen musste und ein Einsatz der erfahrensten Spielerin der DFB-Auswahl deshalb lange offen war. "Trainerin, ich will", hatte Inka Grings noch am Vortag des Spiels zu Silvia Neid gesagt.

Nach dem Aufwärmen im EM-Stadion in Faro kam dann ein eindeutiges Zeichen von Inka Grings: "Ja, es geht." Mit ihrer Einwechslung in der zweiten Halbzeit brachte sie dann Schwung ins Spiel der DFB-Auswahl. Inka Grings erzielte für ihre Mannschaft den Treffer zum 1:3 und brachte sie so wieder zurück in die Partie.

"Eine Bereicherung in jeder Hinsicht"

Es ist diese Willensstärke, gepaart mit der Fähigkeit ihre Mitspielerinnen mitzureißen, die Silvia Neid an Inka Grings schätzt. "Sie bereichert uns in jeder Hinsicht", sagt die Nationaltrainerin, die vor allem die Führungsqualitäten ihrer Stürmerin lobt. "Sie nimmt die jungen Spielerinnen an die Hand. Inka ist auf und außerhalb des Platzes wichtig für uns."

Seit ihrer Rückkehr in die Nationalmannschaft nach dreieinhalb Jahren, hat sich die gebürtige Düsseldorferin perfekt in das Team integriert. So, als sei sie nie weg gewesen. "Ich fühle mich wohl hier. Ich kenne die Situation mit den vielen jungen Spielerinnen ja auch aus Duisburg", sagt die 30-Jährige, die in ihrer Rolle als Leitfigur aufgeht. Ähnlich wie für ihren Verein FCR 2001 Duisburg, gilt Inka Grings auch in der Nationalmannschaft für die Talente als wichtige Ansprechpartnerin.

Dass die 68-malige Nationalspielerin in den vergangenen Jahren zuweilen den Blick für das Wesentliche verlor – die Geschehnisse der Vergangenheit sind für Inka Grings abgehakt. "Ich stand mir oft selbst im Weg", gibt die Bundesliga-Torschützenkönigin der vergangenen Saison zu. Hinzu kam, dass die Bronzemedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von 2000 und Europameisterin von 2005 immer wieder auch Verletzungen aus der Bahn warfen. So etwa vor der WM 2003 oder den Olympischen Spielen 2004.

Inka Grings (r.) und Bundestrainerin Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Inka Grings (r.) und Bundestrainerin Silvia Neid

Als Persönlichkeit weiterentwickelt

Auch die erfahrenen Spielerinnen im jungen Team von Trainerin Silvia Neid beurteilen den Reifeprozess von Inka Grings positiv. "Inka hat sich als Persönlichkeit weiterentwickelt", erläutert Torfrau Nadine Angerer. "Als Spielerin ist sie ohnehin unumstritten. Sie rackert und ackert und reißt alle mit." Diese Fähigkeit schätzt auch Silvia Neid an ihrer Stürmerin: "Sie spielt mit Leidenschaft und Herz. Sie geht weite Wege und setzt Akzente. Sie ist ein Schlitzohr. Und genau solche Spielerinnen brauche ich."

Nach dem geglückten Neuanfang will Inka Grings, die ihr erstes Länderspiel 1996 gegen Finnland bestritt, nun nicht mehr zurück sondern nur noch nach vorne schauen: "Mein großes Ziel ist ganz klar die Europameisterschaft in Finnland", bekräftigt die Stürmerin, die auch mit dem FCR 2001 Duisburg noch viel vor hat.

In der Bundesliga, dem DFB-Pokal und dem UEFA-Cup der Frauen hat das Team von Trainerin Martina Voss noch Chancen auf den Titel. Zunächst jedoch will Inka Grings am Mittwoch dazu beitragen, mit einem Sieg gegen Dänemark den dritten Platz beim Algarve Cup zu erreichen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen