[4.07.] Mit vier Neuzugängen startet Borussia Dortmund in die neue Saison. Drei der vier Neuen waren zum Trainingsauftakt am Sonntag im Signal Iduna Park anwesend - und wurden von den Fans mit Ovationen willkommen geheißen. "Auch das zeigt mir, dass es die richtige Entscheidung war, zu Borussia Dortmund zu wechseln", sagte der Pole Robert Lewandowski.
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Mitch Langerak |
Neben Lewandowski sind Shinji Kagawa, Lukasz Piszczek und Mitch Langerak sind neu BVB. Langerak löst Marc Ziegler ab, der zum VfB Stuttgart wechselte. Ein Abschied, der schwer fiel. "Einerseits haben meine Frau, meine Kinder und ich Dortmund und die Menschen in diesen drei Jahren schätzen gelernt, so dass wir sogar intensiv darüber nachgedacht hatten, hier auch nach meiner Karriere zu bleiben", sagte Ziegler, "andererseits komme ich zurück zu den Wurzeln. Meine Eltern leben im Saarland, meine Frau ist Stuttgarterin, so dass wir beide wieder unsere Familien in der Nähe haben." Zum Abschied bedankte sich der 34-Jährige nochmals "bei allen Fans, die mich immer unterstützt und mir den Rücken gestärkt haben. Dieses großartige Gefühl nehme ich mit".
Hinter Roman Weidenfeller sitzt nun kein erfahrener zweiter Mann, sondern ein höchst talentierter Nachwuchskeeper. Mitchel Langerak gewann mit Melbourne Victory 2009 die australische Landesmeisterschaft und geht mit viel Ehrgeiz an seine neue Aufgabe heran. "Ich will hart trainieren und beim Trainerteam einen guten Eindruck hinterlassen", sagt der 191 Zentimeter große Hüne: "Von Roman Weidenfeller, einem fantastischen Torwart, kann ich viel lernen." Langerak unterzeichnete einen Vier-Jahres-Vertrag.
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Shinji Kagawa war mit Japan bei der WM und kommt am 12. Juli nach Dortmund. |
Ebenfalls von einem anderen Kontinent kommt Shinji Kagawa. Der 21-Jährige zählte zum erweiterten WM-Kader Japans und durfte mit nach Südafrika, um internationale Luft zu schnuppern. Deshalb erhielt er Sonderurlaub und wird erst am 12. Juli beim BVB erwartet. "Mit ihm bekommen wir einen torgefährlichen Offensiv-Allrounder, dem wir zutrauen, dass er als junges Talent den Durchbruch in der Bundesliga schafft", sagt Sportdirektor Michael Zorc.
Kawaga war in der vorletzten Saison mit 27 Treffern Torschützenkönig in der zweiten japanischen Division und verhalf seinem Verein zum Aufstieg in die J-League, wo er in elf Spielen sieben Tore erzielte. Er ist im Offensivbereich flexibel einsetzbar.
In seinem Heimatland hat er sich schon einige Meriten erworben. Kagawa war 2008 mit der japanischen Olympiaauswahl bei den Spielen in Peking mit dabei, in der A-Nationalmannschaft debütierte er im Mai des gleichen Jahres. Der beidfüßige, 172 Zentimeter große Mittelfeldspieler kommt mit der Erfahrung von 15 Länderspielen (ein Tor) zum BVB - und bleibt bis Juni 2013.
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Lukasz Piszczek |
Gleichfalls einen Drei-Jahres-Vertrag erhielt Lukasz Piszczek, der ablösefrei von Hertha BSC zum BVB wechselte und künftig in einer Mannschaft mit seinem Freund Jakub "Kuba" Blaszczykowski spielt. Der Außenbahn-Spezialist, der sowohl hinten in der Viererkette als auch links wie rechts weiter vorn agieren kann, war in der vergangenen Saison absoluter Stammspieler bei den Berlinern und kam in 40 Pflichtspielen zum Einsatz. "Lukasz hat sich sehr gut entwickelt und ist vielseitig einsetzbar", erklärte Zorc, der Piszczek lange hatte beobachten lassen.
Von den Berlinern war er bereits 2004 entdeckt worden, spielte aber noch für drei Jahre auf Leihbasis in Polen, wo er 2007 in der Nationalmannschaft debütierte und ein Jahr später vom Verletzungspech Blaszczykowskis profitierte und statt seiner zur EM fuhr. Er kam in der ersten Partie gegen Deutschland (0:2) als Einwechselspieler zum Einsatz, fiel anschließend allerdings auf Grund einer Verletzung aus.
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Robert Lewandowski |
Als "Königstransfer" bezeichnete das
kicker-Sportmagazin die Verpflichtung von Robert Lewandowski (21). "Es war der schwierigste Transfer, den wir je auf die Beine gestellt haben, weil die Parteien miteinander verkeilt waren", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke: "Wir haben den Knoten lösen können." Dieser "Knoten" war ein vertragliches Geflecht zwischen Lech Posen und dem Spieler, das den Vollzug des Transfers über mehrere Wochen verzögerte. "Ich bin erleichtert, dass es geklappt hat", sagte der 21 Jahre alte Offensivspieler, als er seine Unterschrift unter einen Vier-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2014 gesetzt hatte. Zorc atmete spürbar auf: "Wir sind froh, dass wir nach harten, aber fairen Verhandlungen eine Einigung erzielen konnten."
Denn auf Lewandowskis Fährte hatte sich Borussias Sportdirektor schon vor über anderthalb Jahren geheftet. Nicht ohne Grund, wenn man dessen Vita liest: Beim Drittligisten Znicz Pruszków wurde er gleich in seiner ersten Saison (2006/2007) mit 15 Treffern Torschützenkönig und schaffte den Aufstieg. Im Jahr darauf erzielte er in 32 Spielen ganze 21 Tore und wurde auch Torschützenkönig in der zweiten Liga. 2008 wechselte er zu Lech Posen, die Fans wählten ihn kurz darauf zum "Newcomer des Jahres" in Polen; er gewann den nationalen Pokal und zuletzt die Meisterschaft - und den Titel des Torschützenkönigs. Mit der Empfehlung von 26 Treffern in 47 Erstligaspielern wechselte Lewandowski zum BVB.
Boris Rupert
Quelle
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