Montag, 18. Januar 2010

Massa: Verständnis für Schumi

Massa: Verständnis für Schumi


Leerlauf gibt's nicht, Michael Schumacher bleibt auf Touren. Nach seinen dreitägigen Tests mit insgesamt 1151 Kilometern im teilweise verregneten Jerez de la Frontera wollte der Kerpener Rekordweltmeister gleich am Freitag wieder in der Fabrik im englischen Brackley vorbeischauen. Im fernen Madonna di Campiglio, wo sonst auch Schumacher eine feste Größe beim Medientreffen von Ferrari war, äußerte sich sein ehemaliger Teamkollege und Formel-1-'Schüler' Felipe Massa verständnisvoll - aber auch kämpferisch.

"Es ist seine Entscheidung, und an seiner Stelle hätte ich sie vielleicht auch getroffen, wenn ich Rennen fahren wollte und mir etwas fehlen würde", sagte Massa laut 'autosport.com' am Freitag. Gleichwohl sei es auch ein bisschen merkwürdig, Schumacher für ein anderes Team als Ferrari, für das der mittlerweile 41-Jährige fünf WM-Fahrertitel gewann, fahren zu sehen.

In gut zwei Wochen treffen Massa und auch dessen neuer Teamkollege Fernando Alonso auf Schumacher - wenn auch erstmal nur bei den mit Spannung erwarteten offiziellen Formel-1-Testfahrten in Valencia. Im Rennen, das machte der Brasilianer schon klar, wird der im vergangenen Jahr schwer verunglückte Massa vor seinem Lehrmeister im Mercedes nicht zurückstecken. "Es war extrem wichtig für mich, sein Teamkollege zu sein, es hat mir geholfen zu reifen, zu lernen und ein höheres Niveau als Fahrer zu erreichen - aber wir fahren einer gegen den anderen", meinte Massa, der sein letztes Rennen am 12. Juli 2009 auf dem Nürburgring bestritten hat und ebenfalls am 13./14. März beim Großen Preis von Bahrain vor einem Comeback steht.

Allerdings keines mit über drei Jahren Pause. Schumachers letzter Grand Prix datiert vom 22. Oktober 2006. Damals unterlag er im WM- Rennen wie im Jahr zuvor Alonso im Renault. "Es ist immer schwer aufzuhören, wenn du bis zum letzten Rennen um die Meisterschaft kämpfst", meinte Massa. 2010 will Schumacher auch wieder voll angreifen. Vielleicht klappe es nicht gleich im ersten Jahr mit dem achten WM-Triumph, aber auf drei Jahre gesehen sei das realistisch, verkündete der Kerpener.

Um das zu erreichen und als ältester Pilot die 19 Grand Prix' durchzustehen, arbeitet Schumacher weiter an seiner Fitness. Einen leichten Muskelkater habe er schon verspürt, räumte er nach den Fahrten im GP2-Renner, der um die 150 PS weniger hat als ein Formel- 1-Bolide, ein. Das Fazit fiel aber positiv aus, nachdem er im vergangenen Sommer noch durch seine Schädelbasisverletzung nach einem Motorradunfall ausgebremst worden war. "Ich fühle mich fit, ich habe mich im Auto sofort wieder wohl gefühlt - hey, es kann wieder losgehen!"

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