Samstag, 22. August 2009

Das Fahrerkarussell dreht sich

Wie entscheiden sich Alonso und McLaren?

Wie entscheiden sich Alonso und McLaren?
Über einen Wechsel von Fernando Alonso zu den Roten aus Maranello spekulieren sogar schon Teamchefs. "Es scheint, dass er zu Ferrari gehen wird. Es ist eine großartige Mannschaft und er ist ein großartiger Fahrer, wie wir wissen", sagte McLaren-Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh dem Alonso-Heimspiel in Valencia. Bei den Silberpfeilen scheiterte der zweimalige Weltmeister aus Spanien, kehrte Ende 2007 nach nur einem von eigentlich vereinbarten drei Jahren frustriert zurück zu Renault. Sein Kontrakt endet nun nach dieser Saison.

"Fernando ist in meiner Managementfirma. Davon müsste ich wissen", kommentierte Renault-Teamchef Flavio Briatore die Spekulationen. "Wir warten auf McLaren, bis es seine Fahrer vorstellt und danach werden wir entscheiden", fügte Briatore bei der offiziellen Pressekonferenz des Internationalen Automobilverbandes FIA vor dem Großen Preis von Europa hinzu. Bei den Silbernen könnte wiederum der Platz von Heikki Kovalainen frei werden, als heißer Anwärter als Pilot neben Weltmeister Lewis Hamilton gilt Nico Rosberg. Sein Williams-Vertrag läuft aus, für ihn könnte bei dem britischen Team Vornamensvetter Nico Hülkenberg vom Ersatz- zum Stammfahrer aufsteigen.

Keiner will sich verzocken

Auch wenn in Sebastian Vettel ein weiteres Spekulationsobjekt sogar bis mindestens 2011 vom Fahrermarkt ist, werden die Cockpit-Wechsel demnächst wohl Hochkonjunktur haben. Nick Heidfeld und Robert Kubica stehen nach dem BMW-Rückzug zum Saisonende ohne Arbeitgeber da. Renn-Oldie Rubens Barrichello dürfte es bei BrawnGP im Gegensatz zu WM-Spitzenreiter Jenson Button eher schwer haben, einen weiteren Vertrag bei dem Aufsteiger-Team zu bekommen. Freie Plätze bieten vorerst auch noch die drei neuen Rennställe, die das Feld im kommenden Jahr auf 12 Teams erhöhen werden.

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Verzocken will sich im Poker um die besten Plätze keiner. "Man muss die richtige und nicht die einfachste und schnellste Variante wählen", sagt Bewerber Heidfeld. Doch welches ist die richtige? Dass BrawnGP und Red Bull die erste Saisonhälfte derart dominieren würden, hätte vorher wohl niemand erwartet. Die Fahrerpaarung bei Red Bull steht aber auch fürs kommende Jahr mit Vettel und dem Australier Mark Webber. Vertraglich haben auch Felipe Massa und Kimi Räikkönen ihr Cockpit bei Ferrari sicher. Während Massa nach seiner Rückkehr nach seinem schweren Unfall in Ungarn nicht zur Diskussion steht, halten sich weiter hartnäckig Gerüchte, dass Alonso Räikkönen ablösen könnte.

Räumt Räikkönen sein Cockpit für Alonso?

Der Finne betätigte sich jüngst schon als Rallye-WM-Pilot, aus seiner Leidenschaft für die Raserei über Stock und Stein macht der 'Iceman' keinen Hehl. Wäre der Weg also eigentlich frei für Alonso, oder? Der Spanier selbst äußerte sich vor seinem Heimspiel an diesem Sonntag in Valencia (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL) recht einsilbig zu dem Thema. Einzig, dass sein Vertrag nach dieser Saison endet, gab er zu. Dass sein Herz allerdings seit längerem für die Mythos-Marke aus Maranello schlägt, ist weithin bekannt. "Fernando ist der Star, der sich wahrscheinlich bewegen wird", vermutete Whitmarsh.

Howett: Werden uns von Trulli trennen

Howett: Werden uns von Trulli trennen
Timo Glock wird wohl auch 2010 in der Königsklasse im Toyota sitzen. "Wir haben eine Option auf Timo. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir diese einlösen, uns aber von Jarno Trulli trennen", sagte Toyotas Motorsportdirektor John Howett in einer kleinen Journalistenrunde in Valencia. Howett lobte den 27 Jahre alten Hessen, der im zweiten Jahr für Toyota fährt.

"Seine Renn-Performance ist sehr, sehr gut. Im Qualifying muss er sich noch steigern. Wir werden alles tun, ihm dabei zu helfen", meinte der Brite. Glock, GP2-Champion von 2007, liegt mit 16 Punkten derzeit auf Rang zehn der WM-Gesamtwertung, mit dem 3. Platz aus Malaysia als bestem Einzelergebnis. Im vorigen Jahr war Platz 2 in Budapest sein bislang bestes Resultat in der Formel 1.

Im Qualifying ist der 35 Jahre alte Trulli, mit 22,5 Punkten derzeit WM-Sechster, aber meist noch der schnellere. Das sichert dem Italiener allerdings nicht sein Cockpit. "Wir haben mit ihm gesprochen, sind aber bis jetzt zu keiner Einigung gekommen", sagte Howett und betonte, dass es auf dem Fahrermarkt durchaus Alternativen gäbe. Ein Kandidat ist beispielsweise der Pole Robert Kubica, der nach dem BMW-Ausstieg zum Saisonende ein neues Team sucht.

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