Neid: "Kim Kulig ist die Gewinnerin des Turniers"
Sie ist zweifellos die Entdeckung des Algarve Cups: Kim Kulig. Die erst 18 Jahre alte Mittelfeldspielerin vom Hamburger SV sorgt beim traditionsreichen Turnier in Portugal für Furore.
Nach ihrem Debüt für die Frauen-Nationalmannschaft gegen China in Bielefeld, gelang ihr beim Algarve Cup in ihrem dritten Länderspiel, ebenfalls gegen China, ein Traumtor, und auch bei ihrem vierten Auftritt für die DFB-Auswahl gegen Schweden am Montag traf die 18-Jährige. Auch im Spiel um Platz drei in Faro gegen Dänemark (0:1) gehörte sie zur Startelf.
Ballsicherheit und technisches Vermögen
Nicht nur wegen ihrer Torgefährlichkeit kommt DFB-Trainerin Silvia Neid zu dem Schluss: "Kim Kulig ist die Gewinnerin des Turniers." Überzeugend trat die zentrale Mittelfeldspielerin bislang in allen vier Länderspielen auf, gefiel durch Ballsicherheit, technisches Vermögen und ihr mutiges Spiel nach vorne. Gerade ihr unbekümmertes Auftreten imponierte.
Die zunehmende öffentliche Aufmerksamkeit trägt die 18-Jährige, die vor dieser Saison vom Zweitligisten VfL Sindelfingen zum Hamburger SV wechselte, mit erstaunlicher Gelassenheit. "Ich spüre keinen Druck", sagt die groß gewachsene Mittelfeldspielerin. "Es macht einfach nur riesigen Spaß, hier dabei zu sein und von Trainerin Silvia Neid das Vertrauen geschenkt zu bekommen."
"Sie ist für ihr Alter schon sehr weit"
Silvia Neid betrachtet Kim Kulig als ein großes Talent mit ausgeprägtem technischen Vermögen und taktischem Verständnis: "Sie ist zweikampfstark, hat eine sehr gute Kopfballtechnik und Dynamik und versucht immer alles direkt umzusetzen, was wir ihr an taktischen Vorgaben geben. Kim ist sehr lernwillig und für ihr Alter schon sehr weit." Die DFB-Trainerin setzt Kulig auf der zentralen Mittelfeld-Position ein - dort war sie bislang beim Algarve Cup eine feste Größe und spielte neben Linda Bresonik oder Lena Goeßling.
Diese taktisch anspruchsvolle Position liegt der spielintelligenten Kim Kulig. Gleichwohl ist sich die 18-Jährige darüber im Klaren, dass ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. "Ich weiß, dass ich noch viel lernen muss. Es ist auf jeden Fall so, dass das Tempo viel höher ist, als bei der U 20-WM." Bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft 2008 in Chile holte Kim Kulig die Bronzemedaille.
Eine der jungen Wilden
Dass sie bei ihrem Debüt in der Frauen-Nationalmannschaft mit Katharina Baunach, Nicole Banecki und Bianca Schmidt, die mit ihr die U 20-WM bestritten, gemeinsam in einem Team spielt, habe die Eingewöhnung einfacher gemacht, erläutert sie: "Es hat sicher geholfen, dass wir vier uns schon von der U 20 kannten. Grundsätzlich ist es so, dass wir jungen Spielerinnen uns hier sehr wohl fühlen. Die Erfahrenen haben uns sehr gut aufgenommen und unterstützen uns. Ich denke, wir sind gut integriert im Team."
Bei aller Freude darüber, dass in Kim Kulig eine weitere Alternative für die wichtige Position im zentralen Mittelfeld heranwächst, warnt Silvia Neid vor zu hohen Erwartungen an ihre junge Spielerin: "Wir dürfen nicht vergessen, dass Kim noch in einer Entwicklung ist. Es wird auch Rückschläge geben. Das ist ganz normal bei einer so jungen Spielerin." Auch Kim Kulig ist sich dessen bewusst. "Aber auch daraus werde ich lernen", bekräftigt sie.
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