Zur Standortbestimmung auf höchstem Niveau kommt es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ab Mittwoch beim stark besetzten Algarve Cup. In Portugal sollen frühzeitig die Weichen für ein erfolgreiches Abschneiden bei der Europameisterschaft in Finnland (23. August bis 10. September) gestellt werden.
Im ersten Spiel der Vorrundengruppe A tritt die Mannschaft von DFB-Trainerin Silvia Neid am Mittwoch (14.15 Uhr, live im ZDF) gegen EM-Gastgeber Finnland an. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen China will der Welt- und Europameister in Albufeira den ersten Sieg des neuen Länderspieljahres landen. Im Vorjahr, als die deutsche Auswahl beim Algarve Cup Vierter wurde, gelang gegen Finnland ein 3:0-Sieg. Die Qualitäten der Skandinavierinnen fasst Silvia Neid mit „kampfstark, robust und kopfballstark“ zusammen.
Unfreiwillig muss Neid bei der 16. Auflage des traditionellen Turniers an der Algarve gleich auf vier Stammkräfte verzichten. Stürmerin Birgit Prinz (Muskelfaserriss in der Kniekehle) sowie die Defensivspielerinen Annike Krahn (Bänderriss), Ariane Hingst (Meniskusverletzung) und Kerstin Stegemann (Teilverrenkung der Kniescheibe) fehlen verletzt. Celia Okoyino da Mbabi, die am Mittwoch in Bielefeld wegen einer schweren Erkältung pausiert hatte, steht in Portugal wieder zur Verfügung.
Insgesamt nimmt Neid 20 Spielerinnen mit, darunter auch Rückkehrerin Inka Grings. Bei ihrem Comeback in der Nationalmannschaft nach über drei Jahren Pause hatte die Stürmerin vom FCR Duisburg gegen China den einzigen deutschen Treffer erzielt.
Neben erfahrenen Kräften wie Grings sind in Portugal aber auch vier Spielerinnen dabei, die im vergangenen Jahr WM-Bronze mit der U 20 gewonnen hatten. Bianca Schmidt und Kim Kulig, die am Mittwoch ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gegeben hatten, sowie Nicole Banecki und Katharina Baunach sind mit von der Partie. Während Banecki bereits zweimal zum Einsatz kam, darf Baunach auf ihr Debüt im A-Team hoffen. „In Portugal kommen alle zum Einsatz“, versichert Silvia Neid, die das Turnier zu Testzwecken nutzen will.
Wiedersehen mit China
In der nächsten Begegnung der Vorrunde spielt der Olympiadritte von Peking am Freitag (14.15 Uhr) zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit gegen China. Erneut ist Albufeira der Austragungsort. „China ist spielstark, in der Abwehr diszipliniert und wendig", erläutert Silvia Neid. Danach geht es am Montag, 9. März, wieder ab 14.15 Uhr in Faro zum Abschluss der Vorrunde gegen Schweden. Für Silvia Neid ein weiterer starker Gegner: "Diese Mannschaft ist spielerisch stark, hat ein starkes Offensivtrio und ist zudem sehr zweikampfstark. Da ist vor allem unsere Abwehr sehr gefordert." Alle Partien werden live im ZDF ausgestrahlt.
In der Gruppe B messen sich beim Algarve Cup Olympiasieger USA, Dänemark, Norwegen sowie Island. In Gruppe C stehen sich Gastgeber Portugal, Polen, Wales und Österreich gegenüber.
Um den Titel, den Deutschland im Jahr 2006 zum einzigen Mal gewonnen hat, spielen am Mittwoch, 11. März, die Sieger der Gruppen A und B. Platz drei machen die zweitplatzierten Mannschaften dieser Gruppen unter sich aus, Rang fünf die drittplatzierten. Sollte die DFB-Auswahl die Gruppenphase auf Platz vier beenden, geht es im letzten Turnierspiel um Platz sieben oder neun.
Nach dem Algarve Cup steht für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ein besonderes Länderspiel auf dem Programm. In Frankfurt am Main kommt es am 22. April ab 18.15 Uhr in der Neuauflage des WM-Finales von 2007 zum Duell mit dem Olympiazweiten Brasilien.
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